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Artikel aus Mobile Times 33

Düringers Benzinbrüder im MP3-Format

Zur Markteinführung ihrer MP3-Player in Österreich ließ sich die deutsche Elektronikfirma Pontis etwas besonderes einfallen. 2000 Player werden im Benzinbrüder-Look ausgeliefert, eine MultiMediaCard mit Roland Düringers Benzinbrüder-Programm ist der Sonderedition beigepackt. Düringer bekannte bei der Präsentation zwar: "Ich bin computermäßig ein komplettes Nudelaug", aber ihm ist die Promotion des MP3-Players auch nur Mittel zum guten Zweck. Er sammelt Sponsoren für den Motocrossfahrer Ronnie Großkopf und Pontis ist eingestiegen, weil Sportsponsoring gut zum jugendlichen MP3-Image paßt.

Zwei Eigenschaften des MP3-Players lassen sich über diesen rauhen Motorsport gut illustrieren: MP3-Player halten starke Erschütterungen aus, weil keine beweglichen mechanischen Teile in ihnen sind, weshalb sie Kassettenrekordern und CD-Playern bei sportlichen Aktivitäten überlegen sind. Und das Speichermedium MultiMediaCard ist ebenfalls extrem robust und gegen Kratzer und Schmutz unempfindlich.

Die briefmarkengroße MultiMediaCard ist tausende Male bei konstanter Klangqualität neu bespielbar und liefert momentan etwas mehr als eine halbe Stunde Musik. In einigen Monaten werden Cards mit 64 MB und 128 MB Speicher verfügbar sein, was eine Verdoppelung bzw. Vervierfachung der jetzigen Speicherkapazität bedeutet.

Der Vertriebsweg Internet für Musikstücke steht erst am Anfang einer rasanten Entwicklung. Man erwartet daher für heuer eine Verdoppelung der Stückzahlen der verkauften MP3-Player. Waren es im Vorjahr in Österreich noch 40.000 Stück, so rechnet man in diesem Jahr mit 80.000 Stück.

Davon glaubt Pontis als europäischer Spezialist für MP3 20.000 Stück in Österreich absetzen zu können. Das Modell SP 504 mit USB-Schnittstelle kostet aber fast ATS 4.000,-.

Das SP 503 mit serieller Schnittstelle ist um ATS 2.750,- erhältlich. Der Winzling harmoniert mit allen gängigen Betriebssystemen, schafft mit zwei Batterien 14 Stunden Spielzeit und wird auch mit knallgelben Sportohrhörern ausgeliefert. Die Jogger, Rollerblader und Biker sind eben Zielgruppe Nummer Eins, ansonsten glaubt man an die 12-20jährigen Musikfreaks mit Internetanschluß und hofft, daß sie nicht nur kaufwillig, sondern auch kaufkräftig sind.