MOBILE TIMES Archiv Startseite : Archiv : Heft 35 : Artikel

Artikel aus Mobile Times 35

Mobile News


Trium kommt nach Österreich

Die neuen Handys von Trium (Mondo, XS, Geo-@ und Geo-GPRS) sollen noch bis Ende des Jahres auch in Österreich auf den Markt kommen. Mondo, XS und Geo-@ sind WAP-Handys, Geo-GPRS genau das, was sein Name schon sagt. Das lange erwartete Cosmo ist in Europa bereits am Markt und wird wohl auch bald nach Österreich kommen. Ob Trium je eine eigene Vertretung in Österreich einrichtet oder weiter von Italien aus lediglich Netzbetreiber beliefert, ist nach wie vor unklar.


Cin-eTicket

nennt sich ein neuer Einfall der Mobilkom, der das Handy weiter aufwertet. Via SMS oder WAP kann man Kinokarten bis zu 15 Minuten vor Filmbeginn buchen. Die Karten können dann an der Kinokasse (derzeit Apollo und Cineplexx in Wien) abgeholt werden. Bezahlt wird, wie schon beim ÖBB-Ticket, beim Erhalt der nächsten Mobilkom-Rechnung.


Rasantes Wachstum

Wer geglaubt hat, daß sich die Handy-Mania in Österreich langsam einbremsen wird, wurde jetzt wieder eines Besseren belehrt. Lag Österreich noch im Jänner hinter Italien, so wurde auch dieses Land inzwischen überholt. Unter den EU-Staaten liegt Österreich mit seiner Handy-Verbreitung bereits am vierten Platz. Nimmt man noch die extrem Handy-freundlichen Norweger in die Liste, so sind wir immerhin schon Nummer 5.

Diese "Verrücktheit" hat handfeste wirtschaftliche Ergebnisse: Bis April 2000 haben laut Forum Mobilkommunikation (FMK) die Mobilfunkbetreiber insgesamt bereits 39,5 Milliarden Schilling in ihre Netze investiert. Insgesamt wurden bisher 9.200 Sendestationen errichtet, von denen immerhin 620 von zwei oder mehr Netzbetreibern gemeinsam genutzt werden.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Mobilfunks ergibt sich auch daraus, daß die Umsätrze der Mobilfunkbetreiber - also im wesentlichen die Gesprächsgebühren - 29,7 Millarden Schilling betrugen. Die Industrie setzte mit Lieferungen an die Netzbetreiber und an den Handel 17,2 Milliarden um, so daß der Gesamtumsatz Mobilfunk 46,9 Milliarden Schilling betrug.

Weltweit gab es im April insgesamt 330 Millionen Handy-User, davon alleine in der EU 191,9 Millionen. Die GSM-Technologie war zum gleichen Zeitpunkt in 132 Ländern bei 355 Netzbetreibern im Einsatz.

Damit sich Anwender noch besser informieren können, hat das FMK das Elektronische Dialog Forum (EDF) eingerichtet. Unter der Adresse http://www.fam.at/edf/ kann jeder Interessierte seine Fragen zum Thema Mobilkommunikation einbringen und damit einem größeren Auditorium zugänglich machen.


Das Web wird interaktiv

Anfang Juni war Steve Ballmer, Präsident und CEO der noch weltgrößten Softwarefirma Microsoft, in Wien, um seine Visionen der Zukunft darzulegen. In seinen Augen hat das Internet, wie wir es kennen, einige gravierende Nachteile: Die Inhalte der Seiten sind nur zum Lesen bestimmt, während man auf dem eigenen Rechner die Dokumente frei bearbeiten kann. Man kann auch eigene Dateien so darstellen, wie es einem gefällt, während bei Seiten im Internet allein der Webdesigner das Aussehen bestimmt. Zudem sind die Seiten einer Site isolierte Inseln gegenüber anderen Sites. In der Vision von Microsoft muß man nicht mehr auf einer Homepage die Reise buchen, auf einer anderen das Hotel, auf einer dritten erfahren ob der Flug gestrichen wurde, und auf einer vierten das Wetter am Reiseziel. Vielmehr soll man dem Internet einfach mitteilen: "Ich will meine Tante besuchen" und das Internet macht alles andere im Hintergrund. Und als Tüpfelchen auf dem i soll man das ganze auch noch ohne Maus und Tastatur bedienen, also über Spracheingabe.

Damit diese Vision Realität werden kann, muß allerdings noch einiges geschehen, und Microsoft will dafür die geeigneten Werkzeuge liefern: Zunächst wird der Inhalt der Webseiten von HTML auf XML umgestellt. Das hat den Vorteil, daß man in der Seite nicht nur das Aussehen abspeichert, sondern auch die Struktur der Daten, was es den intelligenten Skripts, die dem Anwender die Arbeit abnehmen sollen, erst möglich macht, die nötigen Daten überhaupt zu finden. Als Bonus fällt damit auch der Unterschied zwischen HTML und WML weg, denn beide Formate lassen sich als Sonderfälle von XML beschreiben.

Und wenn man statt speziellen WAP-Seiten plötzlich jede Seite mit dem Handy abrufen kann, dann steht einem mittels Spracheingabe endlich das ganze Internet nutzbar offen. Microsoft geht dafür sogar unter die Hardwareentwickler, denn ein Teil dieser neuen mobilen Vision ist der Tablet PC, ein Gerät, das so groß wie eine A4-Seite und so leicht zu bedienen wie der Notizblock am Klemmbrett sein soll, dabei aber über volle PC- und Handy-Funktionen verfügt. Der letzte Schritt ist dann die intelligente Kleidung, die uns überall als "digitale Haut" umgibt.

Aber bis dahin wird wohl noch etwas Zeit vergehen - und einen Prozeß gewinnen muß Microsoft auch noch.

Michael Köttl

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
Text © 2000 by Mobile Times; HTML © 2002-2003 by Mobile Times
Valid HTML 4.01!