Startseite : Archiv : Heft 27 : Artikel
Artikel aus Mobile Times 27
Wie versprochen lesen Sie hier diesmal einen Testbericht zu neuen Produkten aus Deutschland: Bosch 909 s und Siemens C 25 wurden auf Herz und Nieren getestet - und haben beide sehr gut abgeschnitten.
Die beiden Geräte, die wir Ihnen heute vorstellen können, gehören derzeit wohl in die Spitzengruppe der jeweiligen Kategorie.
Gemeinsam ist beiden, daß sie in die Kategorie Dual-Band 900/1800 gehören und auch in den Dimensionen ähneln sie einander.
Bosch war schon zu Beginn der Dual-Band-Welle voll mit dabei und offeriert nun schon die zweite Generation. Das momentane Spitzengerät konnten wir im letzten Monat ausführlich testen. Bosch Österreich stellte uns dazu eines von nur vier in Österreich vorhanden Vorserienexemplaren zur Verfügung. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Serie von der Vorserie abweicht, ist aber eher gering, denn es ließen sich keine Mängel finden. Wir haben das Gerät auch mit dem Data Interface, das es schon für das 908 gab, getestet, und auch dabei keine Schwierigkeiten gehabt.
Das 909 ist ein extrem leichtes Gerät, das mit einer sonst funktionslosen Schutzklappe über der Tastatur versehen ist. Die Ein- und Austaste, die Menütaste und die "Blättertasten" bleiben frei zugänglich. Daneben gibt es noch rechts an der Seite eine Wipptaste, mit der man ohne Umweg zu den Telephonbüchern, zur Wahlwiederholung usw. kommen kann.
Der Zugang zu den einzelnen Menüpunkten ist - wie schon bisher bei Bosch - durch Direkteingabe der jeweiligen Zifferngruppe als "Adresse" möglich.
Die vom Hersteller angegebene Länge von 112 mm bezieht sich natürlich auf das Gehäuse ohne Antenne. Die Breite ist mit exakt fünf Zentimetern angegeben und die Tiefe beträgt mit dem Standard-Lithium-Ionen-Akku etwa 18 Millimeter.
Die vom Hersteller angegebenen 179 Stunden Stand-by hat das Gerät im Test fast immer erreicht, gelegentlich auch überschritten. Das ist aber bekanntlich von der Empfangslage und vom Paging des jeweiligen Netzbetreibers abhängig. Daher sind wohl auch die 300 Minuten Sprechzeit mit dem Lithium-Ionen-Standard-Akku korrekt, wenngleich wir zugeben müssen, daß wir mit einem Gerät in einer Woche kaum fünf oder mehr Stunden telephonieren.
Interessant war es auch, das Bosch zusammen mit dem Daten-Kit auszuprobieren. Im Prinzip ist das ein Verbindungskabel zum Notebook (oder anderen Computer) und eine Bosch-eigene Software, die aber nicht unbedingt erforderlich ist, weil wir auch mit Internet-Explorer und Kabel problemlos surfen konnten.
Resumée: Klein, leicht und vielseitig. Durch die Klappe ist gefühlsmäßig der Mund-Ohr-Abstand groß genug. Die Tastatur ist gut zu bedienen und auch das Menü bietet keine Probleme. Kategorie: Hemdtaschenträger
Dieses Handy ist wohl das erste aus dem deutschen Elektronik-Konzern, das im richtigen Moment mit dem passenden Design auf den Markt kommt - mit anderen Worten: es entspricht auch äußerlich dem aktuellen Geschmack. Technisch gab es schon bisher keine Beanstandungen von Siemens-Handys. Das ist aber kein Wunder, wenn man bedenkt, daß in vielen anderen Produkten auch das Siemens-Chip-Set sitzt.
Jetzt paßt aber auch das Design und die Dimension des Gerätes in die Zeit: klein, leicht und handlich - so wie man es sich eben gerade wünscht. Auch der Preis paßt: nicht einmal 3.000 Schilling (ohne Subvention!) ist für eine Ersatzbeschaffung ein durchaus annehmbarer Preis.
Die Form des in einem gedecktem klassischen Blau bzw. ebenso gedeckten klassischen Grün erhältlichen Gerätes (weitere Farben haben wir noch nicht gesehen) läßt das Handy sehr gut in der Hand liegen.
Die Menüführung der Siemens-Handys haben wir ja schon mehrmals gelobt. Das Neue macht keine Ausnahme: Mit der Wippe blättert man einfach durch. Wenig gebrauchte Menüpunkte sind in einem Untermenü "Extras" versteckt, so daß man nicht immer wieder darüber blättern muß. Die Tastensperre wird durch einen langen Druck auf die #-Taste ein- und ebenso wieder ausgeschaltet.
Die beiden erhabenen Punkte neben der Taste "5" sind eher als Verzierung, denn als tatsächliche Hilfe zur Positionsfindung im Dunkel zu betrachten.
Wie z.B. auch Motorola bei neueren Geräten, so hat auch Siemens diesmal darauf verzichtet, für den Akku ein eigenes Gehäuse herzustellen. Das Akku-Pack sitzt unter einem einfach abzunehmenden Deckel. Damit wird eine Ersatzbeschaffung relativ leicht, weil jeder gleichartige (Spannung!) Akku verwendet werden kann. Nachteil dieses Systems ist die Unmöglichkeit einen "dickeren" Akku einzusetzen. Aber das sollte bei den heute üblichen Laufzeiten mit einer Ladung auch gar nicht nötig sein.
Auch beim Siemens entsprach die Stand-by-Zeit von mehr als vier Tagen durchaus den vom Werk angegebenen Zeiten. Der Analogschluß, daß auch die Sprechzeiten entsprechen, ist wohl zulässig.
Resumée: Erstmals wirklich ein Handy von Siemens, das für jeden Anwender interessant sein kann. Gute Menüführung; leichtgewichtig und handlich. Kategorie: Hosentaschenträger.
Beide Handys gehören in zwei verschiedene Preiskategorien. Beide sind in ihrer Kategorie zu den Spitzengeräten zu zählen, obwohl beide aus Häusern stammen, denen bis vor kurzem im Handy-Bereich ein eher biederes Image anhaftete. Mit den neuen Geräten melden Bosch und Siemens wieder ihren Anspruch an, ganz vorne mitzumischen.
Franz A. Köttl
Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1999 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times |