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Artikel aus Mobile Times 16

Mobile News


NETnet

Das Angebot des Unternehmens, das am 27. August in Österreich startet, klingt sehr verlockend: die Telecomrechnungen österreichischer Kunden für Auslandsgespräche radikal zu senken. NETnet ist der erfolgreichste skandinavische Telecom-Anbieter und will jetzt auch in Österreich Geschäfte mit niedrigen Preisen machen. Klingt doch nett? Trotz des Namens, an der wir uns erst gewöhnen müssen.


Janus-Kopf?

Philips Consumer Communication (PCC) hat vom Institut Francais du Design für seine Handys Diga und Genie und für das Schnurlostelephon Sonata den Janus Award bekommen. Diese Auszeichnung bezieht sich auf Qualität und Design und berücksichtigt auch die Verpackung und die Funktionalität der ausgezeichneten Produkte.

PCC hat seine europäische Handyproduktion in Le Mans - wir wissen also jetzt, wer in Frankreich die schönsten und funktionellsten Handys herstellt.

Inzwischen hat PCC mit der Übernahme der Handy-Aktivitäten von Lucent und der Verlegung des internationalen Headquarters nach New Jersey einen weiteren Schritt dazu getan, die Führung auf dem Weltmarkt für Handys zu erreichen und auszubauen.

Nach eigenen Angaben ist der Konzern jetzt Marktführer in Europa und in den Vereinigten Staaten.


Kanadische Rumänen

Seit April ist das MobiFon-Netz in Bukarest und acht weiteren Städten des Landes (Bacau, Brasov, Cluj, Constanta, Craiova, Galati, Sibiu und Timisoara) im Betrieb. Aber während mit MobilRom bereits von A1 geroamt wird, ist MobiFon für uns noch nicht zugänglich.

Was den Netzaufbau in Rumänien so interessant macht ist die Tatsache, daß die Betriebsaufnahme bereits 18 Wochen nach der Lizenzerteilung erfolgen konnte. Das internationale Konsortium steht unter Führung der kanadischen Telesystem International Wireless, die 60% der Anteile hält. AirTouch hält 10%, rumänische Partner, darunter die rumänische Post, Logic Telecom, ANA Industries etc., halten die restlichen dreißig Prozent der Anteile.

MobiFon erhofft sich einerseits vom schnellen Start einen Marktvorteil vor dem Konkurrenten MobilRom, der die rumänische Telecom an Bord hat, aber auch hohe Teilnehmerzahlen aufgrund der Tatsache, daß in Rumänien laut jüngsten Zahlen nur 3,1 Millionen von 23 Millionen Einwohnern Zugang zu einem Telephon haben.

Die ersten Wochen haben MobiFon bereits zu einer Revision der zum Jahresende 1997 erwarteten Teilnehmerzahlen von 25.000 auf 50.000 veranlaßt.


Iridium im Aufbau

Das Iridium-Konsortium zum Aufbau eines weltweit aktiven Satellitenkommunikationssystems ist weiterhin gut unterwegs: nach der Ankündigung, daß weitere sieben Satelliten gestartet werden, konnte man wieder 750 Millionen Dollar Finanzierung sicherstellen. Daß dann der Start von Baikonur in Kasachstan mit einer russischen Proton-Rakete ohne Probleme abgewickelt wurde, erhöhte das Vertrauen der Anleger weiter und nach dem Start der nächsten fünf Satelliten, der vom kalifornischen Vandenberg aus mit einer Delta II erfolgte, konnte die volle Finanzierung des Systems (rund 4,7 Milliarden Dollar) abgeschlossen werden.

Von den bis jetzt gestarteten 17 Satelliten hat bisher einer den Dienst versagt und auch das hat Iridium nicht wirklich belastet, denn der Verlust erfolgte zu einem Zeitpunkt als Motorola als Hersteller des Satelliten noch die volle Verantwortung für die ordnungsgemäße Inbetriebnahme des Gerätes trug.

Die anderen bisher gestarteten 16 Satelliten funktionieren nach Angaben von Iridium völlig normal.


Motorola Volks-Handy

War früher ein Volkswagen ein Massenprodukt, so kann das heute auch ein Handy sein, wie Motorola mit dem d160 vorführt. Für die Amerikaner ist das d160 wirklich eine Revolution: das erste Motorola, das statt der großen SIM-Karte das kleine Plug-in-Modul verwendet. Es war auch das erste Handy auf dem Markt, das mit ganz gewöhnlichen Batterien aus dem Supermarkt betrieben werden kann.

Natürlich hat auch das a160 einen normalen Akku, aber der läßt sich eben leicht entfernen und durch AA-Batterien oder gleich große Akkus ersetzen. Damit wird man völlig unabhängig davon., ob es einen Motorola-Zubehörhändler in der Nähe gibt oder nicht.

Das Gerät bringt 220 Gramm auf die Waage und erlaubt mit dem serienmäßig mitgelieferten Nickel-Kadmium-Akku eine Sprechzeit von bis zu 190 Minuten und eine Stand-by-Zeit von 60 Stunden. Mit vier normalen Alkalizellen steigt die Stand-by-Zeit auf ca. 130 Stunden, die Sprechzeit sinkt dagegen auf 70 Minuten ab. Die angegebenen Zeiten wurden von uns im Echtbetrieb ohne Probleme erreicht.

Das Display ist sauber und gut lesbar, die wichtigsten Anzeigen und Funktionen sind vorhanden - eigentlich fehlt nur die Datenübertragung. Aber so preisgünstig gibt es das eben nicht.


Rasender Handy-Man

Der Motoradfahrer von Nokia, der jedes Handy in Windeseile repariert, nennt sich "Emergency Man" und hat mit seiner Gold Wing wohl ein Gefährt, um das ihn viele beneiden. Aber auch Leute, die weniger für Frischluft übrig haben, können sich an seiner Ausrüstung begeistern: mobiler Handy-Meßplatz, SIM-Karten-Tester, Flash Boxen zum Software-Update des Handys, selbstverständlich ein Car-GSM-Telephon mit 9 Watt Sendeleistung, Interkom-Einrichtung zum Sprechen mit einem allfälligen Beifahrer, elektronisches Navigationssystem und natürlich auch ein Stereoradio. Wer das Bike wo sieht wird mit einfacher Mitnahme keine Freude haben, denn auch an eine vollelektronische Alarmanlage wurde gedacht. Grundsätzlich repariert der Emergency Man Handys nach den übrlichen Bedingungen: in Garantie gratis, sonst nach Aufwand. Allerdings ist auch eine Anfahrtspauschale von 750 Schilling zu bezahlen - aber wir könnten uns vorstellen, daß so mancher bereit ist, diesen Betrag auszulegen, um dieses heiße Eisen, das gegenwärtig wohl das Non-plus-Ultra des GSM-Motorades darstellt, wenigstens einmal aus der Nähe zu sehen.


ITU-Entscheidung zu GMPCS

Endlich ist das Memorandum of Understanding bezüglich der künftigen "Global Mobile Personal Communications by Satellite" fertig und regelt vier Bereiche:

  1. Gegenseitige Anerkennung der Gerätezulassung von GMPCS-Endgeräten.
  2. Vereinfachte Regelungen für die Zulassung derartiger Endgeräte.
  3. Eine Methode zur Identifikation bzw.Markierung der GMPCS-Terminals.
  4. Zugang zu den Verkehrsdaten für "authorized national authorities".

Der vierte Punkt wurde etwas eingeschränkt und bezieht sich nur auf Verkehr, der mit dem betreffenden Land erfolgt. dennoch kann daraus abgelesen werden, daß auch Standortdaten eines ausländischen Anrufers - soweit bekannt - bekannt gegeben werden müssen.

Auf ein einheitliches System hat man sich erwartungsgemäß nicht geeinigt, sondern darauf, daß neben dem GMPCS-Zeichen auch angeführt wird, für welches System das geprüfte Gerät denn nun eigentlich geeignet ist.


Ein Leser testet:
Ericsson GF 788, der Winzling

Kleiner und flacher geht es wohl wirklich nicht mehr. Mit dem GF 788 ist Ericsson wieder ein guter Wurf gelungen. Das kleine GSM-Telephon, das nicht größer als eine Zigarettenschachtel ist, läßt sich mit einer Hand hervorragend bedienen. Wegen seiner Größe ist bei diesem Gerät die Schutzklappe, die bei den bisherigen Ericsson-Telephonen bloße Dekoration war, wirklich nötig, nicht nur um die Tastatur zu schützen, sondern auch um den Schall zum Mikrofon zu leiten. Der Druckkammerlautsprecher sichert auch hier einen tadellos reinen Klang. Das einzeilige Display ist sehr gut und deutlich lesbar. Wenn man mit der Ericsson-Menülogik bereits vertraut ist, braucht man die übrigens sehr verständliche Gebrauchsanweisung nur kurz überfliegen und kennt sich schon aus. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, die Menüs nach persönlichem Geschmack und Priorität zu reduzieren oder zu erweitern.

Was Umleitungsmöglichkeiten anlangt, hat der Hersteller eine vernünftige Lösung getroffen: es gibt nur zwei Modi, alle Gespräche umleiten, oder umleiten, wenn keine Antwort. Letzteres bedeutet, daß alle Gespräche umgeleitet werden, wenn sie nicht binnen 30 Sekunden angenommen werden, wenn das Telephon besetzt ist, und natürlich, wenn es außer Netzreichweite oder abgeschaltet ist.

Der Akku hält, was der Prospekt verspricht und gibt tatsächlich Strom für 60 Stunden Standby und drei Stunden Gespräch. Bedauerlicherweise läßt die Gebrauchsanweisung jede Bemerkung über Akkupflege (das Gerät ist mit einem NMH-Akku ausgestattet) vermissen.

Die Fixierung des Akkus am Telephon ist gut gelöst, es hat nicht mehr das alte Ericsson-Leiden, daß nämlich der Akku früher oder später (wie beim GH 388) zu wackeln beginnt.

Es hätte allerdings der Schönheit des Telephons keinen Abbruch getan, hätte man die Tastaturbeschriftung ein wenig kräftiger ausfallen laßen.Das Einschieben der SIM-Karte verlangt etwas Geschick und Feingefühl, Arnold Schwarzenegger würde sich möglicherweise etwas schwer tun.

Zusammenfassung: Ein gelungenes Gerät der Spitzenklasse mit Uhr und Wecker und allem was derzeit Stand der Technik ist. Es hat allerdings auch seinen Preis. Über Fax- und Datenkommunikation kann ich keine Aussage machen, da ich hiefür das Gerät eines anderen Herstellers verwende.

Dr. Helwig-Dieter Grientschnig


Ende für GA 318 - Neues GA 628

Alle Freunde der kompakten Ericsson-Telephone, die es gerne bunt haben, dürfen aufatmen: zwar ist das GA 318, das es 3 Farben gab, aus den Angebotslisten verschwunden, dafür gibt es neu jetzt das eigentlich schwarze GA 628, für das es 16 modische Abdeckungen als Zubehör gibt.

Als GSM-Handy prunkt das GA 628 vor allem damit, daß es eines der ersten Geräte war, das für die GSM-Phase II genehmigt worden ist und somit eine Reihe künftiger GSM-Netz-features bietet, die derzeit teilweise noch gar nicht angeoten werden. So kann es etwa zwei gesonderte Rufnummern auf einer SIM-Karte für zwei getrennte Rechnungen verwalten.

Für den Alltagsbetrieb werden sicher die elf verschiedenen Rufsignale, darunter sieben Melodien, für ein wenig Unterscheidung im Menschengewühl sorgen, während die 50 Speicherplätze im Gerät - zusätzlich zu denen auf der SIM-Karte - auch bei umfangreichen Telephonlisten dafür sorgen, daß sie portabel bleiben.

Mit dem Plus-Aakku, mit dem es 206 Gramm wiegt, ist das GA 628 83 Stunden Stand-by und erlaubt bis zu fünf Stunden Dauertelephonat.


Klappentrick

Viele Jahre hatte Motorola das Monopol auf "Klappen", die neben der Schutz- auch eine andere Funktion haben, halten können. Jetzt scheint es dem koreanischen Hersteller Samsung gelungen zu sein, durch den Patent-Dschungel einen Pfad zu finden. Mit dem SGH-250 präsentiert er ein GSM-Handy, dessen Klappe nicht nur als Schutz der Tastatur dient, sondern auch die Gesprächsannahme bzw. Gesprächsbeendigung auslöst.

Zu den Goodies des Minis (124×48×24 mm) gehört ein Vibrationsalarm, der den Eigner des Handys zu einem angenehmen Zeitgenossen für alle jene macht, die das dauernde Piepsen von Handys als störend empfinden.

Daß der Hersteller auch das Design als attraktiv bezeichnet ist verständlich, sonst hätte er wohl ein anderes gewählt. Aber so weit man das vom ersten Augenschein beurteilen kann, sieht der Winzling wirklich nett aus.


CE rollt an

Packard Bell/NEC Österreich hat jetzt den NEC MobilePro angekündigt, die NEC-Version eines Windows-CE-Handhelds.Als Prozessor dient der hauseigene RISC-Prozessor VR4101, der auf MIPS-Architektur basiert. Der HPC (Handheld PC) wird in den varianten MobilePro 200 und MobilePro 400 angeboten, die sich im wesentlichen durch die unterschiedliche Speicherausstattung unterscheiden. Der 200er hat zwei Megabyte Arbeitsspeicher, während der 400er entsprechend vier Megabyte besitzt. Zusätzlich gibt es zum MobilePrto 400 noch eine Cradle (eine Art Krippe, die das Gerät beim stionären Betrieb aufnimmt) und ein Netzteil, sowie ein serielles Kabel.

Als Zubehör bietet NEC eine leistungsstärkere NiMH-Batterie und ein Ladegeät für wiederaufladbare Batterien an.

Die deutsche Hardware-version des NEC MobilePro wird - wie die entsprechenden CE-Geräte von Comapq und Philips - bereits im September verfügbar sein. Das Problem, an dem allerdings alle Hersteller leiden, heißt Microsoft. Aus der Software-Schmiede ist bis Anfang August 1997 kein Sterbenswörtchen darüber gedrungen, wann denn die deutsche Version des Consumer Electronic Betriebssystems Windows CE denn nun endlich marktreif und lieberbar sein wird.


Cellular Data Suite

Mit einer neuen Software macht Nokia jetzt den PCMCIA-Slot für andere Anwendungen frei: die als "Cellular Data Suite" vermarktete Software für Windows 95 erlaubt dem Nokia-Handy (8110 und 3110) die direkte Kommunikation - via Kabel versteht sich - mit einer seriellen Schnittstelle am Computer.

Die Sofware ist außerdem dazu geeignet, SMS und das interne Telephonbuch des Handys auf einem PC zu bearbeiten.

Die Software ist nach Angaben von Nokia leicht zu installieren und zu allen standardmäßigen Windows 95 Anwendungen kompatibel. Besonders erwähnt werden: Delrina WinFax PRO, Trio datafax, MS-mail, cc:Mail, TeamWARE sowie ProComm Plus.

Die Software wird zusammen mit dem seriellen Kabel, den Installationsdisketten sowie einem Installations- und Benutzerhandbuch geliefert und kostete Anfang August 1997 im Handel öS 1.990,- inklusive Mehrwertsteuer.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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