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Artikel aus Mobile Times 24
Obwohl der digitale Markt 1997 geradezu explodierte - 5.636.000 Einheiten wurden verkauft (1996: 1.473.000) -, gibt es nach wie vor keinen einheitlichen Trend zu einem bestimmten System. Marktführer war einmal mehr Ericsson mit 41 % Marktanteil, litt allerdings laut Gartner daran, daß die Schweden im CDMA-Markt nicht präsent sind. Daher gibt die (amerikanische) Gartner-Group den europäischen Lieferanten den wohl nicht ganz uneigennützigen Rat, doch auch CDMA-Geräte zu liefern. Allerdings meinte Matt Hoffmann, der zuständige Analytiker bei Gartner auch: "Die Fragmentierung des US-Handy-Marktes hat eine Situation erzeugt, in der kein einziger Hersteller ein komplettes Angebot für alle digitalen Systeme hat, ... Einige Anbieter, einschließlich Nokia und Motorola, habe Pläne, bei allen Technologien mitzumachen. Die Anbieter mit vollständigem Angebot werden in der Lage sein, aus ihren Investitionen in Markenbekanntheit und Verkaufsorganisation die meisten Vorteile zu ziehen."
Die größten Gewinne an Marktanteilen erreichten Qualcomm, Samsung und Sony. Dataquest führt das darauf zurück, daß diese Firmen im CDMA-Markt präsent sind, dessen Anteil am Gesamtmarkt von drei Prozent 1996 auf 33 Prozent 1997 angestiegen ist.
Marke | Marktanteil in % (geschätzt) | |
1996 | 1997 | |
Ericsson | 56 | 41 |
Nokia | 33 | 20 |
Qualcomm | 3 | 17 |
Samsung | 0 | 8 |
Sony | 0 | 7 |
Motorola | 8 | 6 |
Sonstige | 0 | 1 |
Gesamt | 100 | 100 |
Quelle: Dataquest (August 1998) |
Psion ist der erfolgreichste Organizer in Europa. Dies war auch der Grund für Ericsson und Nokia die Kooperation "Symbian" mit Psion einzugehen, die das Betriebssystem EPOC-32 in alle Geräte der Firmen inkorporieren soll. Nun hat diese Zusammenarbeit die ersten Früchte getragen: Bislang inoffiziellen Gesprächen zufolge, soll Ericsson demnächst eine eigene Version des erfolgreichen Organizers Psion 5 herausgeben, was auf eine Ablöse der auf Windows CE basierenden Ericsson-Modelle MC 12 und MC 16 hinausläuft. Nokia plant erst für Herbst 1999 einen EPOC-32 Communicator.
Christine Köttl
Nachdem die Steiermark ihr neues Technologiekonzept mit dem Johanneum-Research und dem Automobil-Cluster so erfolgreich vorangetrieben hat und Salzburg einen Telekommunikations-Cluster forcieren möchte, kann Wien nicht nachstehen. Ein Technologie-Park auf der Platte neben dem Andromeda-Tower ist beschlossene Sache. In drei Monaten soll die Grundsteinlegung erfolgen, in zwei Jahren will man den Bau vollendet haben. Um Wien als Forschungsstandort für neue Technologien bekannt zu machen, kam man auf die Idee, eine internationale Konferenz zu veranstalten,. Ende September 1999 soll die erste steigen. SCOPE 1 nannte man das Projekt, das als Startgeld 10 Millionen Schilling von der Stadt Wien mitbekommt. "Information versus meaning" ist der etwas abstrakte Titel der Konferenz, die mit Vortragenden aus renommierten amerikanischen Forschungsstätten internationales Publikum anziehen soll. Die Veranstalter Thomas Jakoubek von Tech Gate Vienna und Christian Dögl von virtual real-estate rechnen mit 500 Teilnehmern. Als Fachbeirat konnte von den Organisatoren der Amerikaner Clark Dodsworth gewonnen werden, der sich als Herausgeber eines umfassenden Werkes über die zukünftige Entwicklung der neuen digitalen Medien einen Namen gemacht hat. Sein Werk "Digital Illusion" liefert Beiträge zum Diskurs über die Entwicklung von Virtual Reality, ein Thema, das nicht nur die Spieleproduzenten beschäftigt.
Ob mit diesem Konferenzprojekt dem Wirtschaftsstandort Wien wirklich neue Impulse gegeben werden, ist nach der Präsentation noch sehr ungewiß. Die Zielgruppe wurde nur sehr vage mit "Meinungsmacher aus Unternehmen" angegeben. Welche Unternehmen sollen auf Wien als Standort für Forschung und Entwicklung aufmerksam gemacht werden? Virtual Reality ist als Aufhänger sicher gut, aber wieviel Realität hat Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit Unternehmen in Wien?
Christine Köttl
Einer der weltweit größten Hersteller von Hörhilfen, die US-amerikanischen MN Starkey-Laboratorien, gaben Anfang September bekannt, daß ein neues Antennen-Design die bisherigen Interferenzen zwischen Hörhilfe und Mobiltelephon um 84 % reduziert. Die Antenne wurde vom kalifornischen Antennenhersteller RangStar für den in den USA üblichen Frequenzbereich 1900 MHz für GSM und andere digitale Mobiltelephondienste entwickelt.
Bisher war für Gehörgeschädigte die Verwendung eines digitalen Mobiltelephons eher unangenehm, weil die digitale Übertragung des Handys im Hörgerät einen summenden Ton erzeugt, der von unangenehm bis untragbar sein kann. Der Trick der neuen Antenne, die mit serienmäßigen Handys getestet wurde, besteht darin, daß sie eine Richtwirkung - weg vom Ohr bzw. Hörgerät des Benutzers - besitzt. Bei normalen Drahtantennen werden im Gegensatz dazu rund 50 Prozent der Signalstärke in Richtung Kopf bzw. Hörgerät abgestrahlt.
Vorläufig ist diese Antenne nur in den USA für den dortigen Frequenzbereich erhältlich. In einem umfassenden Programm werden 8.000 Audiologen digitale Mobiltelephone zusammen mit einem passenden Hörgerät von Starkey verkaufen und außerdem ihre Kunden dabei beraten, welches Mobiltelephonsystem für sie am besten geeignet ist.
Nach neuestens Berechnungen erwartet Ericsson zum Jahresende eine Marktgröße von 140 Millionen Einheiten, die Ende 1999 auf 200 Millionen und bis Ende 2000 gar auf 265 Millionen wachsen soll. Diese erhöhte Prognose hängt mit dem enormen Erfolg der Pre-Paid-Karten zusammen, die heuer in vielen Märkten eingeführt worden sind: Während 1997 weltweit 72 Pre-paid-Dienste eingeführt worden sind, wurden heuer bereits in der ersten Jahreshälfte 111 derartige Dienste eingerichtet.
Pre-Paid hat zum rasanten Wachstum der Mobiltelephonie weltweit zwischen 30 und 40 Prozent des Gesamtzuwachses beigetragen. Hierzulande ist das wohl nicht anders, obwohl seit einiger Zeit die veröffentlichten Zahlen der Mobilfunkbetreiber immer ungenauer werden. Aber das ist eine andere Geschichte. Neu sind jedenfalls zwei Dinge: der Partnertarif von max.mobil., der sich HerziLine nennt und die Pre-Paid-Karte von One bzw. Connect.
Während HerzLine eine echte Innovation darstellt, enttäuscht Take ONE, die Pre-Paid-Karte von Connect, auf den ersten Blick etwas: fast alle Tarife sind höher als beim Mitbewerb. Das interessante liegt im Detail, denn netzintern zahlt man nur einen Schilling. Diese Lösung gibt es bei den anderen Netzbetreibern nicht. Einzige Ausnahme ist die neue HerziLine für klax.max.-Kunden von max.mobil. Dort kann man einen bevorzugten Partner angeben - und das muß natürlich nicht die Herzallerliebste sein -, und zahlt einen deutlich niedrigeren Tarif als sonst.
Damit unsere Leser einen kleinen Leitfaden durch den nun auch im Pre-Paid-Bereich dichter werdenden Tarifdschungel haben, haben wir die aktuellen Pre-Paid-Tarife in einer Tabelle zusammengefaßt.
Connect | max.mobil | Mobilkom | ||||
Take ONE | klax.max | B-Free | ||||
Classic | Weekend*) | |||||
Inland | Mo - Fr | 00.00 - 04.00 | 4,00 | 3,00 | 4,20 | 5,90 |
04.00 - 06.00 | 4,00 | 4,30 | 4,20 | 5,90 | ||
06.00 - 08.00 | 4,00 | 9,70 | 9,80 | 9,80 | ||
08.00 - 18.00 | 10,00 | 9,70 | 9,80 | 9,80 | ||
18.00 - 19.00 | 4,00 | 9,70 | 9,80 | 9,80 | ||
19.00 - 22.00 | 4,00 | 4,30 | 4,20 | 5,90 | ||
22.00 - 24.00 | 4,00 | 3,00 | 4,20 | 5,90 | ||
Sa, So, Fe | 00.00 - 24.00 | 4,00 | 3,00 | 4,20 | 2,90 | |
ins eigene Netz | 1,00 | |||||
in andere Mobilnetze | wie Festnetz | |||||
Mobilbox-Abfrage | 1,00 | je nach Tarif und Zeit | ||||
SMS pro Nachricht | 3,00 | 3,00 | 3,60 | 3,60 | ||
Partnertarif | - | HerziLine | - | - | ||
Zahl der Partner | - | 1 | - | - | ||
00.00 - 24.00 | - | 3,00 | - | - | ||
Ausland | Nachbarländer | - | 9,70 | kein eigener Tarif | ||
1. Zone | 10,00 | 10,00 | 9,70 | 9,90 | 9,90 | |
2. Zone | 10,00 | 10,00 | 9,70 | 9,90 | 9,90 | |
3. Zone | 10,00 | 10,00 | 9,70 | 9,90 | 9,90 | |
4. Zone | 15,00 | 15,00 | 15,00 | 15,00 | 15,00 | |
5. Zone | 22,00 | 22,00 | 22,00 | 22,00 | 22,00 | |
*) Niedrigtarif von 2,90 gilt bereits ab Freitag 22.00 Uhr bis Montag 6.00 Uhr |
Achtung: die Auslandszonen umfassen bei allen Netzbetreibern unterschiedliche Gebiete. Außerdem variieren die Bezeichnungen: die 1. bis 5. Zone heißt bei Connect "Internationale Zone" 1 bis 5; bei max.mobil. wo es als einziges auch einen eigenen Tarif "Nachbarländer" gibt, nennt sich die 1. Zone "EU-Länder", die 2. Zone "Weltzone 1" usw. und bei der Mobilkom spricht man von "Zone" 1 bis 5.
Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1999 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times |