MOBILE TIMES Archiv Startseite : Archiv : Heft 21 : Artikel

Artikel aus Mobile Times 21

Iridium komplett

Einem planmäßigen Start des Iridium-GSM-Satelliten-Systems steht kein technisches Hindernis mehr im Wege: 67 funktionsfähige Satelliten - einer mehr als nötig - befinden sich in ihrem LEO (Low Earth Orbit).


Der Satellitenbetreiber konnte im Mai bekannt geben, daß sich alle 66 Satelliten des globalen Netzes in der vorgesehenen niedrigen Umlaufbahn befinden. Einem planmäßigen Start des Iridium-GSM-Satelliten-Systems steht damit kein technisches Hindernis mehr im Wege.

Tatsächlich befinden sich 67 funktionsfähige und außerdem fünf weitere nicht positionierbare Iridium-Satelliten im All. Damit ist auch die Verlustquote bei den Starts erstaunlich niedrig gewesen. Der erste Start eines Iridium-Satelliten erfolgte übrigens im Mai 1997. Das ganze System wurde also innerhalb eines Jahres ins All gebracht.

Wie wird man Kunde?

Iridium vertreibt seine SIM-Karten über ein Netz von Providern - ähnlich wie GSM-Netze in Deutschland und in Großbritannien. In Österreich hat Iridium mit der Mobilkom einen solchen Provider-Vertrag abgeschlossen. Das heißt, daß man ab 23. September als mobiler Telephonierer nicht nur A1- oder D-Kunde werden kann, sondern auch die Iridium-Variante in Frage kommt.

Die Mobilkom war damit ziemlich schnell, denn zum Zeitpunkt der Vertragsbekanntgabe waren nur noch sechs weitere Providerverträge abgeschlossen und zwar mit den deutschen Providern Hutchison und E-Plus (gehört dem gleichnamigen Netzbetreiber), den britischen Anbietern Orange und UniqueAir (gehört zu Vodafone), der Telenor in Norwegen und mit der bulgarischen MobiTEL.

Wo wird man Kunde?

Bei jedem Mobilkom-Büro ist die naheliegende Antwort. Es gibt aber noch eine zweite Antwort: in einem virtuellen Land mit der Vorwahl +8816.

Damit wird überall auf der (realen) Welt jedes Gespräch zu einem Auslandstelephonat - wenn sich der Verrechnungsmodus nicht noch ändert. Aber auch so kann Iridium - abgesehen von der weltweiten Erreichbarkeit ohne Funklöcher - seine Meriten haben: viele ausländische Netzbetreiber verrechnen derzeit Gesprächsgebühren, die weit über denen liegen, die Iridium derzeit plant. Selbst wenn man nicht viel unterwegs ist, kann sich Iridium also bereits lohnen.

Wer kassiert?

Für den Kunden der Mobilkom ändert sich praktisch nichts: er zahlt brav seine monatliche Mobilkom-Rechnung per Bankeinzug - sonst kommen noch dreißig Schilling Handling dazu - und das ist es dann schon. Vermutlich wird es getrennte Rechnungen für Iridium-SIM-Karten geben, wie es ja auch heute für jede Nummer eine eigene Rechnung gibt.

Darf man überall?

Daß man mit Iridium weltweit telephonieren kann, ist ja bekannt. Ob man in jedem Land auch telephonbieren darf, ist schon eine andere Geschichte und wie Iridium an Landesverträge kommt eine weitere Story.

Das Memorandum of Understanding (MoU) bezüglich GMPCS (Global Mobile Personal Communications by Satellite), das letztes Jahr durch die Mitglieder der ITU (International Telecommunications Union) beschlossen wurde, sieht nämlich vor, daß "authorized national authorities" von den Netzbetreibern die Verkehrsdaten des jeweils in ihrem Land befindlichen Teilnehmers erhalten müssen.

Ob man die Geräte in ein Land einführen darf, ist ebenfalls noch offen. Weil sich für besuchte Länder an den Satellitentelephonierern nichts verdienen läßt, ist man im Gegensatz zu GSM in manchen Weltgegenden noch sehr zurückhaltend mit einer generellen Einfuhrgenehmigung.

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
Text © 1998 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times
Valid HTML 4.01!