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Blitzstart

DCS 1800 in Wien

Wie schnell man ein Mobiltelefonnetz aufbauen kann, bewies Ericsson kürzlich in Wien. Innerhalb von drei Wochen wurden etwa 20% der Fläche Wiens abgedeckt. 50 Testteilnehmer konnten die Netzqualität selbst erfahren. MOBILE TIMES war natürlich dabei.


Eigentlich müßte man die sofortige Errichtung eines DCS-1800-Netzes fordern, denn die Qualität der Gespräche war geradezu sensationell.
    Die Ausschreibung des zweiten GSM-Netzes für Österreich ist im vollen Gange. Und nicht nur die künftigen Netzbetreiber, sondern auch die potentiellen Lieferanten dieses zweiten Systems zeigen sich von ihrer besten Seite. Mit der praktischen Vorführung der geradezu blitzartigen Errichtung eines Netzes brachte Ericsson nachdrücklich in Erinnerung, daß man vom weltweiten Marktführer in der Mobiltelefonie auch als Netzbetreiber einiges erwarten kann.
    DCS-1800 (DCS steht für Digital Communication System und 1800 für die Frequenz von 1.800 MHz) ist im Prinzip ein GSM mit verdoppelter Frequenz, das sich ganz besonders für Ballungsräume eignet. Im praktischen Einsatz befinden sich DCS bereits in Großbritannien und in Deutschland, wo der dortige Netzbetreiber E-plus vor allem durch seine aggressive Preisgestaltung auffällt und damit Sympathien gewinnt.
    Zurück zum Test: bisher haben wir noch mit keinem Mobiltelefon eine derart klare und saubere Gesprächsverbindung gehabt. Das kann verschiedene Ursachen haben, die im Regelbetrieb nicht vorkommen; so z.B. die geringe Teilnehmerzahl, die Verwendung der Ericsson-eigenen Nebenstellenanlage als Wählamt usw. Generell blieb trotzdem der Eindruck, das die Verständigung im DCS-Bereich noch besser als im GSM-Bereich ist.
    Während des Tests gab es übrigens mehrmals eher lustige Zwischenfälle: Besitzer des GH 337 fragten allen Ernstes, ob das neue Handy noch kleiner wäre. Erst der direkte Vergleich enthüllte, daß die aus technischen Gründen unterschiedliche Antenne diesen falschen Eindruck vermittelte. Tatsächlich sind die Gehäuse in den Maßen identisch.
    Jedenfalls war der mehrwöchige Test des DCS ein zeitlich und technisch gelungener Auftakt für das Wettrennen um den Auftrag für das zweite GSM-Netz.

fak


Das Netzgebiet

Die Karte rechts basiert auf einer Computersimulation und zeigt die errechnete Abdeckung Wiens durch die vier Basestations während der Teststellung. Während die Inhouse-Abdeckung (hellgelb) durchaus der Berechnung entsprach, war die Reichweite im Freien (orange) mit dem PH 337 im Durchschnitt deutlich größer als angegeben. Mit dem Handy im Auto telefoniert die Redaktion von Mobile Times lieber nicht, daher können wir darüber wenig sagen, außer daß die Ablesungen am Display auch hier vermuten lassen, daß die Angaben auf der Karte eher als "garantierte" Abdeckung und nicht als durchschnittlich oder maximal einzustufen sind.
    Man sollte aber bedenken, daß gerade in einer Großstadt mit ihrer zerklüfteten Oberfläche eine exakte Prognose sehr schwierig ist.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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