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Artikel aus Mobile Times 19

Es ist soweit:

USA-Start der Mobilkom

Was lange währt, wird endlich gut - wir roamen mit den USA. Die im Raum Washington D.C. tätige Sprint-Tochter American Portable Communication (APC) ist der erste US-Partner eines heimischen Netzbetreibers - und der Hundertste der Mobilkom. Warum ausgerechnet Washington D.C.? Nun, es gibt eine ernste und eine weniger ernste Erklärung.


Lange genug haben unsere Leser darauf gewartet, endlich auch in den USA ihr Handy verwenden zu können - oder zumindest ihre SIM-Karte, denn Besitzer von 1900er-Handys werden hierzulande wahrscheinlich noch genau so rar sein, wie die Eigner von Dual-Band-Geräten, die GSM 900 und GSM 1900 beherrschen.

Warum Washington?

Die Erklärung liegt für Österreicher scheinbar auf der Hand: Wir sind ein Volk von Beamten und wo in den USA gibt es eine größere Konzentration an Gleichgesinnten als in Washinton D.C.? Also muß man mit der US-Hauptstadt beginnen.

Der wahre Grund ist allerdings etwas komplexer: die Amerikaner verwenden in ihren Telephonsystemen eine andere Signalisierung als die Europäer, was sich zwar beim Wählen und Telephonieren kaum auswirkt, aber bei der Abrechnung der Gesprächsgebühren für die beteiligten Netzbetreiber unangenehm auswirken kann.

Praktisch kommt es dadurch nämlich häufig dazu, daß dem europäischen Netzbetreiber zwar Gebühren verrechnet werden, er diese aber keinem seiner Teilnehmer zuordnen kann.

Daß die Mobilkom wenig Wert auf eine derartige Form der Imageförderung legt, ist einsichtig. Und daher gibt es auch das erste Roamingabkommen mit einem Amerikaner, der weniger als Partner bekannt ist als etwa die im Großraum New York tätige Omnipoint, die für fast alle Europäer, die bereits US-Roaming bieten, der erste Ansprechpartner war.

Wie geht es weiter?

Die Zahl der aktiven Netze in den USA nimmt laufend zu. Die Karte links oben zeigt, in welchen Städten bis Dezember 1997 bereits ein

GSM-Netz aktiviert worden ist. Alle diese Gegenden kommen also theoretisch für ein abkommen in Frage. Man muß dazu allerdings feststellen, daß der größte Teil dieser Städte von Mitgliedern der GSM Alliance (siehe auch MOBILE TIMES 18) versorgt wird und APC Sprint-Spectrum ist kein Mitglied dieser Allianz. Der Schluß daraus: die Abrechnungsprobleme mit Omnipoint und Partnern sind momentan noch nicht gelöst, also müssen wir noch etwas warten.

Dafür wird es bereits bei Vorliegen dieses Heftes eine kleine Ostasien-Sensation geben: das Roamingabkommen mit der China Telecom tritt in Kraft. Daß das Telephonieren aus China funktioniert, wissen wir von einer Gruppe der Technischen Universität Wien, die zufällig in die Testphase geriet und aus Peking erfolgreich mit einem A1-Handy nach Wien telephonierte.

Inzwischen funktioniert auch die Abrechnung und daher ist der Spaß ab sofort dann nicht mehr gratis, sondern findet seinen Niederschlag in der monatlichen Abrechnung.

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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