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Artikel aus Mobile Times 29

Das Handy des Jahres 1999

Zum vierten Mal führte MOBILE TIMES heuer die Wahl zum Handy des Jahres durch. Mit insgesamt 6583 Stimmen gab es heuer wieder eine Rekordbeteiligung. Die Leser von MOBILE TIMES und die Besucher der COM haben entschieden: Das Handy des Jahres 1999 heißt Nokia 7110.

Das finnische WAP-Produkt, das zum Zeitpunkt der Wahl in Österreich noch gar nicht erhältlich war, erhielt insgesamt 20,6 % der insgesamt 6.583 Stimmen. Am zweiten Platz folgte das Siemens S25 mit 16,6 %. Der dritte Platz ging wieder an ein Nokia, nämlich das 6150 mit 13,2 %.

Besucher der COM wissen, daß dort Karten mit bereits vorgedruckten Handys aufgelegt waren. Unter den Karten, deren Wähler einfach eines der vorgegebenen Handys angekreuzt haben, gewann das Nokia 3210 vor dem Ericsson T28s und dem Nokia 9110. Bei den COM-Besuchern, die nicht ankreuzen, sondern ausfüllten, lag das Nokia 7110 an erster Stelle, gefolgt vom Nokia 6150 und dem Siemens S25.

Unter den Lesern von MOBILE TIMES, die per Postkarte, Fax und E-Mail abstimmten, war ebenfalls das Nokia 7110 am ersten Platz zu finden. Das Siemens S25 folgte auf dem zweiten und das Nokia 6150 auf dem dritten Platz.

Insgesamt hat Nokia wieder einen respektablen Erfolg eingefahren, mit dem sie wohl selbst so nicht gerechnet haben, denn auf der COM-Karte ließ man das 3210 und den Communicator 9110 eindrucken. Eindrucksvoll ist auch wieder der zweite Platz von Siemens, den die Deutschen nun schon im zweiten Jahr sicher erobert haben. Ericssons T28s wäre sicher weiter vorne gelandet - wenn es nur etwas früher auf den Markt gewesen wäre. Interessant ist auch, daß Motorola nach einem Jahr, in dem man kaum Stimmen gewonnen hat, wieder deutlich zugelegt hat. Und schließlich sollte man auch Samsung nicht aus den Augen verlieren, denn die Koreaner haben, wenn man sich die abgegebenen Stimmen ansieht, offensichtlich neuerdings einen stärkeren Anhängerstock hinter sich versammelt, als noch vor einem Jahr.

Sicherlich wurden einige Anbieter unter ihrem Wert geschlagen, aber unsere Wahl ist eben eine reine Publikumswahl, und gibt daher die Meinung der potentiellen Käufer, und nicht die von Fachleuten - egal welcher Art - wieder. Damit kann man aber auch bereits absehen, wie zumindest in den nächsten Monaten der Markt in Österreich aussehen wird: Wenn nicht der eine oder andere Konkurrent gegensteuert, wird Nokia deutlicher Marktführer bleiben, denn das Image der Finnen ist einfach sensationell gut.

Die Tatsache, daß heuer kein einziges Single-Band-GSM-Handy und auch kein D-Netz-Gerät von irgend jemandem gewählt wurde, zeigt, daß diese Geräteklasse zwar verwendet wird, aber keinerlei Anziehungskraft mehr hat. Auch für Satellitentelephone - die allerdings gar nicht zur Wahl standen - gab es nicht eine einzige verirrte Stimme. Der Markt hat sich oberflächlich gesehen vorläufig stabilisiert, aber schon ein kurzer Blick auf die Technik der ersten beiden Handys zeigt, daß sich schon wieder etwas Neues anbahnt: beide sind nämlich WAP-Handys ...

Franz A. Köttl

Unsere Graphiken zeigen es deutlicher, als es Worte sagen können: Nokia gibt bei den GSM-Mobiltelephonen nach wie vor den Ton an. Unter den ersten sieben Geräten sind vier von Nokia und nur je eines von Ericsson, Siemens und Motorola. Das ergibt auch bei der Markenwertung einen sensationellen Vorsprung auf den Zweitplazierten: Mehr als 56 % der Stimmen entfielen auf den finnischen Hersteller. Siemens erreichte mit 18 % den zweiten und Ericsson mit 11 % den dritten Platz. Motorola ist wieder in den Kreis der ernsthaften Mitbwerber zurückgekehrt und Samsung erstmals eingezogen. Der Schluß ist klar: Die Position 1 bleibt auch in näherer Zukunft bei Nokia, während sich das Feld der Verfolger neu formiert und heftige Postionskämpfe im Gange sind, deren Ausgang aber noch nicht wirklich vorhersehbar ist, weil jedes Monat neue Geräte und damit neue Chancen für die verschiedenen Marktteilnehmer bringt.

Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1999 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times