Mobile Times Artikel aus Mobile Times 7
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Mobile News


Digitale Signalprozessoren

Texas Instruments, nach Angaben von Forward Concepts mit 42,3% Weltmarktanteil größter Anbieter in diesem Bereich, kündigte kürzlich zwei neue digitale Signalprozessoren (DSP) für den Mobilfunk an. Die neuen DSP sollen sowohl für Sprach- als auch für Datenkommunikation eingesetzt werden können und sollen die Betriebsdauer von Batterien um rund 20% erhöhen können.
    Zu den DSP gibt es standardkonforme GSM-Softwaremodule. Die beiden DSP sind die ersten Ein-Chip-DSP für die neueste GSM-Generation von GSM-Geräten und sind beispielsweise auch für den erst im Sommer 1995 verabschiedeten Half-rate-Standard geeignet. Dieser neue Standard gestattet die Nutzung von zwei unterschiedlichen Diensten auf einem GSM-Kanal oder auch zwei Teilnehmer auf einem Kanal.
    Die neuen DSP sind auch für die GSM-Derivate PCS und DCS, sowie für die US-Standards IS-54 und IS-136 geeignet.


Noch mehr bunte Handys

Auch Ericsson hat jetzt den Reiz verschiedenfarbiger Handys entdeckt, geht dabei aber einen anderen Weg als der Mitbewerb. Statt einfach bunte Geräte zu liefern, wurde für die Deckel des GF 337 eine Serie von Kleinkunstwerken zusammengestellt. Insgesamt haben wir im schwedischen Kumla, wo eines der wichtigen Handy-Werke von Ericsson steht, mehrere Serien entdeckt, die derzeit allerdings nur am schwedischen Markt erhältlich sind. Unter anderem gibt es je fünf Motive von Keith Haring, Lennart Rodhe, László Moholy-Nagy und Ukrica Hymann-Vallien.
    Es ist zu erwarten, daß wenigstens die eine oder die andere Serie nach erfolgreichem Test in Schweden auch nach Österreich kommt und den hiesigen, doch eher noch ziemlich grau-schwarzen Handy-Alltag auflockert.
    Wir sind neugierig, wann es diese Handys in den einschlägigen Museen der Welt zu kaufen gibt, die ja jetzt schon alles im Shop haben, das nur irgendwie entfernt mit der eigentlichen Aufgabe des Museums zu tun hat. Mit solchen Handys könnte der Umsatz schnell wachsen.


"Digitales Österreich"

Dieser im Innsbrucker Studienverlag erschienene Titel versucht erstmals eine auch allgemein verständliche und objektive Zusammenfassung der wichtigsten Informationen zum Thema Telekommunikation in Österreich. Der Paperbackband ist in drei Abschnitte (Telekom-Industrie, Anwendungen und Dienste, Österreichische Highway-Initiativen) gegliedert.
    Wenn man davon absieht, daß ein Buch zu diesem Thema niemals voll aktuell sein kann - was die Autoren auch in ihrem Vorwort sagen - dann ist es durchaus als ambitioniertes Vorhaben einzustufen, vor allem, wenn man bedenkt, daß die beiden Verfasser planen, jährlich eine aktualisierte Fassung herauszubringen. Als Up-to-date Information ist das Buch nicht geeignet, es gibt aber einen guten Einblick in das, was sich im letzten halben Jahr auf diesem Sektor in Österreich getan hat. Beim Durchlesen fiel uns die Bezeichnung "Fischer Welt-Almanach für die österreichische Telekommunikation" ein. Mit derartigen Bänden ist "Digitales Österreich" von der Anlage her wohl am ehesten zu vergleichen.

fak

Peter E. Bruck/Andrea Mulrenia: Digitales Österreich, Innsbruck 1995 (Studien-Verlag), 420 Seiten, ISBN 3-7065-1124-X, öS 480,-


Zubehör-Katalog

Unter dem Titel "Mobilcom" brachte hama einen Katalog mit 98 Seiten, der umfangreiches Zubehör für viele der bekannten Mobiltelefontypen enthält, heraus. Einziger Wermutstropfen für Österreicher ist die ausschließliche Bezugnahme auf deutsche Verhältnisse, denn alle Netze werden konsequent so bezeichnet, wie es im Nordwesten Österreichs üblich ist: das österreichische C-Netz gibt es ebenso wenig wie das heimische D-Netz. Das, was im Katalog D-Netz heißt, ist GSM oder, wie es unsere Post jetzt nennt, A1. Mit dem ebenfalls enthaltenen E-Netz ist das DCS-1800 von E-Plus gemeint.
    Kein Wunder, daß der Katalog ausschließlich an Händler geht, die mit der Übersetzung der deutschen in österreichische Begriffe keine Probleme haben sollten.
    Die in Österreich aktuellen GSM-Geräte, für die es Zubehör gibt: AEG 9020, Alcatel HB, Ericsson GH 198, GH 337, Motorola MicroTAC 8200, Nokia 2010 und 2110 und Siemens S4.
    Klar, daß auch die meisten anderen Marken im Katalog vertreten sind. Neben den bereits genannten finden sich auch Ascom, AT&T, B&O, Blaupunkt, Bosch, DeTeMobil, Ford, Hagenuk, Hitachi, Mannesmann D2, Matra, Orbitel, Panasonic, Philips, Sharp und Sony.
    Was den Katalog interessant macht, ist das Angebot an Zubehör für Geräte, die schon vom Markt verschwunden sind. Drittanbieter wie hama garantieren dem User - soweit er sich nicht wirklich ein exotisches Gerät zugelegt hat - auch nach dem Produktionsende beim Hersteller, daß er noch lange Zubehör bekommt.
    Noch einen Vorteil haben solche Kataloge: Während die Handy-Anbieter selbstverständlich ihre Marke bewerben, machen sich Drittanbieter die Mühe, neben das Originalgerät gleich hinzuschreiben, welche Modelle des Herstellers A mit welchen des Herstellers B oder C identisch sind.


24 Bit aus der Hüfte

Langsam kommen sie auf uns zu zu: total digitale Zeiten. Das Wiener Unternehmen Medium bringt jetzt die in den USA bereits durchaus bekannte und beliebte Chinon nach Österreich, die digitale Farbbilder mit einer Farbtiefe von 24 Bit liefert. Die drei einstellbaren Auflösungen reichen von der "Superfein" genannten VGA-Auflösung über ein komprimiertes 640 × 480 Bild (zwar VGA , aber mit Datenverlust), das "Fein" genannt wird, bis zum "Normal" mit 320 × 240 Bildpunkten.
    Der eingebaute Autofokus ist mit einem Infrarot-Multibeam gekoppelt, der eine Autofokussierung in 100 Stufen möglich macht. Das eingebaute Blitzlicht versteht sich bei einer modernen Kamera von selbst. Der Zoom noch immer nicht: er reicht bei der Chinon ES-3000 von einer Brennweite von 7 mm bis zu 21 mm. Wem das seltsam vorkommt, der muß sich wieder darauf besinnen, daß das eine digitale und keine analoge Kamera ist. Dort würde das einer Brennweite von 38 bis 114 mm entsprechen.
    Die Speicherung der Bilder erfolgt auf Flash-Bildspeichern (PCMCIA-Karten), die in Größen von 1, 2, 4, 8 und 16 Megabyte erhältlich sind. Angaben über die mögliche Zahl an gespeicherten Bildern fehlen zwar, doch kann man aus Auflösung und Bittiefe ungefähr errechnen, daß bei der Höchstauflösung auf die 1 MB Flash gerade ein Bild paßt.
    Zur Chinon gibt es Software für PC und für Mac; die Daten werden über ein (mitgeliefertes) serielles Kabel übertragen und mit der ebenso beigestellten Software weiter verarbeitet. Noch keine Kamera für jeden, aber ein Bote der Zukunft. Und um öS 14.000,- auch bereits für interessierte Laien erschwinglich.


Home Communication Centre

Aus Dänemark kommt eine Neuheit, die nicht nur Telefon, Anrufbeantworter und Computermodem darstellt, sondern auch ein papierloses Fax. Man kann es auch ohne Telefonhörer zum telefonieren verwenden. Die Anlage ist sprachgesteuert, das heißt, man hebt z.B. durch ein einfaches "Hallo" ab. Der Hersteller behauptet, daß man mit dem HCC auch noch aus zehn Meter Entfernung Kontakt halten kann. Die technische Innovation des HCC besteht in der Speicherung der Software auf einer Diskette, was bedeutet, daß Änderungen durch einen einfachen Diskettenwechsel möglich werden - wohl doch zukunftssicherer als das Einsetzen eines neuen Chips. das Gerät, das es als Tischgerät ebenso wie als Wandgerät gibt, wird unseres Wissens noch nicht nach Österreich importiert.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 25. Juni 2007
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