Mobile Times Artikel aus Mobile Times 3
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Eine kulturelle Visitenkarte

Wer in Österreich in Sachen Kultur viel unterwegs ist - und im Sommer lockt eine Überfülle an Ereignissen den Kunstinteressierten - der begegnet immer wieder dem Siemens Kulturprogramm-Logo. Die Kunstsponsortätigkeit von Siemens ist so umfangreich, daß im Vorjahr 26 Projekte beim Maecenas-Preis eingereicht werden konnten und Siemens auch prompt für das langjährige Engagement ausgezeichnet wurde.
    Angesichts der Sparprogramme der öffentlichen Hand werden die privaten Geldgeber für die Veranstalter immer wichtiger. Nicht nur sogenannte Avantgarde und Nachwuchskünstler brauchen Unterstützung, auch nachgefragte "prominente" Veranstaltungen können ohne Sponsoren nicht mehr realisiert werden.
    So wird eben ein Christa Ludwig-Liederabend genauso gefördert, wie eine Welturaufführung des Videokünstlers Bill Viola. Um nicht zu Wien-lastig zu werden, kommen die Haydnfestspiele in Eisenstadt, die Brucknerfestspiele in Linz oder die Neuberger Kulturtage gleichermaßen zum Zug.
    Schon legendär ist die Förderung der Computerkunst durch Siemens: der Prix Ars Electronica war weltweit das erste Forum für junge experimentierende Computerkünstler. Jungen Künstlern eine Chance zu geben oder Kunst abseits der Zentren, abseits des Gängigen zu ermöglichen, ist lobenswerte Sponsoringphilosophie. Aber heuer das Engagement bei den Salzburger Festspielen, noch dazu bei der "75 Jahre"-Festveranstaltung, die trotz Supereintrittspreisen sofort ausverkauft war? Der Generaldirektor DI Albert Hochleitner gibt die Antwort, wenn er das Siemens Kulturprogramm nicht nur als Marketingaktivität für Kunden und Freunde des Hauses versteht, sondern auch zur Darstellung und Profilierung speziell eines österreichischen Unternehmens in Europa. Das kulturelle Geschehen in Österreich ist ein Faktor um im Rahmen der EU Österreichs Identität abzugrenzen. Und was wäre dazu besser geeignet, als der "Rosenkavalier" bei den Salzburger Festspielen?

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MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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