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Artikel aus Mobile Times 31

Mobile News


US-Markt boomt

Laut einer Studie der Strategis Group wurden im abgelaufenen Jahr in den USA 43,3 Millionen Handy verkauft. Für heuer rechnen die Analysten mit 50,5 Millionen. Im Vergleich zu Europa ist das allerdings wenig, denn hier wurden - nach der gleichen Quelle - bereits 1998 61 Millionen Handys abgesetzt und die Vorhersage steht derzeit bei einem jährlichen Absatz von 183 Millionen. Die Marktforscher von Micrologic erklärten, daß 1999 125.6 GSM-Handys ausgeliefert worden sind.

Derzeit sind nur 7 % der in den USA abgesetzten Handys GSM-Terminals. Führender Standard war das landeseigene CDMA mit 32 %. TDMA lag mit 31 % knapp dahinter. Auf analoge Mobiltelephone entfiel noch immer ein Marktanteil von 30 %. Strategis erwartet, daß spätestens 2004 CDMA einen Marktanteil von 50% haben wird.

Marktführer in den USA war Nokia mit über 34,5 % Marktanteil, gefolgt von Motorola mit 23,1 %, Qualcomm mit 12 %, Audiovox 11,8% und "Sonstige" mit 18,6 %. Die Chancen für Nokia stehen gut, denn während der größere Teil des Motorola-Absatzes aus analogen Geräten stammte, führt Nokia bei TDMA und GSM. Qualcomm ist - kaum verwunderlich - bei CDMA-Handys Marktführer.


Nokia Ungarn

Am 13. Jänner begann in Komárom die "Fabrik der Zukunft" mit der Fertigung von Handys. Innerhalb von acht Monaten wurde die Anlage hochgezogen und beschäftigt bereits 200 Menschen. Bis zum Jahresende soll der Beschäftigtenstand auf 1000 wachsen. Die Nokia-Entscheidung war im Juli 1998 gefallen. Auf Komárom fiel die Wahl wegen der günstigen geographischen Lage und des hohen Ausbildungsstandes der Arbeitskräfte.


Project 25 für TETRA

Project 25 ist eine amerikanische Gruppe, die sich um Standardisierung im Bündelfunk bemüht und unter anderem von folgenden Organisationen unterstützt wird: FLEWUG, NCS, NSA, APCO, NASTD etc. Diese illustre Gruppe hat sich nun entschlossen, TETRA als Option für die sogenannte "Phase Zwei" künftiger Anwendungen im Bereich öffentliche Sicherheit in den USA zu empfehlen. TETRA ist ein ETSI-Standard für PMR und PAMR, der TDMA mit vier Kanälen benutzt. Gedacht ist das System vor allem für die sogenannten "Blaulicht-Organisationen", also Feuerwehr, Rettung und Polizei, die damit Sprache, Daten, Bilder usw. simultan übertragen können. Mittelfristig sollte diese Entscheidung der Amerikaner dazu führen, daß es auch in Katastrophenfällen Rettungseinheiten, unabhängig davon, von welcher Seite des Atlantiks sie kommen, immer das gleiche Kommunikationssystem zur Verfügung haben.

APCOAssociation of Public Safety Communications Officials
ETSIEuropean Telecommunications Standards Institute
FLEWUGFederal Law Enforcement Wireless Users Group
NASTDNational Association of State Telecommunications Directors
NCSNational Communications System
NSANational Security Agency
PAMRPublic Access Mobile Radio
PMRProfessional Mobile Radio
TETRATerrestrial Trunked Radio (früher Trans-European Trunked Radio)

Sinnlose E-Mails?

Eine im September veröffentlichte Studie eines in Chicago ansässigen Beratungsunternehmens fand heraus, daß in den als "Fortune 500" gelisteten Firmen pro Mitarbeiter täglich 58 Minuten mit dem lesen und Beantworten von E-Mails verbraucht werden. Sechzig Prozent dieser E-Mails sind reine Zeitverschwendung, weil der Empfänger aufgrund mangelnder Information mit der E-Mail gar nichts anfangen kann. Michael Welles, der Chef des Beratungsunternehmens führt das auf schlechte Organisation, schlechte sprachliche bzw. grammatikalische Konstruktion der Mails und echte Fehlinformationen zurück.


Bell Labs' drahtlose Revolution

Forscher der Bell Labs sehen gute Chancen, die Kapazität von Funkkanälen 10- bis 20mal besser nutzen zu können als bisher. Shannons 50 Jahre alte Übertragungstheorie läßt sich auch dabei nicht umgehen, doch diese geht von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen aus, die die Entwickler von BLAST (Bell Labs Layered Space Time) durch Volumen-zu-Volumen-Verbindungen ersetzen. Zu den Dimensionen Zeit und Frequenz gesellt sich, so ihre Theorie, eine räumliche, die sich für die Übertragung von mehr Information pro Sendekanal nutzen läßt.

In der Praxis verwendet BLAST ganze Antennenfelder auf Sender- und Empfängerseite. Da alle Sendeantennen dieselbe Frequenz nutzen, ergibt sich ein räumliches Interferenzmuster, das der Empfänger mit viel Rechenaufwand in die Einzelsignale zurückführt. Im Labor konnten die Bell-Labs-Mitarbeiter bereits "mindestens die zehnfache Übertragungskapazität" heute üblicher drahtloser Funkstrecken erzielen.

Wegen der komplizierten Antennenkonstruktion und des bei beweglichem Einsatz noch wesentlich höheren Rechenaufwandes sehen die Entwickler das System als wenig geeignet für mobile Geräte wie Telephone an. Doch drahtlosen Festverbindungen könnte ein Kapazitätssprung bevorstehen. Als erste davon profitieren dürfte Lucent, die Muttergesellschaft der Bell Labs, die vor wenigen Jahren von AT&T abgespalten wurde.




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