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Artikel aus Mobile Times 10

Klagt die Post?

Als Reaktion auf die seit 1. Juli 1996 verstärkt auftretenden Probleme im A1-Netz schlug ein Kommentar in der Wirtschaftswoche vor, die Post wegen Nichterbringung vereinbarter Leistungen zu klagen. Grundsätzlich sollte das möglich sein, doch frage ich mich, ob man sich dabei nicht ins eigene Fleisch schneidet, denn die Post wird ja bekanntlich seit Jahren von der Bundesregierung so ausgeräumt wie man es von Conti gegenüber Semperit hört. Zehn Milliarden Sonderdividende bei drei Milliarden Gewinn verkraftet auch das bestgeführte Unternehmen nicht.

Für Semperit hat man uns vorgeschlagen, alle Produkte der Conti zu boykottieren. Wenn man das weiterdenkt, müßte man für die Post die Republik Österreich boykottieren - nur wie macht man das als Österreicher?

Ein Vorschlag: Wenn Sie mit dem Service der Post bzw. mobilkom nicht zufrieden sind, dann beschweren Sie sich nicht nur bei der Post, sondern auch bei Ihrem Abgeordneten. Österreich ist eine Demokratie und die Budgets, die die Post ausräumen, werden vom Nationalrat, von den von uns gewählten Abgeordneten beschlossen. Seit der letzten Wahlrechtsreform haben wir die Möglichkeit - auch wenn wir die Partei, die wir wählen, nicht wechseln wollen - einen anderen Kandidaten auszuwählen. Es ist zwar nicht ganz leicht, herauszufinden, wer denn die eigenen Abgeordneten sind, aber die jeweilige Parteiorganisation wird Ihnen das wohl sagen können. Teilen Sie dem Herrn oder der Dame mit, daß Sie gar nicht damit einverstanden sind, daß Ihre Gebühren nicht für die Verbesserung des Service der Post, sondern zum Stopfen unnötiger Budgetlöcher verwendet werden.

Die Post kann man dann noch immer klagen - und die Kosten via Steuern und Abgaben selbst tragen, wenn man das unbedingt will, meint

Ihr
Franz A. Köttl

Rückspiegel

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