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Artikel aus Mobile Times 23

Handy des Jahres 1998

Zum dritten Mal veranstaltete Mobile Times die Wahl zum Handy des Jahres. Anders als früher gab es diesmal keinen Preis für ein ETACS-Handy, sondern einen Sonderpreis für das beliebteste Dual-Band-Handy.


Von Jahr zu Jahr spitzt sich der Kampf um die Gunst des Publikums zu, und viele interessante Geräte, die eigentlich auch Aufmerksamkeit verdient hätten, landen unter "ferner liefen". Andererseits zeigt die Publikumswahl Trends in einer Deutlichkeit, wie sie von der Marktforschung auch nicht klarer dargestellt werden können.

Mit dem Nokia 8810 siegte ein Designerstück, das seiner Aufgabe als mobiles Telephon voll gewachsen ist. Das 8810 wurde schon seit der CeBIT im März von vielen ungeduldig erwartet, und es ist wohl kein Wunder, daß für dieses Gerät von jenen, die es unbedingt sofort haben wollen, völlig überhöhte Aufpreise geboten werden. Dabei ist das 8810 mit derzeit etwa mehr als öS 12.000,- ohnehin im obersten Preissegement angesiedelt.

Eine Lehre sollten die Mitbewerber aus diesem Ergebnis ziehen: Design ist inzwischen gleich wichtig wie die Technik geworden - Zweiter und dritter Platz gingen ebenfalls an Designerstücke: Siemens SL 10, das erste aus dem Hause Siemens, das nicht nur praktisch ist, und an ein weiteres Nokia-Produkt, nämlich das 6110.

Daß Design wichtig ist, zeichnete sich bereits 1996 ab, als die Nokia-Banane 8110 den Pokal errang, und das wurde auch 1997 mit dem putzigen GF 788 von Ericsson deutlich. Die 1996 und 1997 veranstalteten D-Netz-Wahlen brachten ebenfalls schon ähnliche Ergebnisse. 1996 siegte das Motorola StarTac ganz knapp vor dem Swatch Call und 1997, als Swatch sich aus dem Markt zurückgezogen hatte, gewann das Motorola StarTac erneut; diesmal knapp vor dem damals noch erhältlichen Ericsson EH 238.

Das Handy ist viel schneller als das Auto ein Massenprodukt geworden, das jeder haben will und haben kann. Wie beim Auto gibt es auch verschiedene Kategorien vom kleinen Stadtflitzer über die große Reiselimousine bis zum Offroad-Fahrzeug. Diese Kategorien sind beim Handy noch nicht so deutlich zu erkennen, sie zeichnen sich aber bereits ab.

Dual-Band

In der Kategorie Dual-Band, die heuer mit einem Sonderpreis bedacht wurde, gewann das Ericsson SH 888 ebenso deutlich wie das Nokia 8810 bei den Single-Band-Geräten. Mit dem SH 888 tritt ein neuer Typus von Gerät auf den Plan, der praktisch alles hat: beide in Europa übliche Frequenzbänder, eingebautes Modem, Infrarotschnittstelle, Taschenrechner, Wecker, usw. Der einzig fehlende Vibrationsalarm kann durch einen simplen Ansteckzusatz hinzugefügt werden. Der stabile Metallrahmen dürfte auch recht rauher Behandlung widerstehen - kurz ein wahres "Offroad-Handy" für praktisch jede Lebenslage.

Was sonst noch geschah

Nachdem der Handy-Check im letzten Jahr so ein großer Erfolg war, haben wir uns bemüht, das noch zu übertreffen und ein umfassendes Servicepaket rund um das Handy anzubieten. Ein kleiner Rückblick auf die Veranstaltungen der Jahre 1997 und 1998 ist auch auf unserer Homepage im Internet zu finden.

Neben dem Handy-Check, den wir wie letztes Jahr mit dem bewährten GSM-Tester der Firma Wavetek ausführten, und dem neuen Akku-Check gab es auch noch Handy-Banking der PSK sowie eine umfassende Information über die Physik, die hinter GSM steckt, durch das "Forum Mobil Kommunikation".

Da der ORF ebenso wie Die Presse Mitveranstalter der Wahl zum Handy des Jahres war, stellte er für die fachgerechte Präsentation den von Radio Wien bekannten Moderator Thomas Vitera zur verfügung. Der meisterte die schwierige Aufgabe, alle Handyhersteller gleichermaßen zu präsentieren, bravourös.

Wenn es wirklich ins Detail ging, sprang natürlich unser Chefredakteur Ing. Franz Köttl mit fachkundigem Rat zur Seite.

Der Erfolg solch hervorragender Redner ließ nicht lange auf sich warten, und schon strömten die Menschen herbei, um zuzuhören und mitzuwählen (vielleicht waren auch einige dabei, die ein Handy gewinnen wollten - aber sicherlich nicht alle).

Dipl.-Ing. Georg Mündel von max. mobil. kam vorbei, denn auch ihn interessierte, wer gewinnt, welches Handy im nächsten Jahr im max. netz. am meisten verwendet wird. Schließlich kam er sogar auf die Bühne, um dem Sieger persönlich zu gratulieren.

Und auch Katherina Raisp von der Messe Wien reihte sich unter die Gratulanten.

Wie schon weiter vorne festegestell galt für GSM 900 wie im letzten Jahr: Je kleiner, desto besser. Und so wurden die meisten Stimmen für kleine Geräte abgegeben, wie das Ericsson GF 788e, das Nokia 6110, das aufschiebbare Siemens SL10 und schließlich der deutliche Gewinner - ganz in silbernen Glanz gehüllt: das Nokia 8810.

Nicht nur mit Pokal, sondern auch mil Urkunde präsentiert sich Ing. Emanuel Briffaut von Nokia. Die Sonne seiner südfranzösischen Heimatstadt Antibes strahlt hier ganz besonders aus ihm, was aber nicht schwer sein sollte, wenn man der Gewinner ist.

Im Bereich Dualband waren die Resultate fast noch eindeutiger als bei GSM 900. Über drei Viertel aller Wähler entschieden sich für das Ericsson SH 888 als das beliebteste Dual-Band-Handy. Dafür ist vielleicht das eingebaute Modem und die Infrarotschnittstelle mit verantwortlich.

Patricia Rumpler von Ericsson stolz mit der von Mobile Times verliehenen Urkunde, die beweist: Das Ericsson SH 888 ist das beliebteste Dualband-Handy im ganzen Land.

Viele der Besucher im letzten Jahr verlangten nach dem Handy-Check nun auch einen Akku-Check. Da uns der Wunsch unserer Leser Befehl ist, hat sich Mobile Times sofort nach dem besten verfügbaren Akkutester umgesehen. Bei der Otto Sauseng GmbH wurden wir fündig und präsentierten auf der HIT'98 voller Stolz den Easicheck der Firma Astratec. Auf dem Bild sehen wir Herrn Vlado Bera, der unserem Verlagsleiter Ralph Grüger erklärt, wie das Ganze eigentlich funktioniert.

Statt Telephonnummern in das Handy einzupicken, kann man sie auch mit dem PC eingeben - wenn man den geeigneten Anschluß hat. Herbert Stifter von der Firma PDTS präsentierte mit dem ChipX das erste Lesegerät für SIM-karten und Quick-Cards, das man einfach an den PC anschließen kann. Damit sind Telephonbücher und Kontobewegungen leicht zugänglich. Das einzige, was man mit dem "Frosch" nicht kann, ist das Guthaben nachfüllen.

Letztes Jahr zeigte man den ersten GSM-Dial-In Österreichs. Dieses Jahr übertraf sich Internet Aktiv noch, indem man mit "Mobile Internet Services" das komplette Paket an allen Diensten, die man unterwegs benötigen kann, zusammenstellte.

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und auf die Wahl zum "Handy des Jahres 1999".

Michael Köttl und die
Redaktion von
Mobile Times




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