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Artikel aus Mobile Times 22
Der neue Trend heißt eindeutig Megapixel: Die großen Anbieter stellen nach und nach ihre Kameras vor, die eine Million und mehr Bildpunkte darstellen können. Zuletzt stellten uns Kodak und Nikon Megapixel-Systeme vor. Aber lesen Sie selbst.
War bis vor kurzem noch eine Auflösung von 640 × 480, also insgesamt 307.200 Bildpunkte, wie sie der typische Computerbildschirm hat, für leistbare Kameras das Maximum, so sind in den letzten Wochen und Monaten die sogenannten Megapixel-Kameras immer stärker in Erscheinung getreten. Kurz vor Erscheinen dieses Heftes haben wir von Hewlett-Packard Photo Smart Camera 1 Megapixel zum Test erhalten, die eine Auflösung von 1152 × 872, also 1.004.544 Punkten bietet, und damit bereits knapp über der magischen Grenze von einer Million Bildpunkten liegt, die bisher nur zu relativ hohen Kosten zu überschreiten war. Über unsere Ergebnisse mit diesem Modell werden wir im nächsten Heft von Mobile Times berichten.
Nun wollen wir uns aber den aktuellen Neuigkeiten von Kodak und von Nikon zuwenden.
Kodak erweiterte ein bereits bestehendes und ziemlich umfangreiches Programm an Kameras für den Liebhaber der digitalen Photographie um neue Modelle, die sich durch eine Reihe von Verbesserungen gegenüber den Familienmitgliedern auszeichnet.
Kurz vor Ausbruch des Sommers - nach der letzten Hitzewelle kann man das ja wohl nicht anders nennen - präsentierte man die Digitalkameras DC220 und DC260. Die Familie der DC-Kameras beginnt ja schon beim relativ preiswerten Modell DC50. Die Megapixelkameras fangen aber erst bei der DC200 an, die 1160 × 872 bietet. Bei der DC210 sind es 1160 × 872 und bei der DC220 1174 × 884. Das neue Spitzenmodell dieser Serie prunkt mit stolzen 1548 × 1032 und erreicht damit bereits 1.597.536 Bildpunkte, womit sie wohl bereits ein Vorbote kommender Zwei-Megapixel-Kameras sein dürfte.
Bei Kodak stellt man sich vor, daß mit den neuen Kameras der komplette digitale Workflow automatisiert werden kann. Die neuen Funktionen, wie die Kombination von optischen und digitalen Zoomobjektiven, der Time Lapse Mode, der Aufnahmen in fixierten Zeitintervallen erlaubt, oder der Maro Mode der DC260, der Nahaufnahmen bis 20 cm gestattet, sind eindrucksvolle Belege für diesen Anspruch.
Eine genaue Beurteilung der neuen Modelle muß natürlich einem Test vorbehalten bleiben, doch scheint schon der erste Eindruck bei der Präsentation in München zu bestätigen, daß hier wirklich ein echter Fortschritt gelungen ist.
Die Preislatte reicht damit von rund 7.000,- Schilling für die DC50 bis hinauf zu rund 17.000,- für die DC260.
Während die Kodak-Kameras von der Preislage her auch für den privaten Anwender interessant sein können, liegen Nikons neue Profikameras (die es auch als Fujitsu gibt) in deutlich anderen Sphären: Die unverbindlichen Preisempfehlungen lauten für die E3 auf stolze öS 119.000,- bzw. öS 139.000,- für die E3s. Allerdings reichen diese Modelle (laut Nikon) hinsichtlich ihrer Leistung an die besten konventionellen Kleinbild-Spiegelreflexsysteme heran.
Die neuen Modelle sind die Nachfolger der E2/E2s (1995) bzw. der E2N/E2Ns (1996). Die professionellen E-Kameras waren von Anfang an in allen Arbeitsfeldern der digitalen Fotografie wie im Journalismus, im Publishing, in der medizinischen Forschung, im Hochschul- und Ausbildungsbereich usw. daheim. Die umfangreichen Eigenschaften positionieren auch die E3/E3s in die gleiche Kategorie.
Eine ausführliche Darstellung dieser Systeme - Kamera ist möglicherweise eine sehr starke Untertreibung - haben wir uns für eines der nächsten Hefte vorgenommen, wobei wir auch der Frage nachgehen wollen, wodurch die enormen Preisunterschiede bedingt sind.
Franz A. Köttl
Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1998 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times |