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Artikel aus Mobile Times 32

Geldfragen

Die letzten Jahre waren bekanntlich von einem rasanten Wachstum der Mobiltelephonie gekennzeichnet. Dieses Wachstum muß notgedrungen abflachen, denn irgendwann ist die Sättigung des Marktes erreicht. Ab dann gibt es nur mehr Ersatzbedarf. Netzbetreiber und Handyhersteller wünschen aber - wie jeder Wirtschaftszweig - weiteres Wachstum. Also müssen neue Dienste her, die das Publikum dazu anreizen, neue Geräte zu kaufen und mehr "Airtime" zu verbrauchen.

Aktueller Hoffnungsträger ist WAP. Aber selbst wenn die Minutenpreise im Mobilfunk noch so kräftig sinken, sind sie mit den Internetkosten im Festnetz noch keineswegs konkurrenzfähig. Der Ersatz des Festnetzes durch die Mobilnetze kann nur funktionieren, wenn auch für langdauernde Verbindungen, wie sie beim Surfen nun einmal üblich sind, nur geringe Kosten auflaufen. Das ist ja das Geheimnis des Internets: in den USA gibt es in vielen Städten überhaupt keine lokalen Telephongebühren.

Die Mobilfunkbetreiber müssen zwar ihre Milliarden-Investitionen erst einmal verdienen, bevor sie etwas herschenken können, aber wenn man die gewaltigen Börsenoperationen der letzten Zeit - etwa den Mannesmann-Vodafone-Deal - ansieht, dann scheint es ja genug Geld zu geben, das die Mobilfunkfirmen nur aufheben müssen.Aber erklären Sie einmal einem amerikanischen Arbeiter, daß seine Pensionsgelder dazu verwendet werden, in Europa die Mobilfunkgebühren zu senken!

Dennoch - die Mobilfunker zocken in manchen Bereichen ganz schön ab. Man denke nur an die Roaming-Gebühren, die jetzt schon von der EU unter die Lupe genommen werden und daher vermutlich bald sinken werden. Das entgangene Geld werden sich aber die Netzbetreiber woanders holen müssen. Wie wäre es z. B. mit einer Reduktion der Subventionen auf die Handypreise? Bei einer Million Handys im Jahr und einer Subvention von 1.000 bis 3.000 Schilling könnte man da wohl ein bis zwei Milliarden einsparen und damit die Gebühren senken - was wohl wieder die "Airtime" zunehmen ließe, womit die Einnahmen wieder steigen ...

Ihr
Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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