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Mit dem Erfolgskurs der PCMCIA Technologie wird die Erweiterung von Computern um periphere Hardwareeinheiten wesentlich vereinfacht. Mittels PCMCIA lassen sich dem Rechner einfach durch Einstecken eines Adapters, kaum größer als eine Kreditkarte, in den dafür vorgesehenen Sockel unzählige Funktionen hinzufügen.
Portable Rechner erreichen so eine Flexibilität, die bislang nur Desktop-Geräten vorbehalten war: Kein Neustart, kein Techniker - einfach "Plug and play". Es ist tatsächlich so einfach. PCMCIA-Peripherie, wegen ihres zungenbrecherischen Namens mittlerweile einfach "PC-Cards" (obwohl das so nicht ganz korrekt ist) genannt, vereint eine umfangreiche Verbindungsarchitektur mit einer kompakten Größe. Ob Daten/Faxmodem, Netzwerkadapter, Festplatte, Soundkarte, SCSI-Adapter, Speicher u.v.a.m. - all das ist heute bereits als PCMCIA-Karte verfügbar. Der kleine Umfang, in der Größe einer Kreditkarte, machen die PC-Cards zur idealen Erweiterungsmöglichkeit speziell für Notebooks. Dabei wird echtes "Plug and Play" sowie absolute System-Kompatibilität garantiert.
Als schnellstwachsendes Marktsegment stellt "Mobile Computing" neue Anforderungen an Rechnersysteme, Peripheriegeräte, Produzenten und Supportbeauftragte. Bereits 1991 vermerkte dazu eine Dataquest-Studie: "Der PCMCIA-Erweiterungssockel wird der Standard-"Bus" beim portablen Rechner der Zukunft".
Ein Vorreiter auf dem Gebiet der kleinen PC-Wunder ist die New Media Corporation. Für nahezu jeden Aufgabenbereich gibt es die geeignete Karte. So ermöglicht etwa der Bus Toaster SCSI-II Adapter jedem Notebook den Anschluß an die SCSI Welt. Bis zu sieben SCSI-Geräte, beliebig kombinierbar, können betrieben werden. Ob Festplatten, CD-ROMs, Scanner Tape, DAT oder gar Farbdrucker, der Anschluß ist an jedem Rechner mit PCMCIA-Steckplatz einfach realisierbar.
Die Karte erreicht eine durchschnittliche Datentransferrate von über 3 MB pro Sekunde mit einer 10 MB pro Sekunde Burst Datenrate und ist daher selbst für höchste Ansprüche geeignet. Eine New Media Ethernet LAN Karte, mit einer DA Emulation und einem 64 KB Pufferspeicher, erreicht eine extrem hohe Datentransferrate. Die Karte verfügt über "Power" und "Link" LEDs für einfache Diagnostik und Fehlersuche, läßt sich problemlos installieren und wartet mit einer lebenslangen Garantie auf.
Neuestes Produkt auf dem Markt ist die PCMCIA-Soundkarte. Die New Media Multimedia Combo vereint die Funktionalität einer 16-Bit Stereo Soundkarte mit modernster SCSI Technologie auf einer einzigen "Plug and Play"-fähigen PCMCIA-Karte. Die Karte eignet sich bestens für Spiele, zur Erstellung von "Multimedia"-Präsentationen sowie zum Anschluß von bis zu sieben SCSI-Geräten. Die Karte ist kompatibel zu Microsoft Sound System und Adlib. Folgende Dateiformate werden unterstützt: .wav, .aif, .voc, .snd, .mid, .ami, als auch .avi.
Ein wahres Wunderwerk der Technik stellen PCMCIA-Harddisks dar (siehe Bild). Etwa die MobileMax von Maxtor. Zwei Kapazitäten stehen zur Verfügung: 131 oder 171 MB bei einer mittleren Zugriffszeit von 19- beziehungsweise 16 ms. Der Diskdrive entspricht PCMCIA ATA, Typ III, ist 68-polig und benötigt eine Betriebsspannung von 5 Volt. Das Gewicht beträgt etwa 65 Gramm! Die Stoßfestigkeit im Betrieb beträgt etwa 150 G; ein Wert der Ihren Rechner wahrscheinlich ins Computer-Jenseits befördern würde - nicht aber die Karte und damit die Daten. Die Stromaufnahme im Sleep-Modus beträgt laut Hersteller etwa 11 mA.
Mit dieser Karte versteht sich ein Notebook ab sofort mit allen seriellen Leitungen, egal ob eine SPS über RS 485 angesteuert wird, oder einfach ein Funkmodem mir TTL-Pegel betrieben werden soll. Oder einfach einmal eine zweite RS 232 C-Schnittstelle benötigt wird.
Die SIO-Card wird automatisch initialisiert und als serieller Port erkannt. Benötigt werden lediglich PCMCIA Card- und Socket Services auf dem verwendeten PC. Unter MS-DOS läßt sich die SIO-Card als COM1 bis COM4-Schnittstelle definieren. Sämtliche Standard Baudraten sind auf dem PC wie gewohnt einstellbar, alle Handshake-Signale nach RS 232 C werden unterstützt. Die beiden 16 Byte-FIFO sorgen für eine äußerst zuverlässige Datenübertragung, auch ohne hohe Transferraten.
Aufgrund der eingebauten CIS (Card Information Structure) läßt sich die SIO-Card auf unterschiedlichsten PCMCIA-Slots initialisieren. Eine problemlose Inbetriebnahme ist daher auf nahezu jedem Computer gewährleistet.
Zwei ehemalige Manager des PC-Herstellers AST Research wagten 1987 den Sprung ins kalte Wasser und machten sich mit der Gründung von Kingston Technology selbständig. Ein ungewöhnliches Konzept und das direkte Umsetzen innovativer Ideen in neue Produkte sowie schnellste Lieferzeiten sorgten dafür, daß Kingston nicht nur äußerst erfolgreich am Markt agiert, sondern heute in der Lage ist, die Nutzung tragbarer Verbindungs- bzw. Speicherprodukte neu zu definieren.
Die Familie der tragbaren Produkte umfaßt das Speichersystem Data Traveler, verschiedene EtheRex PCMCIA Ethernet Adapter und das PCMCIA Fax/Modem DataRex. Das tragbare Speichersystem Data Traveler bietet erhöhte Festplattenkapazität für Desktop- und Notebooksysteme. Es ist in zwei Ausführungen, mit 127- bzw. 209 MB Speicherkapazität erhältlich. Die PCMCIA Ethernet-Adapter werden mit 10Base T- oder 10Base2-Schnittstelle angeboten und unterstützten sämtliche Systeme gemäß PCMCIA Type II. Kostenlose technische Betreuung und eine fünfjährige Garantie gehören bei allen Kingston-Produkten zum Lieferumfang.
Ernst F. Müller
PCMCIA (Personal Computer Memory Card International Association) ist eine vom gleichnamigen Gremium festgelegte Definitiondes PC-Karten-Standards. Die rund 500 PCMCIA-Mitglieder bilden einen internationalen Querschnitt von Herstellern für Systeme, Peripheriegeräte, Hardwarekomponenten, Software, BIOS oder Applikationen.
PC-Card fußt auf PCMCIA, ist aber nicht mit damit identisch. Entstanden ist PC-Card als gemeinsame Norm der PCMCIA und der japanischen Elektonikindustrie-Vereinigung JEIDA mit dem Ziel, einen wirklich weltweiten Standard zu schaffen, der u. a. echtes "Plug & Play" ermöglichen soll. Bestimmte neuere PCMCIA-Spezifikationen sind mit denen für die PC-Card schon identisch.
Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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