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Artikel aus Mobile Times 18

Digitalkameras

Auf dem Prüfstand

Fast jede Woche kommen neue Digitalkamera-Modelle auf den Markt. Das erste Bild ist schnell geschossen und man kann es auch gleich sehen - ganz ohne Film - auf einem Monitor direkt auf der Kamera. Um das Photo dann aus der Kamera zu bekommen, braucht man drei Dinge: einen PC, ein Verbindungskabel zum PC und Software.


Wir wollten es genauer wissen, ob es nun wirklich so problemlos ist, digitale Bilder zu machen. Deshalb haben wir zwei Kameras einem mehrtägigen Test unterzogen. Hierbei ging es vor allem darum, wie leicht man mit der Kamera umgehen kann - ist sogar ein Umlernen notwendig? Wie gut werden die Photos und wie kann man sie weiterverarbeiten und verwenden? Die beiden Kameras gehören durchaus verschiedenen Klassen an.

Das Herz eines Fotografen schlägt höher wenn er/sie die leichte, elegante Olympus Camedia C-820L in den Händen hält. Vieles kommt einem bekannt vor. Nur, statt dem Film muß man eben die SmartMedia-Karte einlegen. Diese ca. 5 cm große Karte sieht wie eine zu klein geratene Diskette aus. Und sie hat auch ähnliche Eigenschaften wie eine Diskette. 2 MB und somit ca. 30 Bilder in Standardqualität finden auf der SmartMedia-Karte Platz. Übrigens, in Vorbereitung ist ein Adapter in Form einer 3,5" Diskette, in den man die SmartMedia-Karte stecken kann und auf diese man dann direkt über das Diskettenlaufwerk zugreifen kann.

Aber wir haben ja noch gar nicht fotografiert. Durch den Sucher avisiert man also das erste Motiv und drückt ab. Das Bild wird aufgezeichnet. Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen einer konventionellen Kamera und der Olympus C-820L ist der LCD-Monitor an der Rückseite des Geräts. Es zeigt nicht nur das aktuelle Bild, sondern läßt auch das Durchblättern der bereits im Speicher befindlichen Aufnahmen zu.

Unsere erste Bildserie scheint sehr gut gelungen zu sein. Und die Überspielung auf den Fernseher oder das Videogerät mittels Cinch-Kabel gelingt mühelos. Allerdings, wenn wir die Ergebnisse auf den PC überspielen wollen, gibt es Probleme. Die Datenübertragung erweist sich als instabil, ständig bricht die Verbindung ab. Verschärft wird dieses Problem dadurch, daß man einen zusätzlichen Zwischenstecker benötigt, um das 9polige-Kabel mit einer herkömmlichen 30poligen-COM-Schnittstelle des Computers verbinden zu können. Auch die Bildbearbeitung mit der beigepackten Software ist etwas gewöhnungsbedürftig. Und die On-Line Anleitung mit Screen-shots ist nur auf Englisch verfügbar.

Wenn die ersten Hürden überwunden sind, kann man sich über sehr gute Ergebnisse freuen, die sich sowohl für Präsentationen, Besprechungen als auch für Vorführungen im Familienkreis eignen.

Der Epson PhotoPC 500 fühlt sich zwar etwas ungewohnt an, schwerfälliger. Aber die sehr ausführliche Beschreibung, die auch ein praktisches Glossar enthält, zeigt sehr flott wie man mit der Kamera umgehen soll. Nach einigen Photos gewöhnt man sich auch daran, den Bildausschnitt richtig auszuwählen. Allerdings muß man den etwas groß geratenen LCD-Monitor extra installieren. Der zeigt dann die aufgenommene Bilder und ermöglicht Nahaufnahmen bis 20 cm an das Motiv.

Die erste Bildserie läßt sich auch ohne Probleme auf den Computer überspielen, obwohl man hier wieder den bei Digitalkameras offensichtlich obligaten Zwischenstecker benötigt. Vorteilhaft ist, daß die mitgelieferte Software in 6 Sprachen verfügbar sind. Die Qualität der Bilder ist gut und die ersten Glückwunschbillets, erstellt mit der von Epson entwickelten Fun Edition von PhotoEnhancer, sind bald fertig. Bloß einige von den vorgefertigten Texten müßten noch korrigiert werden. Oder möchten Sie Ihren Freunden "Frölichen Neujahr" wünschen?. - Sonst eignen sich die Bilder nicht nur für private Zwecke, sondern auch für Geschäftsdokumente oder Multimedia-Präsentationen.

Die digitalen Kameras lassen uns die Welt mit neuen Augen sehen. Bald werden immer mehr Leute von diesem neuen Medium begeistert sein, nicht nur die Hobbyfotographen oder Internet-Freaks. Auch Geschäftsleute und Schüler werden zu den "Digi-Fans" gehören. Kürzlich wurde im Fernsehen gezeigt, wie digitale Kameras in den Computerunterricht integriert werden können. Und für die Video- und PC-Generation dürfte die Digikameras eine willkommene Ergänzung sein.

Gunilla C. Vyskovsky


Daten der Geräte

KameraOlympus Camedia C-820 LEpson PhotoPC 500
Auflösung1024×768 (HQ-Auflösung)640×480 (Qualitätsmodus)
320×240 (Normalmodus)
WeißausgleichVollautomatisch, TTL--
Speicher2 MB, 3.3V Smartmedia-Karte2 MB Flash Memory
Bildspeicher10+ Aufnahmen (HQ Auflösung), 30+ Aufnahmen (SQ Auflösung)60 Aufnahmen im Normalmodus
Optikf=2,5/5 mm (36mm Kleinbildformat)f=6mm (43mm Kleinbildformat)
Schärfebereich0,2-0,7 m (Nahaufname)
0,7m - unendlich (Standard)
0,6 m bis unendlich (Standard)
0,2 m bis unendlich (LCD)
Verschlußzeit1/4 - 1/500 sek (mechanisch)1/30 - 1/10000 sek (Software)
Blitzlicht ModiAuto, Reduktion des "Rote-Augen-Effekts", AufhellblitzAuto, Reduktion des "Rote-Augen-Effekts", Aufhellblitz
Blitzbereich0,2 bis 3 m0,45 bis 3 m
Stromversorgung4×AA Batterien4×AA Batterien
Abmessungen (B×H×T)128 × 65 × 45 mm142 × 81 × 53 mm
Gewicht265 g300 g
AnschlüsseRS-232-C, PAL-Video, NetzteilRS-232-C, Netzteil
SoftwarepaketOlympus Software für Photo Import/Export, Photographieren über PC und Bildbearbeitung, TWAIN-SoftwareEPSON Photo zum Photo Import/Export und Photographieren über PC, Bildbearbeitung Photo-Enhancer Fun-Edition, NetCard zum Verschicken von Photos über das Internet
SonderzubehörFunktionskarten (4 MB), Drucker, Netzteil, In Vorbereitung: 3,5" DiskettenadapterLC-Display, Speichererweiterung 2MB & 4 MB, Netzteil
TestbewertungOlympus Camedia C-820 LEpson PhotoPC 500
Designelegantes, ergonomisches Metallgehäserobust, etwas plump
Hardwarevielseitig: Cinch-Kabel für Fernseher, LCD-Monitor, ...ausreichend, sehr gutes Benutzerhandbuch
SoftwareBildbearbeitung mit begrenzten Möglichkeiten in guter Qualität, verwendet JPEG-Format zur Datenspeicherungüberkomplett, viele Bildbearbeitungsmöglichkeiten, vorgefertigte Designs, eigenes Programm zur Übertragung von elektronischen Ansichtskarten ins Internet, verwendet BMP-Format zur Datenspeicherung
Gesamteindruckdurchgestylte Digitalkamera mit hohen Qualitätsmerkmalen für den anspruchsvollen Photoamateur und Multimediavielseitiges Einsteigermodell, ideal für den Fun-Bereich



MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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