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Artikel aus Mobile Times 35

Die Zukunft ist mobil und ohne Sprache

Richtig gelesen: Die Zukunft der mobilen Kommunikation liegt nicht in der Sprachtelefonie, sondern ganz klar im Datenfunk, also im sogenannten "Non-voice Bereich". Das belegen unabhängige Studien eindrucksvoll. Der Datenfunk machte vor fünf Jahren lediglich drei Prozent des Mobilfunkverkehrs aus. Dank SMS (Short Message Service) beträgt der Datenbereich (Non-voice) heute mittlerweile 15% des Mobilfunk-Kommunikationsaufkommens. Im Jahr 2007 soll nach Schätzungen internationaler Marktforschungsinstitute dieses Verhältnis im Vergleich zu heute umgekehrt sein. Dann nämlich werden lediglich 15% aller übermittelten Nachrichten im Sprachbereich liegen.

Niemals zuvor erfolgte der Schlagabtausch von einer Kommunikationstechnologie zur nächsten so schnell wie heute. Trotz der notwendigen, immensen Infrastrukturinvestitionen in die neuen Mobilfunknetze der Zukunft scheint das wirtschaftliche Marktpotential der Mobilkommunikation ungebrochen. Das beweisen die Schlagzeilen der letzten Tage. Einerseits nahm kürzlich der vierte österreichische Netzbetreiber seinen Betrieb auf, um sich im kleinen Acht-Millionen-Einwohner-Markt zu positionieren. Andererseits startete der größte australische Netzbetreiber Telstra im Mai seinen GPRS-Probebetrieb im Einzugsgebiet von Sydney.

Apropos GPRS: Während WAP bereits als die Technologie Geschichte schrieb, welche das Internet in Ansätzen mobil machte, wird GPRS (General Packet Radio Service) dem Datenfunk mit Datenübertragungsraten zwischen 64 kbit und 384 kbit in der zweiten Jahreshälfte 2000 entgültig zum Durchbruch verhelfen.

Mobiler Datenfunk ist nicht nur wesentlich billiger als Sprachtelefonie, sondern auch ein von den Konsumenten bereits heute gerne angenommenes Service. Der Vorbote des sich ändernden Kommunikations- und Nutzungsverhaltens der Handybesitzer ist der seit mehr als achtzehn Monaten ungebrochene SMS-Boom. Werden heute schon alleine in Österreich täglich mehr als fünf Millionen Kurznachrichten von Handys oder webbasierenden Diensten wie zum Beispiel sms.at versendet, wird sich dieses Aufkommen bis zum Jahresende gar verdoppeln oder verdreifachen.

Thomas Reiter


Thomas Reiter ist Unternehmenssprecher der Universal Communication Platform AG (ucp.ag). Die ucp.ag ist einer der ersten und führenden Softwareentwickler für WAP-und SMS-Dienste. Das Unternehmen, betreibt aber auch eigene Internet-Portale wie etwa uboot.com und sms.at.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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