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Artikel aus Mobile Times 8

Am Lagerfeuer

Wenn Ericsson vier Journalisten die Chance gibt, einen Prototyp des GH 388 schon zwei Monate vor der offiziellen Vorstellung zu testen, dann muß das ein wenig extrem sein. Wie sonst sollte man die Unterschiede zu anderen Modellen erkennen können?

In unserem Fall war zwar zuerst das Ziel die Ericsson-Fabrik in Kumla, wo im Februar auf sieben Bändern parallel das GH 337 gefertigt wurde und jedes Band alle 1,5 Minuten ein Handy ausspuckt. Dort wurden uns die neuen Handys, also das GH 388 und das GA 318 vorgestellt.

Dann aber ging es mit einem winzigen Mitsubishi-Flugzeug (!) ab nach Lappland. Genauer gesagt nur an die Grenze Lapplands, denn dort ist um diese Jahreszeit noch einige Stunden am Tag Dämmerung. Das eigentliche Ziel aber war "Lapplands Äventyr", etwa zwanzig Kilometer von Lycksele entfernt. Damit es auch ja nicht zu einfach wird - Journalisten wollen es ja meist ganz genau wissen - mußten wir dieses Ziel auf Motorschlitten ansteuern. Damit kann Ihre MOBILE TIMES Redaktion auch auf dieses Know-how verweisen.

Das schließlich erreichte Abenteuerland kennt keinen elektrischen Strom, kein Fließwasser und natürlich auch keine Telefonleitungen. Ein Camp wie geschaffen zur Erprobung der Meriten der GSM-Technik.

Jeder hatte ein GH 388 im Gepäck und natürlich gewisse Zweifel, ob in so einer Umgebung die Segnungen moderner Telekommunikation überhaupt noch brauchbar sind.

Nun ja, ich konnte mir sicher nie vorstellen, daß man in einem Hundeschlitten sitzt, vor sich ein bellendes Rudel halbwilder Hunde und in der Hand ein GSM über das die Mitarbeiter zuhause geradezu hautnah miterleben konnten, was sich im fernen Lappland tut.

Natürlich hat dieses Erlebnis alleine keine Aussagekraft was die Qualität des neuen Handys betrifft, aber es zeigt doch, wie weit fortgeschritten das Ericsson-Heimatland in der Anwendung und Verbreitung von GSM ist.

Das Handy

Praktisch am Ericsson-Handy war die Uhr ja schon immer, aber in der Düsternis des winterlichen Lappland lernt man den eingebauten Wecker schätzen, denn die Natur gibt kaum einen Hinweis auf die tatsächliche Tageszeit.

Die verschiedenen Ruftöne, die man jetzt einstellen kann, sind zur Unterscheidung auch nicht ohne - ich lasse mich jetzt immer von Beethoven ("Freude schöner Götterfunken ...") auf Anrufe aufmerksam machen. Andere werden lieber Mozarts "Kleine Nachtmusik" oder Schuberts "An Elise" verwenden. Insgesamt stehen sieben klassische Ruf-Melodien zur Verfügung und vier verschiedene Klingeltöne.

Telefonbuch und Nachrichtenverwaltung erwartet man von einem Spitzenhandy und natürlich sind sie im GH 388 vorhanden.

Was nicht in jedem Handy vorhanden ist, ist die einfache Netzverwaltung. Nicht nur, daß man dem Handy sagen kann, welches Netz es nehmen soll, man kann ihm das auch für mehrere Länder im voraus mitteilen. Eigentlich liegt die Liste der bevorzugten Netzeliste ja auf der SIM-Karte, aber zur Veränderung braucht man eben ein geeignetes Handy.

Was das GH 388 auch zu einem wichtigen Fortschritt bei Ericsson macht, ist seine Fähigkeit, Daten auch mit 9.600 kbps zu übertragen.

Ein im ersten Moment eher als Gag aufgefaßtes Feature ist der eingebaute Rechner: tatsächlich ist das GH 388 auch ein Taschenrechner. Zuerst milde belächelt - jeder hat doch schon mehrere Taschenrechner - stellt sich in der Praxis rasch heraus, daß es durchaus Situationen gibt, wo einem ein Taschenrechner im Handy gute Dienste leisten kann.

Wenn Sie übrigens wissen wollen, wie das GH 388 aussieht, brauchen Sie nur zu unserer Marktübersicht zurückblättern, dort ist es samt seinem Klappenzwilling GF 388 bereits zu sehen.

Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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