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Artikel aus Mobile Times 10
Während wir uns noch über die neuesten Handys, Communicatoren oder Organizer informieren, arbeiten in den Entwicklungs- und Designabteilungen der Anbieter die Konstrukteure bereits an der nächsten Generation. Viele Designmuster müssen entstehen, bis man endlich bei einer Variante angelangt ist, die nicht nur funktionell, sondern auch verkaufbar ist.
Wenn wir Ihnen hier eine Reihe von Mustern für das "Handy der Zukunft" zeigen dürfen, dann müssen wir uns auch einmal kurz bei Siemens bedanken, wo man uns ausnahmsweise einen Blick hinter die Kulissen machen ließ. Wir sind zwar ganz sicher, das kein Handy auf den Markt kommen wird, das ganz genau so wie eines der gezeigten aussieht, doch zeigen die Modelle, in welche Richtung die Überlegungen der Entwickler gehen.
Über eines ist man sich in allen Labors klar: der Weg, den Nokia mit dem Communicator vorgezeigt hat, führt für einen Teil der Kunden in die Zukunft. Dabei werden sich noch einige Zeit zwei Philosophien gegenüberstehen, die am besten mit "All-in-One" gegen "Gekoppelte Module" charaktersiert werden. Vermutlich werden beide Wege gegangen werden müssen, denn die Kleinheit eines zeitgleich entwickelten Handys kann eine Kombination welcher Art auch immer nicht erreichen. Also arbeitet man fast überall in zwei Richtungen: die Handys müssen so klein und leicht wie möglich werden und parallel dazu soll eine Kombination von Persönlichem Digitalen Assistenten oder Organizer mit einem mobilen Telephon so verschmolzen werden, daß der Anwender alle seine Wünsche in einem Gerät erfüllt sehen kann.
Im Bild ganz oben kann man sehen, daß man nicht nur bei Apple oder Sharp, sondern auch bei Siemens an die Eingabe per Stift denkt. Wir sind schon neugierig, wie das entsprechende Gerät aussehen wird und wann es kommt. Ziemlich bald wird ein integriertes Gerät auch vom anderen großen skandinavischen Handy-Hersteller kommen: bei Ericsson kennt man sogar schon die Liefertermine der neuen Manager-Spielzeuge. Und die dritte Innovation, die auf uns zukommt hat zumindest einen skandinavischen Mitspieler: Psion hat mit Dancall eine Vereinbarung abgeschlossen, die im Endeffekt auch zu einem hybriden Gerät führen soll. Ob es allerdings eher eine modulare Variante wie die Kombination HP OmniGo plus Nokia-Handy oder eher doch etwas wie der Nokia Communicator werden wird, das wissen nicht einmal die Vertreter von Psion genau. So geheim kann man Entwicklungen auch halten.
Schauen wir in die andere Richtung: die Miniaturisierung des Handys. Sony führt mit seinem neuen Mini gerade vor, wie klein man werden kann - viel kleiner geht es allerdings nicht mehr, es sei denn es gelingt uns, die Köpfe der Handy-User noch zu verkleinern.
Der Abstand zwischen Ohr und Mund hat ja selbstverständlich seinen Einfluß auf die Distanz zwischen Mikrophon und Hörmuschel.
Ob dann das "Handy" als Armbanduhr möglich ist? Natürlich! Ob einem die Konstruktion gefällt, ist dann eine andere Sache. Aussehen könnte es wie eine Kombination von Armbanduhr und portabler Freisprecheinrichtung, wie sie etwa Ericsson liefert. Ein dünnes Kabel führt zum Knopf im Ohr und am Knopf im Ohr hängt ein Mini-Mikrophon. Gewählt wird wohl durch Spracheingabe, denn eine Tastatur ist dann wohl nicht mehr sehr praktisch - auch wenn Sharp schon vor Jahren vorgeführt hat, daß man eine ganze Taschenrechnertastatur auf einer Armbanduhr unterbringen kann.
Ob der Jog-Dial, wie ihn Sony auf seiner Neuheit einsetzt auch noch auf einer Armbanduhr Platz findet und vor allen ob er in diesen Minidimensionen so gut zu bedienen wäre wie auf dem CMD-Z1 bleibt dahingestellt.
Freuen wir uns also vorerst einmal auf die Handys, die bald aus den Labors kommen und uns vielleicht auch gefallen.
MT
Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1996 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times |