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Artikel aus Mobile Times 10
Im Sommer, wenn Ferienverheißung in der Luft liegt, ziehen auch Unternehmen ein freizeitliches Outfit an und präsentieren sich von der unterhaltsamen Seite. Nicht nur mit ihren Produkten wollen sie glänzen, sondern auch mit kulturellem Engagement. Einige Highlights, die uns aufgefallen sind, wollen wir Ihnen hier präsentieren.
Der Computerriese IBM sponserte nicht nur die Olympischen Spiele in Atlanta, sondern auch den österreichischen Medienkünstler Johannes Deutsch. Ein mittels Computer komponiertes Bild zierte im Sommer die Plakatwände der Gewista. Dieses Sponsoring ist zwar nicht so spektakulär wie Atlanta, aber sicher gelungener.
Die Österreichdivision von Compaq unterstützt schon seit einigen Jahren das Museum moderner Kunst in Wien. Zur diesjährigen Sommerausstellung produzierte Compaq einen Ausstellungsführer auf CD-ROM. Der gebürtige Isländer Erró ist mit seinen seinem Comics-Stil und der populären Massenkultur verwandten Ölbildern mit einer großen Retrospektive erstmals in Österreich zu sehen. Die CD-ROM dokumentiert alle gezeigten Bilder in Werkblöcken geordnet. Ein originelles graphisches Design wurde gewählt, bei dem man sich auch ohne lange Erklärungen bald zurechtfindet. Ein Nachteil: die Bilder Errós sind oft so detailreich, daß auch die mögliche Vergrößerung nicht ausreicht, um wirklich alles genau zu studieren. Am Bildschirm zu Hause hätte man ja jene Muße, die man sich im Museum meist nicht nimmt. Den Vorteil, ein kleines Scheibchen, anstatt eines dicken Kataloges zu Hause stehen zu haben, möchte man aber nicht missen. Auf weitere fruchtbare Kooperation von Compaq und dem Museum im Palais Liechtenstein kann man sich nur freuen.
Der Siemens-Konzern Österreich unterstützt auch heuer wieder die Salzburger Festspiele, und zwar die Premiere der Oper Fidelio. Siemens setzt aber dieses Jahr neue Akzente: die Vorstellung wird zeitversetzt am Domplatz auf einer Leinwand gezeigt als Festereignis in der Stadt auch für jene, die keine Eintrittskarten ergattert haben.
Siemens-Nixdorf hat heuer die Patronanz für den Prix Ars Electronica in Linz übernommen. Am 2. September beginnt das Festival mit der Eröffnung des Ars Electronica Centers, das ein ständiges Museum und Studienquartier für die neue Medienkunst sein soll. Mittels eines digitalen Informationsleitsystems findet der Besucher seinen Weg durch fünf Etagen voll neuer Technologien und Ideen des 21. Jahrhunderts. Prunkstück soll die Cyber City werden, in der man die Werkzeuge der Virtual Reality nicht nur bestaunen, sondern auch ausprobieren kann. Die von SNI gestifteten Preise, die Goldenen Nicas, werden am 4. September im ORF Landesstudio Oberösterreich überreicht. Die Veranstaltung wird live auf 3sat und ORF 2 übertragen.
Eine Schau besonderer Art ist "Kunde: Kaiser" in Schloß Schönbrunn geworden. 27 ehemalige k.u.k. Hoflieferanten haben sich zusammengetan und eine Leistungsschau mit nostalgischem Touch der durchaus zukunftsträchtigen Branchen auf die Beine gestellt. Da Österreich nun einmal kein Land ist, das Massenware produzieren kann, sondern nur mit teurer Spitzenware punkten kann, sollen hier Spezialitäten präsentiert werden, die auch international reüssieren können. Im Frühjahr '97 soll diese Schau nach Japan übersiedeln, auch die USA sind im Visier der engagierten Betriebe. Sie haben jedenfalls begriffen, daß man sich gerade im Hochpreisbereich einen "Namen" machen muß, um erfolgreich zu sein. Die Ausstellung zeigt auch wie kulinarisch manche Firmen ihre Produkte präsentieren können.
Christine Köttl
Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1996 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times |