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Artikel aus Mobile Times 32
Prozessoren mit umschaltbarer Taktfrequenz sind nichts Neues. Schon als die ersten 8-MHz-Prozessoren die bis dahin üblichen 4,77 MHz ablösten, gab es so etwas. Aber jetzt geht es nicht um alte Spiele, sondern um das Stromsparen in mobilen Computern.
Während früher die Takfrequenz durch externe Maßnahmen verändert wurde, ist die kürzlich von Intel präsentierte Methode eine neue Technologie für mobile Geräte. Das neue Verfahren wird vorerst in zwei "mobilen Pentium III Prozessoren" angewandt und nennt sich "SpeedStep". Die Taktrate der beiden Prozessoren beträgt 600 bzw. 650 MHz - im Netzbetrieb.
Im Netzbetrieb deshalb, weil der Clou von. SpeedStep darin besteht, daß es durch unterschiedliche Taktraten für längere Batteriestandzeiten sorgt: Der Prozessor ändert je nach Stromversorgung seine Betriebsart. Hängt der PC am Netz, dann läuft der Prozessor mit der angegebenen Geschwindigkeit und benötigt eine Betriebsspannung von 1,6 Volt. Muß der Prozessor seine Versorgung aus dem Akku beziehen, dann reduziert er sein Spannunghsbedürfnis auf 1,35 Volt und seine Taktrate auf 500 MHz. Der gesamte Umschaltvorgang dauert nur 0,0005 Sekunden.Wird dennoch die volle Leistung gebraucht, dann kann man mittels Softwarwetool das System - bei dann allerdings auch höherem Stromverbrauch - dazu zwingen.
So nebenbei hat das Herabschalten der Taktfrequenz auch noch den Vorteil, daß sich das Gerä in dem der Prozessor arbeitet, weniger erwärmt, denn die Leistungsaufnahme sinkt von 14,5 Watt auf 7,8 Watt ab.
Auch durch die neue Herstellungsmethode sinkt der Stromverbrauch: die Leiterbahnen am Chip sind nur mehr 0,18 µ breit, was nach Herstellerangaben bereits eine Halbierung des Stromverbrauchs bringt. Das reduziert zwar den Gesamtverbrauch nicht - die neuen Prozessoren haben ja mehr Leistung -, sorgt aber dafür, daß sie nicht mehr Strom verbrauchen wie die Vorgängermodelle.
Die neuen Mobilprozessoren sind mit siebzig speziellen Zusatzbefehlen ausgerüstet, die die "Qualität des Internet-Erlebnisses" erhöhen sollen. Die neuen Befehle dienen der schnelleren Verschlüsselung und Komprimierung der Daten, sollen die Darstellung dreidimensionaler Bilder realitätsnäher gestalten und das Ablaufen ruckfreier Videos in Fernsehqualität ermöglichen. Dazu sollen auch noch brillantere Töne, höhere Interaktivität und schnellerer Zugriff kommen.
Dazu dient die Internet-Streaming-SIMD-Extension (ISSE), die auf die 70 neuen Befehle und acht zusätzliche Register mit je 128 Bit aufbaut. 15 der neuen Befehle sind MMX-Befehle. Einige davon sind speziell für die MPEG2-Kodierung gedacht.
Wie bei Intel üblich, waren auch gleich die Hersteller vertreten, die die neue Technologie in ihren Notenooks einsetzen: Actebis/Targa, Compaq, Fujitsu/Siemens, Gateway, Hewlett-Packard, IBM, Maxdata, NEC, Peacock, die deutsche Wortmann AG und die österreichische Gericom. Außerdem haben laut Intel bereits Acer, Dell, Packard Bell, Sony, Toshiba, Unika und Vobis SpeedStep-Geräte angekündigt.
fak
Hersteller | Modell | SpeedStep-Prozessor |
Fujitsu-Siemens | LifeBook E-6540 | 600 MHz |
LifeBook X-7550 | 650 MHz | |
Gateway | Solo 2550 | 600 MHz & 650 MHz |
Solo 9300 | 600 MHz & 650 MHz | |
Gericom | Millennium 2 | k.A. |
HP | Omnibook 900 | 600 MHz & 650 MHz |
Omnibook 4150 | 600 MHz & 650 MHz | |
IBM | ThinkPad 600X 5FG/9FG | 650 MHz |
NEC | Versa LXi | 600 MHz & 650 MHz |
BGA | Ball Grid Array |
MMX | Multi Media eXtension |
MPEG | Moving Pictures Expert Group |
PGA | Pin Grid Array |
SIMD | Single Instruction Multiple Data |
Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 2000 by Mobile Times; HTML © 2002-2003 by Mobile Times |