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Artikel aus Mobile Times 27

Funk zu Funk

Bluetooth

Zwischen der Datenübertragug via Infrarot und der Kabelverbindung gähnte bisher ein Loch, das die Mobilität im kleineren Beeich deutlich einschränkte, denn sowohl Kabel als auch Infrarot begrenzen die Abstände zwischen den einzelnen Komponenten einer Systemanordnung doch deutlich.


Die nach dem ersten dänischen König benannte Initiative geht schon auf das Jahr 1994 zurück, als Ericsson anregete, ein billiges Radiointerface mit geringer Leistung zu entwickeln. Basis der Idee war die Tatsache, daß es weltweit einen Bereich im Radiofrequenzspektrum gibt, für den keine Lizenz erforderlich ist. Der Bereich liegt im wesentlichen zwischen 2,402 und 2,480 GHz mit kleineren Abweichungen in Frankreich, Japan und Spanien. Für Bluetooth wurde ein 80 MHz breiter Bereich im 2,45-GHz-Band ausgewählt, das überall zur Verügung steht.

1998 bildeten dann Ericsson, IBM, Intel, Nokia und Toshiba die Bluetooth Special Interest Group, der inzwischen fasr 700 Firmen beigetreten sind.

Die Technologie, die zugrunde gelegt wurde, ist für eine Datenrate bis zu einem Megabit pro Sekunde auf eine Distanz bis zu zehn Meter ausgelegt. Damit ist Sprach- und Datenkommunikation zwischen den einzelnen Bluetooth-Gräten möglich. Im Prinzip kann jedes mit Bluetooth ausgerüstete Gerät mit jedem anderen gleichartig ausgestatteten System kommunizieren.

Bei einer Demonstration in Lund bei Malmö führte Ericsson einige bereits funktionsfähige Labormuster von Bluetooth-Geräten und Zusätzen vor: Alleine der Bluetooth-Zusatz zum Handy bietet bereits eine Menge interessanter Möglichkeiten: Freisprechanlage ohne feste Verbindung zum Handy - alternativ wurde auch ein Headset gezeigt, das mit dem Handy drahtlos in Verbindung steht - PC-Handy-Verbindung zur Datenübertragung ohne daß das Notebook das Handy "sieht".

Auch Geräte, an die man zuerst gar nicht denkt, können Bluetooth-enabled werden: Eine Kamera von Casio bewies das und überspielte ihre Bilder ohne Kabel direkt an den PC zur Weiterverarbeitung. Natürlich hätte sie sie auch vom Handy versenden können.

Drahtlose Lesestifte von C Technologies wurden ebenso vorgeführt wie die Designstudie eines geradezu sensationellen portablen Festplattenlaufwerks. Damit braucht man keinen Computer mehr mitnehmen, sondern nur mehr seinen Datenträger. Sobald man in Reichweite eines Bluetooth-fähigen PC ist, kann man mit seinen Daten auch schon arbeiten.

An einen Pager erinnert der portable Organizer, den es auch als Armbanduhr zu sehen gab; er synchronsiert sich automatisch mit dem Kalender auf dem PC, so daß die Termine immer mitgeführt werden können.

Die Technik

Technisch ist Bluetooth ein Funksystem, das sowohl fur Punkt-zu-Punkt- als auch fur Multipoint-Verbindungen geeignet ist. Zu beachten ist, daß immer ein Element als "Slave" und ein zweites als "Master" fungiert. In komplexeren Netzen von Bluetooth-Systemen kann ein Gerät auch abwecchselnd beide Funktionen haben - aber niemals beide zur selben Zeit.

Bluetooth dürfte ein sehr robustes (unempfindlich gegen Störungen) System sein. Dafür sorgen kurze Datenpakete, schnelles Frequency-Hopping über das gesamte Band von 80 MHz, die Verwendung eines Fehlerkorrektursystems (ECC), die Mehrfachsendung von Daten und im Sprachbereich die spezielle Codierung der Wellenform.

Die ersten Module hat Ericsson bereits fertiggestellt - sonst wären ja keine Demonstrationen möglich gewesen - und außerdem ist bereits ein Developers Kit lieferbar.

Franz A. Köttl


Technische Daten

Paket-Formatinsgesamt 2871 Bit Länge
davon72 Bit Access Code
54 Bit Paket-Header
0 bis 2745 Bit Information
Burst-Länge625 µs
Daten-Raten in kiloBit/Sekunde
Typsymmetrischasymmetrisch
DM1108,8108,8108,8
DH1172,8172,8172,8
DM3258,1387,254,4
DH3390,4585,986,4
DM5286,7577,836,3
DH 5433,9723,257,6



MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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