Mobile Times Artikel aus Mobile Times 6
Startseite : Archiv : Heft 6 : Artikel

Viele bunte Handys

Werden Handys bald zu einem Sammelgut wie die bekannten Schweizer Plastikuhren? Ist die enorme Zunahme von Handys in knalligen Farben ein Bedürfnis des Marktes? Wer bietet bunte Handys an?


Seit der CeBIT im Frühjahr 1995 sind sie in aller Munde: die bunten Handys. Startete damals Nokia mit farbigen Ausgaben seines Top-Handys 2110, so stieg Motorola am unteren Ende der Preisskala mit dem Flare ein. Inzwischen steigen immer mehr Anbieter ein und auch Airbrush-Künstler bekommen immer mehr Aufträge von Handybesitzern, die sich unterscheiden wollen.
    Die Gründe für den Run auf bunte Handys sind so vielfältig, wie die Farbkompositionen, die die Oberfläche der Geräte zieren. Meist soll das Handy einfach zur persönlichen Ausstattung passen. Oft ist es der Wunsch, sich auch optisch von "gewöhnlichen" Handyusern zu unterscheiden, der einen Auftrag an einen Airbrushkünstler nach sich zieht und bei manchen Käufern ist es tatsächlich schon der Sammeltrieb, der auch schon Swatch sagenhafte Umsätze brachte.

Praktisches

Je ähnlicher sich die Handys werden, um so dringender wird auch der Wunsch, sein Gerät von anderen unterscheiden zu können. Mit der großen Verbreitung von relativ wenigen Typen wird die Gefahr immer größer, daß man während einer Konferenz sein Handy auf den Tisch legt und dann beim Weggehen ein gleich aussehendes, aber fremdes Handy erwischt - und umgekehrt. Mit verschiedenen Farben ist die Gefahr zwar nicht gebannt, aber doch stark verringert.

Sammler

Wer jetzt schon Handys sammeln will, wird wohl vorläufig noch eine dicke Brieftasche brauchen oder auf Gebruchtgeräte warten müssen. Die Gerätepreise fallen zwar rasant, aber mit einigen tausend Schilling muß man selbst bei den billigsten rechnen.
    Eine Alternative bietet das Sammeln von Gehäuseabdeckungen, die immer mehr auch getrennt als Zubehör erhältlich sind. Das ist zwarauch nicht ganz billig (schöne Abdeckungen können 1.000 Schilling und mehr kosten), aber doch schon deutlich näher an den freundlichen Preisen der Standard-Swatch.
    Damit das teure Stück nicht beschädigt wird, kann man die Verwendung des Gehäuse durchaus absehen und sie in der Vitrine aufbewahren. Damit umgeht man auch die etwas schwierige Tätigkeit des Wechseln. Und sollte sich in nächster Zeit ein Markt für bunte Handys entwickeln, dann ist man mit "fabrikneuen" Stücken dabei.

Geschmack

Über persönlichen Geschmack kann man zwar streiten, es bringt aber bekanntlich nichts. Ob sich also jemand eine Abdeckung im Formel-1-Design für sein Handy wünscht oder einfach rot, schwarz blau, grün, gelb usw. weil er seine politische Einstellung damit ausdrücken oder ständig die Firmenfarben mit sich tragen will, findet jedenfalls das, was er sucht, auf dem Markt.

Wer liefert?

Neben Motorola und Nokia tummeln sich Hitachi und demnächst auch Pioneer mit bunten Handys auf dem Markt. Am weitesten treibt es derzeit Nokia. Dort gibt es neben limitierten Auflagen auch Einzelanfertigungen auf Anfrage.
    Der einzige Wermutstropfen für Sammler bunter Abdeckung besteht - neben den Preisen - darin, daß man ein gewisses feinmechanisches Geschick braucht, um die Schale zu wechseln. Aber die einfache Auswechselbarkeit wird wohl zu den nächsten Verbesserung gehören, die uns die Hersteller anbieten. Dann steht der bunten Handywelle sicher nichts mehr im Wege.

Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 25. Juni 2007
Text © 1996 by Mobile Times; HTML © 2000-2007 by Mobile Times
Valid HTML 4.01!