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Artikel aus Mobile Times 28

Marktplatz Weltraum

War im Prater das Raumschiff Enterprise bei seiner Star-Trek-World-Tour zwischengelandet, so machten im Austria Center die echten Weltraumkapazitäten Station. Der von der UNO veranstaltete Weltraumkongreß UNISPACE lockte vierzehn Tage lang Wissenschafter, Techniker und Geschäftsleute aus allen Kontinenten an die Donau.

Eine kleine Ausstellung, die den Kongreß ergänzte, illustrierte die Bandbreite der Weltraumforschung und -wirtschaft. Offiziell gab die UNO zwar als Generalthema "Erdbeobachtung für den Umweltschutz" und "Teilnahme der Entwicklungsländer an der Weltraumnutzung" vor. Die ausstellenden Firmen machten aber schnell klar, wie groß das Weltraumbusiness schon ist. Für Träumer ist da nur mehr wenig Platz.

Zwar ist der ehrgeizige Plan, eine gemeinsame Orbitalstation der führenden Weltraumnationen zu errichten, noch nicht gestorben, aber das Hauptinteresse gehört sicher den Satelliten und den Transportraketen.

Länder wie China und Rußland wollen Raketentransporte ins All verkaufen, Indien oder Japan zeigen ihre Satelliten, Korea und Kanada werben mit intelligenter Auswertungssoftware von Satellitenphotographien. Und natürlich ist die Telekommunikation ein wesentliches Thema vieler Firmen, sei es eine Inmarsat-Anwendung oder der mit Spannung erwartete Start des Satellitentelephonnetzes Globalstar.

Das Navigationssystem GPS ist ein weiterer großer Geschäftszweig des Weltraumbusiness. Daß auch kleine Länder im Weltraum mitspielen können, beweist Norwegen mit dem Engagement der Telenor bei Inmarsat-Anwendungen. Mit drei eigenen Satelliten und einem vierten in Bau haben sie eine starke Position erobert.

Auch Österreich liefert für die Satelliten- und Raketenproduktion spezielle Bauteile, wie die Plansee AG mit ihren neuen Werkstoffen oder die PSE von Siemens Österreich, wo Software für die europäische Weltraumagentur ESA entwickelt wird.

Das starke Herz der ESA ist sicher Frankreich, aber Deutschland mit DaimlerChrysler Aerospace und Italien, das einen beeindruckenden Antennenpark in der Nähe von Rom in Fucino beherbergt, sind wichtige Stützen in der ESA, deren hochfliegende Pläne aufgrund der Sparkurse der europäischen Regierungen ziemlich unter Druck steht.

Die Abhängigkeit von amerikanischer Weltraumentwicklung, der man zu entkommen wünschte, ist noch nicht gelungen. So ist man bei GPS noch immer ans amerikanische System gebunden. Den europäischen Vorsprung in der Telekommunikation hat man im Weltraum noch nicht fortsetzen können. Bei Globalstar sind die Satelliten "made by dasa" (DaimlerChrysler Aerospace), der europäische Anteil ist größer als bei Iridium. Vielleicht hoffen deshalb viele, daß es das bessere System ist?

Angesichts der hohen Kosten jeglichen Weltraumengagements fragt man sich, ob hierbei das nationale oder kontinentale Denken überwunden werden muß, damit diese Projekte auch leistbar werden. Weltweite Systeme müssen eben auch weltweit finanziert werden.

Was jetzt noch reine Utopie ist, sollte aber in der Zukunft realisiert werden. Nur so kann der Marktplatz Weltraum bestehen und sich aus der Spielwiese für Prestigeobjekte einzelner Regierungen weiterentwicklen zu einem sichtbaren Zeichen der globalen Wirtschaft.

ck


Weltraumfieber auch bei Canon

Im Kino ist Star Wars Episode One der Kassenschlager der Saison schlechthin. Alle wollen an diesem Erfolg mitnaschen. So auch Canon, das seinen BJC-2000-Drucker nun gemeinsam mit Vollversionen von "Rogue Squadron 3D" und "Behind the Magic" - Original Star Wars Software - ausliefert.

Der kleine Allround-Drucker kostet unverändert 1490 Schilling und kann sich auch in einen vollwertigen Farbscanner verwandeln.

Aber Achtung, wer an der CD-ROM seine Freude haben will, benötigt mindestens einen Pentium 166 und eine 3-D-Beschleunigungskarte für die Graphik. Ein verlockendes Angebot für gut Ausgestattete.

ck




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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