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Artikel aus Mobile Times 30

Fest - mobil - digital

Die neue Welt der Nebenstellen

Früher sagte man "Nebenstellenanlage", heute eher "Telefonanlage" - gemeint ist immer dasselbe: Eine Verbindung mehrerer Telefonapparate über ein gemeinsames System mit einem öffentlichen Netz. Was es dabei zu beachten gilt:


Beim Kauf einer Telefonanlage gilt es nicht nur zu berechnen, wie viele Endstellen man haben will und wie viele davon maximal gleichzeitig am Netz sein sollen, sondern auch, welche Dienste man neben der Telefonie in Anspruch nehmen will.

Kleine Anlagen - auch ISDN-fähige - sind schon für einige tausend Schilling zu haben, nur muß man bei solchen Anlagen damit rechnen, daß man selbst Hand anlegen muß. Für Firmen kommen meist ohnehin nur Systeme bekannter Hersteller in Frage, weil es da auch um die Servicesicherheit geht.

Aber neben den bisher wichtigen Fragen gibt es auch neue, die durch neue Techniken aufgeworfen werden: Muß die Anlage überhaupt verkabelt werden oder ist es nicht vielleicht vernünftiger, gleich eine schnurlose Nebenstellenanlage nach dem DECT-Standard bzw. nach der DECT-MMC-Norm ins Auge zu fassen?

Ist die Mehrzahl der Mitarbeiter nicht im Haus tätig, ist der totale Verzicht auf ein herkömmliche Anlage ebenfalls eine Möglichkeit, denn die virtuellen privaten Netzwerke der Handynetzbetreiber bieten fast alles, was man braucht und vergrößern das Büro gleichsam in die Welt hinaus. Eine weltweite Anlage also.

Ist das Büro bereits verkabelt, dann wird man eine Mehrfachnutzung der bestehenden Verdrahtung ins Auge fassen, denn schließlich handelt es sich bei den Telefonleitungen ja fast ausnahmslos um sogenannte Twisted-Pair-Leitungen und die sind auch datentauglich. Wäre es nicht vernünftig, mit einer einzigen Verkabelung sowohl Daten- als auch Sprachverkehr zu erledigen? Selbst wenn man sich für eine schnurlose Variante entschieden hat, ist das möglich. DECT-MMC ermöglicht nämlich Datendienste mit annähernder ISDN-Geschwindigkeit!

ISDN - keine Frage!

Vor wenigen Jahren war es nur ein Thema für große Firmen, heute sollte man heute keineswegs mehr darauf verzichten, die zahlreichen Vorteile dieser digitalen Technologie zu nutzen. Es sollte einem aber klar sein, daß man trotz gegenteiliger Beteuerungen der Lieferanten, auch einige neue Endgeräte braucht, denn sonst reduziert man ISDN wirklich nur auf eine Technik, bei der eben zwei Sprechleitungen auf einem Draht laufen.

Aber alleine die Beschleunigung des Internet-Zuganges ist es wert, statt eines normalen Digitalanschlusses gleich auf ISDN zu setzen.

Wer es nicht eilig hat, sollte noch etwas warten, denn noch ist das Angebot an Bundles, die einen alternativen Festnetz-Anschluß und eine Telefonanlage enthalten, etwas mager, aber das könnte sich bald ändern: Das Festnetz lernt vom Handy.

Ing. Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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