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Artikel aus Mobile Times 33

Erstes Symbian-Design

Code-Name "Quartz"

Während der CeBIT präsentierte Symbian die erste Referenz-Plattform für künftige "Wireless Information Devices". Das soll aber nur der Startschuß für eine ganze Familie von Referenz-Designs sein, mit denen Symbian die Konsistenz der EPOC-Welt sicherstellen will.

Ganz ähnlich wie Microsoft im CE-Bereich versucht Symbian von Anfang an sicherzustellen, daß alle neuen Geräte auf EPOC-Basis einem gemeinsamen Standard folgen und dafür entwickelte Software auch tatsächlich auf allen WIDs läuft, auch wenn sie von verschiedenen Herstellern kommen.

Für Symbian ist eben eines der wichtigsten Strategie.-Elemente die Garantie für Hard- und Softwarehersteller aber vor allem auch für Netzbetreiber und Content-Provider, daß nach einheitlichen Richtlinien gearbeitet wird.

DFRD

Die sogenannte DFRDs (Device Family Reference Designs) sind eines der Mittel, die Symbian dazu einsetzt. Für jeden Bereich (Handheld, Smartphone etc.) erarbeitet Symbian ein eigenes DFRD auf Basis dessen die Lizenznehmer ihr eigenes Produkt auf Kompatibilität und Übereinstimmung mit den Vorgaben überprüfen können.

Laut Symbian ist jedes DFRD für optimale Flexibilität ausgelegt, so daß den Herstellern trotz Einhaltung der Vorgaben möglichst große Freiheit bei der Entwicklung ihrer eigenen Geräte bleibt.

Die Entwicklung der DFRDs ist in vollem Gange und soll DFRDs für folgende Produktgruppen bringen:

• Desktop-Computer
• Laptops
• Palmtops
• Communicators
• Smartphones
• Feature Phones
• Mobile Phones
• Festnetztelephone

Vorläufig sind vier Referenz-Designs geplant, die den Bereich zwischen Palmtop (oder Laptop) und Smartphone bzw. Feature Phone abdecken sollen. Begründet wird diese Vielfalt damit, daß ein Design nicht für alle Anforderungen geeignet sein kann und für verschiedene Einsatzzwecke eben unterschiedliche Plattformen nötig sind.

Das erste DFRD

Das erste DFRD hört auf den Namen "Quartz" und ist eine "Communicator"-Plattform mit einem Display von 240 × 320 Bildpunkten (Viertel-VGA). Die Eingabe erfolgt über einen Stift. Das Gerät, das natürlich auch über GSM-Fähigkeiten verfügt, ist für "Messaging", also E-Mail, SMS und Fax vorgesehen, soll einen Personal Information Manager (PIM) mit Kalender, Adressenliste, Notizblock etc. enthalten und auch Browsing sowohl in HTML- als auch in WAP-Seiten ermöglichen. Dazu kommt noch Bluetooth und Java-Unterstützung.

Alle Applikationen des Gerätes sind für den Viertel-VGA-Schirm optimiert. Laut Symbian soll das Gerät den Platz zwischen Geräten mit großem Display (was immer das heißen mag!) und kleineren "Taschenprodukten" besetzen.

Ein erstes Mustergerät - wir haben es im letzten Heft bereits vorgestellt - war bei Ericsson zu sehen.

Wie es weitergeht

An Ideen herrscht naturgemäß kein Mangel. Ein Beispiel ist links abgebildet und zeigt eine Abfrage-Einheit, mit der man auch von unterwegs seine Abfragen aus der großen Oracle-Datenbank im Unternehmen tätigen kann.

Auch von IBM kam inzwischen eine Ankündigung, die zu einer Software führen soll, die dem Anwender Verbindungsgebühren und dem Netzbetreiber vielleicht auch Airtime sparen soll. Bisher ist es ja nötig, Online zu bleiben, um auf Daten zuzugreifen, E-Mails zu empfangen und zu versenden, Aktien zu kaufen und zu verkaufen usw. Die Kombination der IBM Software mit der offenen Symbian Technologie soll zu einer Lösung führen, die dem Anwender in den meisten Fällen die Wahl läßt, ob er Online oder Offline arbeiten will. Dazu werden Erweiterungen ("Extensions") der IBM Messaging- und Datenbank-Middleware auf die Symbian-Plattform aufgesetzt. Dieses soll dann die Grundlage für unabhängige Softwarehäuser bilden, auf der sie Lösungen, die über das traditionelle Browsing hinausgehen, entwickeln können.

Kompetenz-Zentren

Symbian hat am 15. Februar bei der Symbian-Entwickler-Konferenz im kalifornischen Santa Clara ein sogenanntes "Competence Center Program" gestartet. Diese Zentren sollen als eine Art Nukleus bilden, um die sich Produkt-Entwicklung, Engineering und Projekt-Management entwickeln. Als erste Kompetenz-Zentren wurden ARM, Cadence, Digia, Dextra, Kanrikogaku Kenkyusho, Omron, Phoenix, Teleca, Vanteon, Wipro und Zi benannt. Also alles bestehende Unternehmen mit zum Teil Weltruf oder wenigstens hoher nationaler Bedeutung.

Konkurrenz für Symbian gibt es kaum mehr seit der einzige ernsthafte Gegner nämlich Microsoft ganz andere Probleme bekommen hat. Tauschen wir als Symbian für Microsoft?

fak

Abkürzungen

Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 2000 by Mobile Times; HTML © 2002-2003 by Mobile Times