Mobile Times Artikel aus Mobile Times 6
Startseite : Archiv : Heft 6 : Artikel

Hewlett Packard und das mobile Büro

HP setzt nicht nur auf die Kooperation mit Nokia, sondern entwickelt auch die "herkömmliche" Schiene des mobilen Büros weiter.


Was wir mit der herkömmlichen Schiene meinen? Nun die Kombination aus einem Notebook und einem Drucker, die bequem in eine Aktentasche passen, möglichst lange ohne Steckdose laufen und für die (hoffentlich) der schöne Spruch aus der Autowerbung gilt "Er hat alles von einem Großen!" - "Aber er ist nicht teuer genug!"
    Zum Glück werden alle enttäuscht, die gehofft hatten, auf diesem Gebiet wäre schon das letzte Wort gesprochen worden. Vielmehr schreitet HP mit dem Deskjet 340 und dem OmniBook 5000 auf diesem Sektor einen guten Schritt voran.

Datenlieferant: Hewlett Packard Omnibook 5000

Wir hatten zwar noch eine Beta-Version - auch bei Hardware gibt es das - zum Testen, doch wenn die Lieferversion hält, was die Testversion verspricht, und die Fehler alle ausgemerzt sind, dann wird das ganz sicher ein Notebook, das den Vergleich mit Desktopgeräten der obersten Preisklasse keineswegs zu scheuen braucht.
    Schon die Rohdaten sprechen für sich: ein Pentium 120 MHz Prozessor im Herzen stellt die Rechenleistung auch für aufwendige Graphiken und Filme sicher, 16 Megabyte Arbeitsspeicher (ausbaubar auf 64 Megabyte) geben dem Prozessor den Freiraum seine Kapazitäten ungehindert auszuspielen, und eine 1,2 Gigabyte Festplatte stellt den nötigen Platz sicher, um diese Produkte auch zu speichern.

Multimedia

Wenn wir hier soviel von Graphik reden, so hat das den Grund, daß das Omnibook 5000 primär als Multimediaplattform gedacht ist, was auch der 10,4 Zoll SVGA-Bildschirm und die integrierte 16-Bit Soundkarte, die übrigens voll kompatibel zum Quasi-Standard des SoundBlasters ist, beweisen.
    Seine Eigenschaft als Multimediaplattform bewies der Omnibook 5000 im Test eindrucksvoll. Trotzdem keine externen Lautsprecher verwendet wurden, war der Ton für ein so kleines Gerät sehr gut und die Geschwindigkeit, mit der sich die Graphiken auf dem Bildschirm bewegten, ist für einen Notebook-User doch eher ungewohnt. Es wäre noch interessant gewesen, den Omnibook zusammen mit einer Docking-Station und einem CD-ROM-Laufwerk zu testen, aber man kann bei Vorserienmodellen nicht alles haben.

Kontaktfreude

Damit die Daten den Rechner auch betreten und verlassen können, gibt es neben der inzwischen nicht nur bei HP sehr beliebten Infrarot-Schnittstelle IrDA auch zwei PCMCIA-II Steckplätze (die natürlich zusammen eine PCMCIA-III Steckplatz ergeben), einen MIDI-Port, einen NTSC/PAL Ausgang und eine SCSI-2 Schnittstelle.
    Wer seine Graphiken aber lieber auf einem großen 21 Zoll Monitor bearbeitet, dem Manne kann geholfen werden! Denn HP bietet zum Omnibook 5000 eine Docking Station an, die die gegebenen Möglichkeiten nochmals ein ganzes Stück erweitert: nämlich um eine parallele und eine serielle Schnittstelle, Anschlüsse für Monitor, Maus und Keyboard sowie eine Audiobuchse und eine weitere SCSI-2 Schnittstelle.
    Zudem bietet die Docking Station Platz für zwei ISA-Karten in voller Länge, sodaß auch zukünftige Aufrüstungen offen bleiben. Die Verbindung zwischen OmniBook und Station erfolgt übrigens zum ersten Mal über einen PCI-Bus, was besonders im Netzwerkbereich und bei Videographik deutlich höhere Datentransferraten erlaubt.

Instant-On

Durch das vorinstallierte Windows 95 werden zwei für den Benutzer sehr angenehme Eigenschaften möglich: Hot Docking und Instant-On.
    Hot Docking bedeutet, daß Sie das Notebook einfach in die Docking Station hineinstecken und weiterarbeiten können ohne neu zu booten (dasselbe gilt auch beim Herausnehmen), da die neue Konfiguration selbstständig erkannt und verwendet wird.
    Instant-On heißt: abschalten und beim Neustart alles so vorfinden, wie man es verlassen hat. War man in der Textverarbeitung und hatte man ein bestimmtes Dokument geöffnet, so wird man sich beim Wiedereinschalten genau dort vorfinden, wo man zuletzt war.
    Hier gab es bei der Beta-Version, die wir testen konnten, noch einige Probleme: so verschwand der Maustreiber bei bestimmten Konfigurationen auf Nimmerwiedersehen im Computer-Nirwana und man mußte erst ein komplettes Rebooting vornehmen, bis man wieder unter Windows (im Test noch 3.1!) arbeiten konnte. Doch dieser Fehler ist, wie man uns versicherte, bei der Lieferversion behoben.

Papierlieferant Hewlett Packard Deskjet 340

Der zweite Teil des "Mobilen Büros" ist deutlich kleiner, denn was auf den ersten Blick auffällt ist, daß der HP Deskjet 340 mit seinen Maßen von 308 mm × 93 mm × 147 mm ein wirklich kompakter Drucker ist - zwar nicht so klein wie der Rekordhalter, doch um vieles kleiner als seine stationären großen Brüder.
    Ganz so minimiert kann er schließlich doch nicht sein, denn sein starkes Herz (prosaischer sein Akku) bringt Kraft für hundert Blätter auf, und das will einiges heißen, denn aus der Notebook-Entwicklung ist ja hinreichend bekannt, daß gerade mechanisch bewegte Teile, wie hier der Papiereinzug, die größten Stromfresser sind. Falls Sie nicht ausgerechnet Ihren neuen Roman, den Sie gerade am Notebook geschrieben haben - vorausgesetzt sein Akku hat mitgespielt - unbedingt schon im Zug ausgedruckt haben wollen, sollte die Akkukapazität also keine Probleme bereiten.

Papiereinzug

Der Papiereinzug ist mit 22 cm Breite für die amerikanischen Formate Legal (216mm × 356mm) und Letter (216mm × 279mm) ausgelegt, doch dank der verschiebbaren Halterung ist auch die Verwendung der europäischen Standardformate A4 (210mm × 297mm) und A5 (149mm × 210mm) selbstverständlich möglich.
    Der Papiereinzug faßt ohne Weiteres bis zu zwanzig Blatt, wodurch die Arbeit ohne öfteres Nachfüllen zügig von statten gehen kann. Das Nachfüllen selber ist einfach als bei einer Schreibmaschine: Hebel auf, Papier rein, Hebel zu und fertig, so daß das Arbeiten fast zum Vergnügen wird.
    Auch das Nachfüllen der Tinte ist durchdacht und praktisch: Die Tintenkartusche ist sehr einfach auszuwechseln, das Gehäuse läßt sich komfortabel von vorne öffnen, so daß man den gesamten Innenraum überblicken kann.

Einfaches Wechseln

Auch genügt ein simples Auswechseln der Kartusche und eine kleine (einmalige) Änderung bei den Druckereinstellungen und der Deskjet 340 wird zum Vollfarbdrucker, der dank der von Hewlett Packard entwickelten Color-Smart-Technologie, mit für die Kompaktheit des Druckers überraschend farbechten Ausdrucken sorgen kann.
    Dabei dient eine praktische kleine Kunststoffschachtel zum Transport der jeweils gerade nicht benutzten Tintenkartusche, so daß man die Polychrom- und die Monochromkartusche austauschen kann, ohne die gesamte Umgebung (wie zum Beispiel Finger und Kleidung) unter Tinte zu setzen.
    Ist, weil zum Beispiel nur ein Entwurf benötigt wird oder die Farbpatrone zu Hause vergessen wurde, eine Umsetzung der Farbgraphiken in Graustufen-Technik erwünscht, so liefert der kleine Riese auch hier zufriedenstellende Ergebnisse mit klarem Druckbild.

Intelligent

Der Drucker ist so intelligent, daß er auch eine leere Farbpatrone erkennt und durch verzweifeltes Blinken einer Kontrolleuchte darauf aufmerksam macht, daß er eine neue Cartridge benötigt. Er fährt dann auch trotz Druckbefehlen nicht sinnlos mit dem Druckkopf hin- und her, sondern wartet, bis die Kartusche gewechselt ist.
    Auch für das Büro ist der Hewlett Packard-Sproß als stationäre Einheit eine praktische Alternative. Er verbraucht wenig Platz und ist im Umgang mit Ressourcen äußerst sparsam. Vor allem ist die Druckqualität für den normalen Büroeinsatz mehr als ausreichend, denn wie alle gängigen Drucker beherrscht er die Druckarten "draft", "normal" und "best", wobei letztere zu durchaus professionellen Druckergebnissen führt. Er steht jedenfalls den größeren 500er-Deskjets außer in der Geschwindigkeit des Ausdruckens kaum nach.

Michael Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 25. Juni 2007
Text © 1996 by Mobile Times; HTML © 2000-2007 by Mobile Times
Valid HTML 4.01!