Mobile Times Artikel aus Mobile Times 4
Startseite : Archiv : Heft 4 : Artikel

Olivetti Envision

Semi-Mobil

Der erste Home-Computer für Windows, der sich voll in ein Unterhaltungsenvironment, wie man es in einer Wohnung findet, einfügt, kommt von Olivetti und nennt sich Envision. Design und Ausstattung sowie die mobile Bedienung könnten Envision zu einem Renner machen.


All-in-One ist das neue Schlagwort, von dem sich die Computerindustrie vor allem im neu entdeckten "SoHO"-Markt wieder Zuwächse erwartet. SoHO steht dabei für Small- or Home-Office. Klein- und Heimbüros sollen also die Träger künftiger Umsätze sein.
    Die ersten derartigen Geräte sind ja von Packard Bell und Siemens Nixdorf bereits auf den Markt gekommen. Doch während die bisher erhältlichen Maschinen eher als aufgerüstete PC zu bezeichnen sind, ist das unter dem Namen "Envision" von Olivetti Anfang September in Mailand vorgestellte Gerät tatsächlich für den Einsatz daheim konzipiert. Schon vom Design her unterscheidet sich Envision von einem herkömmlichen PC.

Kein Monitor

Die Grundidee ist ein Zusatzgerät zu Fernseher auf Basis eines Intel-PC. Ein eigens entwickelter Chip sorgt dafür, daß man auf dem TV-Bildschirm die vom PC-Monitor gewohnte Auflösung erhält. In den Demo-Räumen im Mailänder Design-Museum war allerdings die Beleuchtung derart, daß man diesen Effekt nur erahnen konnte - die ernsthafte Überprüfung muß einem echten Test vorbehalten bleiben.
    Wer die Qualität nicht glauben will, der kann natürlich einen "normalen" Monitor anschließen, verzichtet aber auf die Möglichkeit, Fernsehprogramme zu sehen, denn logischer Weise hat Envision keinen TV-Tuner und auch keinen Radioempfänger eingebaut. Dafür gibt es jede Menge Anschlüsse an die in heutigen Haushalten anzutreffenden Geräte der Unterhaltungselektronik.

CD-Player

Beginnen wir mit dem eingebauten Quad-Speed-CD-Laufwerk. Neben den bekannten CD-ROM kann man CD-i, Foto-CD, Audio- und Video-CD abspielen. Damit beantwortet sich die Frage nach dem Platz bereits: statt einem CD-i- oder Foto-CD-Player setzt man Envision ein und stellt es ihn das vorgesehene Fach im Unterhaltungscenter.
    MPEG ist nicht nur passiv - zum Abspielen der Video-CDs - vorhanden, sondern auch aktiv. Eigene Videos können durch das im Gerät vorhandene MPEG-Description Board selbst digitalisiert und weiter bearbeitet werden.

Anschlüsse

An Anschlüssen verfügt Envision über alles, was man brauchen kann. Für den Anschluß der Stereoanlage gibt es Line-in und Line-out sowohl als Min als auch RCA-Stecker. Den Anschluß an das TV-gerät bzw. den Videorecorder oder Satellitenempfänger führt man über die zwei SCART-Anschlüsse durch. Falls man einen Monitor anschließen will, gibt es auch den bekannten 15-poligen SVGA-Anschluß. Dabei ist nur zu beachten, daß es im Gerät natürlich nur einen Bilderzeuger gibt und daher ein Umschalten zwischen TV und Monitor erforderlich ist. Was der gelernte PC-Anwender erwartet, ist natürlich auch vorhanden: je eine parallele und serielle Schnittstelle.

Mobile Bedienung

Was bisher noch gefehlt hat, ist eine mobile Tastatur; Envision hat sie. Klein, leicht und mit einem eingebauten Trackball kann man sich vom Gerät durchaus entfernt niederlassen und dennoch mit ihm in Kontakt bleiben. Das Design ist so ausgeführt, daß durch zwei Wülste links und rechts auch ein guter Halt auf den Knien gewährleistet wird. Die obligate Fernsteuerung (wie beim TV-Gerät) ist natürlich im Lieferumfang auch enthalten.

Der Computer

Envision ist aber - trotz des Designs - auch ein vollwertiger PC. Als Prozessor dient ein 486 DX-4/100 oder ein Pentium 75. Das Betriebssystem ist Windows 95. Festplatten gibt es zwischen 420 und 850 Megabyte; der Arbeitsspeicher ist acht Megabyte groß und kann bis zu 72 MB erweitert werden. Envision verfügt auch über drei Erweiterungsslots, so daß man eventuell gewünschte Zusätze durchaus noch installieren kann.
    In den in Mailand vorgeführten Modellen ist auch noch ein Modem bzw. Fax, sowie ein Anrufbeantworter integriert.

Software

Ein umfangreiches Bündel von Software wird teilweise vorinstalliert, teilweise auf CD-ROM mitgeliefert: Windows 95, Olihelp, Olipilot, Kid Desk, Thinking Things, Millie's Math House, Magic Lantern, Audio Media Rack, Recording Session, MS Works, Bitware Fax Light, Internet Software (unterschiedlich nach Ländern), Olivetti Restore und Tutorial, Kings Quest 7 oder Woodruff, Uncle Archibald und The Incredible Machine 2.

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
Text © 1995 by Mobile Times; HTML © 2000-2007 by Mobile Times
Valid HTML 4.01!