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Panasonic CF-41 "CDJet"

Multimediales Geheimnis

Seit September 1994 ist das Multimedia-Notebook von Panasonic auf dem Markt - ein geradezu sensationelles Gerät, das nur einen Fehler hat: in Österreich hat man davon bisher so gut wie nichts gehört.


Es sind schon Notebooks mit einem CD-Laufwerk eine Seltenheit; solche, die Platz für eine zweite CD bieten, noch mehr. Diese aber noch so praktisch wie formschön unterzubringen, ist nur dem Panasonic CF-41 vergönnt.
    Das CD-Laufwerk verbirgt sich nämlich unter (!) der Tastatur. Ohne Probleme kann die Tastatur hochgehoben werden und darunter erblickt man ein CD-Laufwerk und für eine weitere CD eine Ablage, die schon deshalb praktisch ist, weil das gesamte Handbuch auf CD-ROM mitkommt. Für das Einlegen und Herausnehmen der CDs ist etwas Fingerspitzengefühl notwendig, weil die CDs sehr fest im Laufwerk liegen - dafür hält das Laufwerk auch einige Erschütterungen aus, ohne die Spur zu verlieren. Gerade bei einem Notebook ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
    Das CD-Laufwerk kann nicht nur die üblichen CD-ROMS, sondern auch Musik-CDs und Photo-CDs lesen. Mit dem zusätzlich erhältlichen MPEG-Pack können auch Video-CDs eingesetzt werden.
    Die Tastatur selbst ist übrigens sehr bequem - die Tasten sind groß genug geraten, was Fehler bei der Bedienung minimiert; der Trackball ist relativ einfach zu bedienen. Woran man sich etwas gewöhnen muß, ist der Einschalt-(Power-)-Knopf, der erst nach dem Aufklappen des Bildschirms sichtbar wird. Vorteil: Man kann den Computer nicht unabsichtlich einschalten und dann auf ihn vergessen. Daß man das Notebook nicht einfach zumacht, dafür sorgt schon eine grell leuchtende Power-Lampe, die man auch bei geschlossenen Gerät sieht.
    Wie viele Notebooks verfügt auch der CDJet von Panasonic über eine automatische Bildschirmverdunkelung, wenn das TFT-Display über einen gewissen Grad nach unten geklappt wird. Auch sonst ist der CF-41 sparsam. So verfügt er über einen auch händisch auszulösenden Standby-Modus und man kann die stromfressenden CD-Funktionen ebenso abstellen wie den Ton.
    Ein echtes Multimediagerät muß neben einem gestochen scharfen Bild - darüber verfügen ja die meisten Farb-Notebooks - auch eine gute Tonqualität mitbringen. Panasonic tut das in Stereo; wem das immer noch nicht reicht, der kann externe Boxen anhängen.

Kontakt total

A propos anhängen: Der CDJet kennt nicht nur einen Lautsprecherstecker, MIDI-Kabel und Mikrofone sind kein Problem. Ein Wermutstropfen ist, daß man nur entweder eine externe Maus oder eine externe Tastatur anschließen kann. Die Notebook-Tastatur ist aber sowieso in den meisten Fällen ausreichend.
    Auch sonst verfügt der Panasonic CF-41 über alle Standard-Anschlüsse - AT-Bus, parallel, seriell und VGA-Bildschirm.
    Standardmäßig ist auch ein PCMCIA-Slot der Type III implantiert (auch als zwei Typ II Slots verwendbar), sowie ein Disketten-Laufwerk, das unterwegs durch einen Akku ersetzt werden kann. Der Grund für diese Maßnahme: Der CD-Player benötigt natürlich einigen Platz, so daß nur Raum für einen großen Einschub bleibt. Außerdem wird ja bekanntlich der größte Teil der Notebooks nur semiportabel eingesetzt, das heißt, daß sie in einem oder mehreren Räumen hin und her getragen werden; ihren Heimatort aber kaum je verlassen, also eigentlich den Akku selten benützen. Der Panasonic jedenfalls konnte so seine handlichen Maße (295 mm × 230 mm × 57 mm) erhalten, die ihm zu einem der kompaktesten Multimedia-Maschinen am Markt machen.
    Mit acht Megabyte Hauptspeicher auch für die Welt der 32-Bit-Betriebssysteme wie OS/2 und Windows95 gerüstet, verfügt er über 600 Megabyte auf der Festplatte - die sind auch notwendig, wenn man bedenkt, daß Windows95 über 55 Megabyte von der Kapazität der Harddisk verbraucht!
    Ein 486-DX2 mit 50 MHz bzw. ein DX-4 mit 100 MHz Taktfrequenz, seit kurzem auch ein Pentium-Chip machen den CF-41 zu einem rasanten Gefährt, das nur selten vor Geschwindigkeitsproblemen steht (wahrscheinlich bis Sie auf Win95 umgestellt haben).

Resüme

Abschließend gesagt ist der CDJet ein äußerst gelungenes Mitglied der Notebook-Welt, bei dem sich nur die Frage stellt, warum es der Öffentlichkeit bis jetzt nicht bekannter gemacht wurde.
    Denn schon drängt die Konkurrenz mit anderen CD-Notebooks auf den Markt. Die meisten arbeiten mit seitlichen Caddys wie der Toshiba T-215t0 CD. Andere Hersteller haben im nach vorne aufgehenden Caddy ihr Heil entdeckt. Der IBM ThinkPad 755CD fällt in diese Kategorie.
    Auch Panasonic, ein Teil des japanischen Matsushita-Gruppe, schläft nicht und arbeitet bereits an der nächsten Notebook-Generation, die - quod erat demonstrandum - besser sein soll als die jetzige.

Christian Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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