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Artikel aus Mobile Times 19

GSM-Handys

Was sie können ... (2)

Wie von unseren Lesern gewünscht, haben wir uns wieder drei Handys vorgenommen:

Das Ericsson 788, das Siemens S 10 und das Motorola d 160. Das ursprünglich geplante Nokia 3110 müssen wir wegen eines Akku-Defektes auf ein späteres Heft verschieben.


Diese Beurteilungen erfolgen nach dem praktischen Nutzen der jeweiligen Handys und sind selbstverständlich subjektiv, denn auch wir sind keine absolut objektiven Übermenschen - obwohl wir natürlich um Objektivität bemüht sind. Schon daher haben wir wieder drei Handys gewählt, die man nicht direkt vergleichen kann.

Ericsson GF 788

Das aktuelle Handy des Jahres gehört zu den kleinsten lieferbaren GSM-Geräten und ist das momentane Top-Modell des schwedischen Herstellers. Ericsson zeigt mit dem GF 788 (G steht für GSM und F für Flip, also die Klappe, während H einfach für Handy stehe) was möglich ist. Das Display ist zwar klein, doch sind die Zeichen gut ablesbar. Viele Zeichen können aber dadurch nicht untergebracht werden, das heißt, daß man beim Empfang einer SMS doch einiges zu scrollen hat. Beim Sprechen liegt das Gerät gut in der Hand und die geöffnete Klappe (ohne elektrische Funktion) gibt auch das richtige "Telephon-Feeling". Der Aufdruck auf den Tasten ist allerdings eher schwach geraten und ist bei schlechten Lichtverhältnissen kaum lesbar. Andererseits stellt das GF 788 zum Zeitpunkt der Marktreife das Optimum an Miniaturisierung von Handys dar. Noch kleiner wäre nicht sinnvoll. Ein besonderes Higlight ist die Komposi-tionsfunktion, die es ermöglicht, seine eigene Rufmelodie einzugeben.

Resumée: Wer ein möglichst kleines und leichtes Handy wünscht und dennoch alle GSM-Funktion braucht, der ist mit dem GF 788 bestens bedient. Fix integrierte Antenne. Tastensperre über Menü oder automatisch. Schutz der Tasten durch Klappe. Formfaktor: "Brusttaschenträger"

Motorola d 160

Dieses Handy ist nur praktisch. Es ist weder besonders groß, noch besonders klein, verfügt weder über aufregende Features noch geht einem irgend eine wichtige Funktion ab. Der "brave" Approach dieses Systems zeigt sich auch an den sehr moderaten Preisen, die im Handel dafür verlangt werden. Beim Akku aber wird das Motorola zu einem herausragenden Produkt, denn es war das erste hierzulande erhältliche Gerät, das man - neben dem Standardakku, den man einfach herausnehmen kann - auch mit ganz normalen AA-Batterien betreiben kann. Ob es sich jetzt um echte Batterien oder wiederaufladbare Akkus handelt, spielt dabei keine Rolle. Jedenfalls kann man das 160 d nicht nur an der Steckdose, sondern auch in jedem Geschäft, in dem man AA-Zellen kaufen kann, wieder einsatzfähig machen, was auch in Großstädten durchaus interessant sein kann, zumal, wenn es sich um eine ausländische handelt, die in einem Land liegt, in dem ein anderes Steckdosensystem als in der Heimat üblich ist.

Resumée: Wenn man nicht sicher ist, ob man an seinem Zielort auch den Akku laden kann oder wenn man ein Reservegerät im Schrank liegen haben will oder wenn man einfach ein robustes und preiswertes Gerät haben will, dann sollte man sich das Motorola d160 anschauen. Ausziehantenne. Keine Tastensperre (Telephonsperre über Menü möglich), Formfaktor: "Hosentaschenträger"

Siemens S10

Die Pioniere des Lithium-Ionen-Akkus haben mit dem S10 eine neue Glanzleistung geliefert. Volle drei Tage blieb das S10 in durchschnittlicher Empfangslage rufbereit. Das Highlight ist aber aus der Sicht des Herstellers die Tatsache, daß das momentane Spitzenprodukt der deutschen Elektroniker das erste GSM-Handy der Welt mit Farbdisplay ist. Man liefert auch gleich Ideen mit, wie man diese Farben nutzen kann: z.B. durch unterschiedliche Farbgebung für die diversen möglichen Telephonbücher im Handy. Leider ist dieses Display nicht so kontrastintensiv wie ein monochromes und benötigt daher eigentlich immer die Hintergrundbeleuchtung. Anders als bei den meisten anderen Geräten wird die SIM (Plug-in) in eine Art Lade eingelegt, die man nur mit einem spitzen Gegenstand, also absichtlich, öffnen kann. Der zweite Unterschied ist das Fehlen einer "C-Taste". Ihre Funktion wird durch die Ein/Aus-Taste übernommen, die auch für das Beenden von Gesprächen zuständig ist.

Resumée: Wer ein solides und stabiles Gerät der Spitzenklasse mit langer Standby-Zeit braucht, sollte das S10 im bekannten Siemens-Design (Motto: "Weder schön noch häßlich, nur praktisch") in die engere Wahl ziehen. Fix integrierte Antenne. Tastensperre über die Rautentaste. Formfaktor: "Hosentaschenträger"

Zur Liste

Die Liste rechts zeigt die über das jeweilige Menü ansprechbaren Funktionen der Probanden. Funktionen, die wir in vernünftiger Zeit nicht gefunden haben, sind mit "-" bezeichnet (kein Hersteller sagt "Haben wir nicht!"). Funktionen, die nach unserer Liste vorhanden sind, mit "+". Aus Platzgründen sind natürlich nicht alle Funktionen, die das jeweilige Handy beherrscht, erwähnt.

Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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