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Artikel aus Mobile Times 13

E-Mail via GSM

SMS ist für viele Anwendungen sehr praktisch, doch sind 160 Zeichen Text für andere Nachrichten als nur Kürzel eine gewisse Einschränkung. Schon dieser kurze Text enthält mit 185 Zeichen zuviel für eine SMS-Nachricht.


Mittlerweile hat sich SMS als Mitteilungsmedium im GSM Bereich durchgesetzt und auch viele Hersteller von Organizern werben damit, daß man SMS-Nachrichten erstellen und bearbeiten kann (Für den Organizer spricht hier vor allem eine Tastatur, die für Textverarbeitung wesentlich besser geeignet ist, als die eines Handys). Und auch die Verknüpfung von SMS mit dem stetig wachsenden Internet hat durch die Testseiten der Mobilkom eine spürbare Verbesserung erhalten. Doch sind 160 Zeichen Text für kurze Mitteilungen zwar ausreichend, für Berichte, Nachrichten oder Rundschreiben ist das oft zu kurz.

Eine Lösung des Dilemmas wäre es, das Handy als E-Mail Adresse anzusprechen, was eigentlich ganz einfach ist: Man bekommt als E-Mail Adresse seine Telefonnummer zusammen mit dem Namen der Domain, was dann so auszusehen hat:

+43664xxxxxxxx@mobilkom.at

oder

43676xxxxxxx@sms.maxmobil.at

und fertig. Jeder, der unsere Telephonnummer kennt, kann uns auch mit einer E-Mail beglücken. Das ist auch eines der Probleme für die Akzeptanz des Systems bei Managern: mit der E-mail-Adresse geben sie auch ihre Voice-Nummer bekannt, was sie ja eigentlich nicht wollen.

Zurück zur E-mail: bei max.mobil, das laut Eigenwerbung Service auf seine Fahnen geheftet hat, bekommt jeder Teilnehmer automatisch auch eine E-Mail Adresse zugewiesen, die genauso eindeutig ist, wie die Telephonnummer. Weil aber das Ganze noch ein Probebetrieb ist (bei max. ist die mail-Adresse ohne "+" einzugeben) macht man noch keinen besonderen Wind um diesen Service.

Anders dagegen bei der Mobilkom: Hier bekommt man diesen Service nur, wenn man sich über Internet anmeldet.Und wenn man eine gewisse Zeit lang keine E-Mail bekommt, so wird offensichtlich die Adresse auch wieder gelöscht. Zumindest ist das einem unserer Leser passiert. An der Verfügbarkeit kann es nicht liegen, da es genauso viele mögliche Adressen wie Telephonummern gibt.

Irgendwie wird man bei den Anwendern das Gefühl nicht los, daß die Mobilkom vielleicht doch an die Vergebührung dieses Dienstes zu denken scheint.

Der größte Provider

Andere Teile der früheren Postverwaltung gehen im Internet auch auf ihren verschlungenen Pfaden. So hat sich nun A-Online, der aus dem BTX-Dienst bzw. dem späteren PAN der ÖPTV und der Radio Austria hervorgegangene Datendienst, mit telecom.at, dem Internet-Provider von Spardat zusammengeschlossen. Der neue Provider nennt sich Datakom, und firmiert mit einem Logo, das frappant an das der Mobilkom erinnert (Posthorn inklusive). Und natürlich bekommt auch diese Posttochter ihren Anteil der Schulden auf dem Weg in die freie Wirtschaft mit.

Laut eigenen Angaben hat A-Online 32.000 registrierte Kunden zu denen jetzt noch die 4.000 von telecom.at. kommen. A-Online betrachtet sich damit als größten Provider in Österreich.

Der führende Provider

Doch mit dem Prädikat "größter Provider" steht Datakom nicht wirklich alleine da. Das Privatunternehmen EUnet nimmt für sich das Prädikat "führend" in Anspruch. Allerdings wurden keine genauen Zahlen genannt.

Anläßlich der Übersiedlung in ein neues größeres Rechenzentrum bekamen wir dafür einiges über die Knüppel zu hören, die hierzulande einem privaten Betreiber zwischen die Beine geworfen werden.

Denn ein Privater muß für seine Übertragungen das Leitungsnetz der Post benutzen. Für die Standleitung vom Server zum nächsten Telephonamt garantiert die Post eine Ausfallssicherheit von 98%, was auf den ersten Blick sehr gut erscheint, doch nichts anderes bedeutet, als daß die Leitung pro Monat über 14 Stunden ausfallen kann.

EUnet hat natürlich zwei Standleitungen. Damit erreicht man auf eine durchschnittliche Sicherheit von 99,96%, womit der Server nur noch circa 17 Minuten im Monat nicht erreichbar wäre. Wäre deshalb, weil auf dem Dach des Gebäudes noch eine Satellitenschüssel mit einem Link nach Amsterdam installiert wird.

EUnet setzt auf internationale Eingebundenheit und hat eine direkte Standleitung und eben eine Satellitenleitung nach Amsterdam in die Zentrale des EUnet-Verbundes zu dem mittlerweile elf Länder von Österreich über Belgien und Frankreich bis Schweden und der Schweiz gehören.

Gerade die internationalen Leitungen zeigen, daß auch andere Netzbetreiber nur mit Wasser kochen: der letzte Ausfall der Verbindung des MOBILE TIMES-Providers nach Amerika lag am Ausfall der Leitungen der British Telecom.

Michael Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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