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Artikel aus Mobile Times 13

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Technologieoffensive

Die berühmte Technologieförderungsmilliarde, die die Regierung bereitstellt, weckt Begehrlichkeiten. Viele wollen sich ein Stück vom Kuchen abschneiden. Ein sinnvoller Einsatz der Mittel sollte aber gewährleistet sein.

Sinnvoll ist ein Einsatz dann, wenn nicht nur das Erforschte zukunftsträchtig ist, sondern auch der Return of Investment stimmt. Es bestehen bereits Institutionen, die Erfahrung mit der Evaluierung von eingesetzten Förderungsmitteln haben. Eine davon ist der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF), der 1996 insgesamt 711 Projekte mit 1.655,1 Mill. Schilling förderte. Der Fonds versteht seine Fördermittel vor allem als Risikokapital, das in Österreich ja nicht vorhanden ist. Für Klein- und Mittelbetriebe ist Forschung wegen Eigenkapitalschwäche unerschwinglich, wenn nicht begünstigte Darlehen und Zuschüsse gegeben werden, wie sie bei unseren Banken nicht aufzutreiben sind.

Der FFF schützt sich vor "faulen Eiern" durch das Prinzip, daß jede Firma die Hälfte bis Dreiviertel der Kosten selbst tragen muß. Wenn aber Universitätsinstitute Forschungsförderung erhalten, dann werden 100% der Kosten zugeschossen. Es fehlt also ein Eigenkapitaleinsatz als Korrektiv, da ja kaum eine Firma ihr gutes Geld in überflüssige Forschung stecken wird. Dennoch gibt es keine Garantie für erfolgreiche Forschung: bei der Überprüfung von geförderten Projekten nach drei Jahren stellte der FFF eine 60% Erfolgsquote fest, wobei jeder Förderschilling 23 Umsatzschilling erbrachte.

Gefahr Großprojekte?

Von der Technologieförderungsmilliarde sind nur 330 Mill. Schilling direkt für die Wirtschaft vorgesehen. 500 Mill. Schilling sollen diverse Ministerien für Großprojekte verteilen. Und hier besteht die Gefahr, daß Geld in theoretische Studien verplempert wird, da griffige Evaluierungsinstrumente kaum vorhanden sind.

Firmenbilanzen zeigen Erfolge direkt, Universitätsinstitutsforschung zeigt nichts. Da kann dann Förderung stark am Bedarf vorbeigehen. Dieses Problem hat auch schon EU-Kommissärin Edith Cresson erkannt, die nun keine konkreten Technologiebereiche für Förderung vorgeben will, sondern nur mehr Generallinien.

Diese bedarfsorientierte Vorgehensweise bestärkt den FFF in seinem Konzept, jedes innovative Projekt zu fördern, egal aus welchem Industriebereich. Unsere Wirtschaft hat einfach keine so starken forschungsintensiven Industriezweige, daß man Technologie-Schwerpunkte setzen könnte. Der FFF bekennt sich dazu, daß das Gießkannenprinzip einer Ausschließungsförderung vorzuziehen sei. Man wird also nicht nur Informationstechnologien fördern, wenn die vorhandenen Ressourcen in der holzverarbeitenden Industrie Forschungsinitiativen nahelegen. Nicht wo Förderungsmittel eingesetzt werden, ist das Entscheidende, sondern wie effizient sie eingesetzt werden ist der springende Punkt. Forschung sollte in einer vorhandenen Industrie Wirkung zeigen,, dann ist sie sinnvoll.

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die.kunst.der.kommunikation

Das Externa Systemhaus, ein Softwareunternehmen der österreichischen Porsche-Gruppe, veranstaltete einen Autoren-Wettbewerb zum Thema "Kommunikation". Die Texte sollten sich mit zukünftigen Verständigungsformen auseinandersetzen. Aus allen Einsendungen wurden 13 Texte für preiswürdig erachtet. Diese Texte durchwegs junger Autoren sind via Internet auf der HomePage von Externa unter http://www.externa.co.at/ nachzulesen.

Die eingesendeten Texte bildeten das Basismateial für eine CD, die Christof Grissemann und Dirk Stermann, bekannt durch Radiosendungen wie "Salon Helga", gestalteten. In ihrer speziellen Art der Doppelconference thematisieren sie Kommunikation als Mittel der Verständigung und des Mißverständnisses und sparen auch nicht mit Seitenhieben auf die Welt der Neuen Medien. Bei der Präsentation der CD "Textvisionen" konnte man sich vom trockenen, oft auch skurilen Humor der beiden überzeugen.

Bild: Textvisionäre und Juror (von links nach rechts): Compaq-Gewinner Dr. Gerald Jatzek, HP-Gewinner Martin Ebner, Robert Meraner (Jury) und Thomas Aiginger mit gewonnenem CD-Laufwerk.

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MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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