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Hier beschäftigen wir uns einmal mit GSM-Fax und erzählen etwas über einen kleinen Zusatz, der das Autoradio stumm schalten soll, wenn ein Anruf kommt. (>>)
Was lange währt wird endlich gut - oder auch nicht. Jedenfalls ist der Testbetrieb in Österreich eigentlich schon ein Regelbetrieb, wenn er auch noch immer das "Test"-Mascherl um hat.
Was die Sache so lange verzögert hat, war die Frage nach dem Übertragungsprotokoll. Nicht nur bei festlichen Abendessen ist das Protokoll einzuhalten, sondern auch bei digitaler Datenübertragung - und nichts anderes ist ja GSM-Fax.
In Österreich wird von Anfang an die Möglichkeit geboten, alle Geschwindigkeitsklassen (300, 1.200, 2.400, 4.800 und 9.600 bit/s) zu nutzen. Sowohl transparenter als auch nicht transparenter Betrieb ist möglich. Für Anwender, die keine Fachleute werden wollen:
"transparent" ist die Übertragung, wenn ohne irgend welche Kontrollverfahren Zeichen übertragen werden.
"non-transparent" heißt, daß ein geeignetes Fehlersicherungsprotokoll angewandt wird, das sicher dafür sorgt, daß beim Empfänger auch das ankommt, was der Sender geschickt hat.
Die meisten Anbieter, die schon eine geeignete PCMCIA-Karte im Angebot habe, unterstützen damit nur den transparenten Modus und das bei einer Geschwindigkeit von 2.400 bit/s. Einzige Ausnahme ist bisher Nokia (Philips und Hitachi sind elektronisch baugleich mit Nokia), deren Karte auch 9.600 bit/s im nicht-transparenten Modus ermöglicht.
Die Geschwindigkeit ist dabei nur scheinbar das Problem. Natürlich ist man mit 9.600 bit/s vier Mal so schnell wie mit 2.400 bit/s. Aber wenn wir annehmen, daß ein Zeichen (Byte) aus acht Datenbits (Stop-Bit etc. außer acht gelassen) besteht, können wir ausrechnen, daß man mit 2.400 in einer Sekunde 300 Zeichen übertragen kann. Eine Druckseite in diesem Magazin hat etwa 4.000 Zeichen. Der reine Textinhalt wäre also locker in etwas mehr als 13 Sekunden zu übertragen. Der reine Zeitgewinn mit 9.600 ist also nicht das Problem, sondern eher der Übertragungsmodus (gesichert oder nicht gesichert).
Ein scheinbar einfacher Ausweg wäre da ja noch: man verwendet eben eine Nokia-Karte mit einem Gerät einer anderen Marke - eine Fehlspekulation, denn leider haben die Handys nicht alle die gleiche Schnittstelle; mit anderen Worten: der Stecker schaut anders aus und damit paßt die Sache schon mechanisch nicht; abgesehen von der Software im Handy, die ja auch noch mitspielen muß.
Ein kleines Problem gibt es außerdem noch bei der Nummer. Nachdem derzeit nur "Multinumbering" (für jeden Dienst eine eigene Nummer) möglich ist, braucht man für die Faxübertragung eine neue SIM-Karte, die sowohl die "Telefon"-nummer als auch die Faxnummer enthält. Wenn man auch noch Daten übertragen will, wird es ohne eine weitere Nummer nicht abgehen.
Trost am Rande: Multinumbering ist derzeit in Europa normal und keine österreichische Spezialität und für die Zukunft hat man sich darauf geeinigt, auch Singlenumbering, also alle Dienste unter einer Rufnummer, anzubieten.
Wichtig ist jedenfalls: Grundsätzlich funktioniert das GSM-Fax bereits und wer es braucht, kann es auch einsetzen. Das mobile Büro ist nicht mehr aufzuhalten.
fak
Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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