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Artikel aus Mobile Times 30

Günstige Kosten und Multimedia-Fähigkeit entscheiden über Erfolg

Warum sich "Voice over IP" durchsetzen wird

Kritiker werden sagen, Voice over IP ist noch kein Thema. Doch zeigen die rasanten Entwicklungen im Bereich der Telefonie und in der Internet-Welt deutlich, wie schnell wir eines besseren belehrt werden. Eine gemeinsame Plattform für Daten und Sprache bringt wesentliche Einsparungen nicht nur bei den Telekomgebühren, sondern auch in den internen Administrations- und Infrastrukturkosten. Die bessere Auslastung bereits bestehender (Daten-) Verbindungen durch die darüber gelagerte Sprachkommunikation ist ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt.

Als eines der ersten Unternehmen in Österreich hat dies die Wirtschaftskammer erkannt. Dort wurde über die bestehende, proprietäre Datenverbindung eine Corporate VoIP-Lösung von Wien bis zur Niederlassung in New York realisiert.

Das Voice over Internet Protocol (VoIP) ist Wegbereiter für die "multimediale Kommunikation". Diese setzt ein noch viel intensiveres Zusammengehen der in der Vergangenheit getrennt agierenden Telefonie- bzw. EDV-Welt voraus - ein Ansatz, der in vielen DV-Abteilungen wohl nach wie vor fernab der Realität ist. So sind Netzwerk-Management und Telekommunikationsservice etc. in größeren Unternehmen bisher üblicherweise in verschiedenen Abteilungen (Haustechnik und EDV) untergebracht. Was nicht im jedem Fall von Vorteil ist, denn sogar Steuerungs- und Überwachungssysteme wie z. B. Brandmelder, Klimageräte, etc. können in ein IP-Netz eingebunden werden. Auch der mögliche Einsatz multifunktionaler Endgeräte (Telefon, Bildschirm, Kamera, Informations-(Internet-)terminal etc.) bringt es mit sich, dass sich jedes moderne Unternehmen mit VoIP befassen muss. Denn ökonomischer Fortschritt ist im besonderen Maße auch von Innovation abhängig und durch sie machbar.

VoIP setzt auf Standards auf, die für unternehmenseigene Netze (Intranet) ebenso gelten wie für das Internet. Das Faszinierende daran ist, dass die gleichzeitige Kommunikation von Sprache, Daten, Fax und Video über eine gemeinsame Leitung möglich wird. Beispielsweise ist der Transport eines Faxes über die vorhandenen Internetstrukturen wesentlich billiger als über das herkömmliche Telefonnetz.

IP-Fax soll beispielsweise laut einer Frost & Sullivan-Studie allein in Europa von knapp 45 Mio. Dollar (1998) auf 1,27 Milliarden Dollar (2005) explodieren. Eine andere Studie des britischen Marktforschers Ovum prophezeit auch für die IP-Telefonie ein erhebliches Wachstum. Bis zum Jahre 2006 sollen demnach 60 Prozent der europäischen Haushalte Zugang zu den neuen durch die IP-Telefonie ermöglichten Diensten haben. Ohne auf die (derzeit noch mangelhafte) Sprachübertragungsqualität eingehen zu wollen, ist damit zu rechnen, dass VoIP-Kommunikation deutlich billiger angeboten wird als herkömmliche Sprachverbindungen.

Peter Grohs,
Produktmanager Customer Premises Equipment, Datakom Austria GmbH,
Wiedner Hauptstr. 73, 1040 Wien; Tel.: 01/501 45-305,
E-Mail: peter.grohs@datakom.at, Internet: www.datakom.at




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