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Artikel aus Mobile Times 11

Die Österreichische Nationalbibliothek als Multimediale Enzyklopädie

Die Österreichische Nationalbibliothek hat einen multimedialen Führer durch Haus und Sammlung auf CD-i herausgebracht. Zwei Jahre arbeitete Dr. Hans Petschar von der Nationalbibliothek an der Konzeption und Realisierung dieses Projektes.

Warum gerade auf CD-i, wo doch nur sehr wenige CD-i-Player in den Haushalten stehen? Die Nationalbibliothek hat sich für dieses System entschieden, da es ihr vor allem um ein gutes Präsentationssystem im Haus ging. Der Besucher soll eine einfache Bedienung vorfinden und eine gute Bildqualität, die nur bei einem größeren Monitor gegeben ist. Ein Fernsehbildschirm ist da die billigere Lösung als ein Computermonitor gleicher Größe.

Ein Fernsehbildschirm ermöglicht auch einer Kleingruppe zuzusehen. Ein Computer ist ja primär für eine Person ausgerichtet - interaktives Benützen einer CD eigentlich auch. Der spezielle Vorteil einer interaktiven Gestaltung kann eher nur in individuellem Gebrauch sich zeigen.

Die meisten Schulen und andere Bildungseinrichtungen - die avisierte Zielgruppe für das Informations-Paket - werden, ähnlich wie die Haushalte, besser mit CD-ROM-Laufwerken als mit CD-i-Playern ausgestattet sein.

CD-ROM-Kurzfassung

Deshalb hat man ja auch vor, eine Kurzfassung des Multimediabildungswerkes auf CD-ROM herauszubringen.

Die Recherchen und Produktionsarbeiten sind getan. Es wäre schade, wenn dieses Material allzu exklusiv nur die kleine Gruppe der Ausstellungsbesucher, die sich soviel Zeit nehmen, um in die CD's hineinzuschauen, erreichen würde. Denn es vergehen Stunden, wenn man alle Bereiche erforschen möchte.

Auf drei Platten wurde eine enorme Fülle an weiterführendem Wissen gepackt. Ausgehend vom Prunksaal der Nationalbibliothek kann man eine Reise durch die Geschichte beginnen. Wer endlich das Deckenfresko ohne Genickstarre betrachten will und auch noch die Allegorien erklärt haben möchte, findet das ebenso, wie der Neugierige, der mehr über die Entstehung der Nationalbibliothek wissen möchte.

Umfangreiche Abteilungen befassen sich mit Papyriherstellung, Handschriften und frühem Buchdruck. Aber auch über neuere Erwerbungen, wie die Nachlässe bedeutender Literaten, sind Informationen, ja sogar Quizspiele eingebaut.

Insgesamt wurden drei Stunden Kommentar, 1500 Bilder, 25 Minuten Film und Computeranimation und 30 Minuten Musik auf die CD-i's gepackt.

Im Shop der Nationalbibliothek und im Elektronik- und Buchhandel ist die Edition um 1398 Schilling erhältlich.

Christine Köttl


Universallexikon länger aktuell

Das Problem, daß Lexika bald nicht mehr dem letzten Stand entsprechen und man daher spätestens alle drei bis vier Jahre ein neues kaufen müßte, scheint nun gelöst zu sein. Für viele Lexika auf CD-ROM wird nun eine Aktualisierung via Internet angeboten.

So besteht bei der neuen Version der Enzyklopädie Ecncarta 97 von Microsoft (in Deutsch!) die Möglichkeit, die Daten über Internet zu aktualisieren. Dazu wird auf der Festplatte des PC eine Zusatzdatei angelegt, zu der die Software automatisch verzweigt, wenn dort aktuelle Informationen abgespeichert sind.

Wem die deutsche Version dieses amerikanischen Lexikons immer noch zu amerikanisch ist, der greift vielleicht lieber zu einem Produkt des renommierten Lexikonfachverlages Bertelsmann. Die Version 97 des Universallexikons Discovery wurde mit einer neuer Oberfläche aktualisiert, die die Suchfunktionen noch schneller und übersichtlicher macht.

Die Multimedia-Elemente sind noch zahlreicher eingebaut worden: 2.400 Photos, 60 Minuten Original-Tonaufnahmen, 30 Minuten Videosequenzen, 200 interaktive Karten usw. Mit 100.000 Eintragungen von A - Z eine wahrlich umfangreiche Informationsfülle, die monatlich Online aktualisiert werden kann.

Diese Performance hat auch ihren Preis, nämlich öS 1.465,-. Zum Vergleich: das Bertelsmann Universallexikon '97 mit 70.000 Stichwörtern und ohne Aktualisierungsmöglichkeit via Internet kostet auf CD-ROM nur öS 725,-.

Christine Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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