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Artikel aus Mobile Times 18

GSM-Handys

Was sie können ...

Die Redaktion von MOBILE TIMES hat in den letzten Wochen nicht nur hunderte von GSM-Handys gemessen, sondern auch Einzelexemplare detailliert untersucht. Zu welchen Ergebnissen wir gekommen sind, lesen Sie hier.


Wir sind bekanntlich keine großen Fans von Handy-Bewertungen, weil wir der Meinung sind, daß objektiv nur Meßwerte verglichen werden können - was wir ja in großem Maßstab tun. Um aber unseren Lesern zusätzliche Informationen für ihre Kaufentscheidungen zu unserer regelmäßigen Marktübersicht zu geben, wollen wir versuchen, Handys nach praktischen Nutzen zu beurteilen, ohne eine Rangliste aufstellen zu wollen.

Wir beginnen diesmal mit drei GSM-Handys, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Ascom Axento

Schon die Form des Axento fällt aus dem Rahmen: es ist kantig und wirkt optisch eher robust. Das Schweizer Produkt hat aber einen gewaltigen Vorteil gegenüber allen anderen hier vorgestellten Geräten: es kann mit einem Notebook, Organizer etc. direkt über ein Kabel kommunizieren und braucht dazu keinerlei Übersetzer in Kartenform (PCMCIA, PC-Card). Das spart nicht nur Gewicht auf Reisen, sondern auch das lästige Gestocher in einem Slot: Anstecken an die COM-Schnittstelle und schon läuft es - wenn die richtige Software vorhanden ist.

Wir haben der Einfachheit halber gleich die mit dem Ascom-Kabel mitgelieferte Software benutzt und waren im Nu im PocketNet von A1 (die max.-Internet-Möglichkeit war da noch nicht vorhanden).

Auch die Verwaltung der SIM-Karte, die mit dieser Software ebenfalls möglich ist, funktionierte problemlos und die SIM-Karte zeigte nachher kein verändertes Verhalten. Unser Resumée: Wer ein solides Gerät in Kombination mit einem Notebook braucht, ist mit dem Ascom Axento offensichtlich ausgezeichnet bedient.

Nokia 8110i

Internet-fähige Banane möchte man das äußerlich ein Jahr alte "Handy des Jahres 1996" nennen, denn zu den hervorstechenden Eigenschaften dieser Version zählt die Möglichkeit, dafür geeignete Internet-Sites direkt abzurufen. In Österreich sind dafür zwar noch keine Möglichkeiten vorhanden (der jeweilige Anbieter muß seine Seiten mit der Nokia-eigenen Abart von HTML TTML ausstatten), doch dürfte die Möglichkeit, E-Mails direkt am Display abzulesen, für Leute, die gerne mit leichtem Gepäck reisen, sehr attraktiv sein. E-mails versenden wird man kaum, denn die Eingabe längerer Texte ist auf der Tastatur des Nokia 8110i genau so wenig ein Vergnügen wie bei jeder anderen Handy-Tastatur.

Sonst gibt sich 8110i genau so, wie man es von Nokia gewohnt ist: zu den einzelnen Menüpunkten gibt es kurze Hilfetexte, so daß man das Handbuch nur in Ausnahmefällen braucht und wie schon beim 2110 gibt es keine Liste bevorzugter Netze, die vom Anwender selbst editiert werden kann.

Das Highlight des Nokia 8110i ist der verschiebbare Deckel, der auch zum Entgegennehmen von Anrufen bzw. zu deren Beendigung dient und gleichzeitig die Tasten schützt. Sozusagen als zusätzlicher Hosenträger zum Gürtel ist dennoch auch noch eine Tastensperre über das Menü möglich.

Resumée: Recht handliches Gerät, das für Leute, die unterwegs zwar E-Mails empfangen, aber keine senden wollen, eine attraktive Wahl darstellt.

Philips genie

Das leichteste unter den getestesteten Handys ist auch das jüngste und fällt nicht nur durch das geringe Gewicht, sondern auch durch die interssante Mikrophonkonstruktion auf: es hüpft heraus, wenn man von unten kräftig auf das Gerät klopft und verschwindet auf die gleiche Weise wieder. So eröffnet und beendet man auch ein Gespräch, wenn man nicht die ebenfalls vorhanden grünen und roten Telephontasten dazu benutzt.

Der gravierendste Nachteil des "genie" ist seine Kleinheit: das einzige Telephon bisher, das man selbst im Sakko immer wieder suchen muß, denn es ist nicht nur klein, sondern auch so leicht, daß man es kaum spürt. Aber das ist wohl schon wieder ein persönliches Problem, das sich bei anderen Anwendern nicht stellen muß.

Ein Hightlight stellt die Spracheingabe dar, die klaglos funktioniert, wenn man die erstmalige Konditionierung in halbwegs ruhiger Umgebung durchführt.

Zu den kleinen Schmankerln gehört ein integrierter Organizer, in dessen Kalender bis zu 20 Termine , sowohl einmalig als auch wiederkehrend (z.B. "jeden Donnerstag") vorgemerkt werden können. Die Erinnerungsfunktion (ein Piepton) kann auch als Wecker benutzt werden.

Resumée: Das "genie" ist das kleinste und leichteste GSM-Handy, das uns bisher untergekommen ist und braucht auch praktisch keinen Platz.; ist somit praktisch immer und überall unterzubringen.

Zur Liste

Die Liste rechts zeigt die über das jeweilige Menü ansprechbaren Funktionen der Probanden. Funktionen, die wir nicht gefunden haben, sind mit "-" bezeichnet (kein Hersteller sagt "Haben wir nicht!"). Funktionen, die nach unserer Liste vorhanden sind mit "ü". Aus Platzgründen sind natürlich nicht alle Funktionen, die das jeweilige Handy beherrscht, erwähnt.

Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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