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Artikel aus Mobile Times 35

Jenseits von SMS

Multimedia Messaging

SMS war bisher ein mehr als erfolgreicher Dienst, aber für die künftigen Mobilsysteme der sogenannten dritten Generation möchte das europäische Telekom-Normungsinstitut ein viel weitergehenderes System einführen, das SMS geradezu alt aussehen lassen soll.


Multimedia Messaging Service oder auch kurz MMS soll ein neuer Dienst, der die Grenzen von SMS durchbricht, heißen. Technisch soll sich MMS von SMS gravierend unterscheiden, denn während SMS über Kanäle mit begrenzter Bandbreite übertragen wird, soll MMS spezielle Datenkanäle benutzen und viel größere Nachrichten übertragen können als die bekannten 160 Zeichen via SMS.

MMS soll aber nicht nur Zeichen (Text), sondern auch Graphiken und sogar kurze Videoclips übertragen können.

Während SMS ausschließlich für die Mobiltelephonie gedacht war, denkt man bei MMS mehr an die Internet-Protokolle, die sich weltweit immer mehr durchsetzen. Andererseits will man aber die Vorteile, die SMS gegenüber Internet-Übertragungen hat, beibehalten. Als ein Beispiel wird angeführt, daß das Netzwerk sofort erfährt, wenn ein Handy, das eine SMS erhalten soll, wieder ans Netz geht und kann so wartende SMS zustellen, sobald das Handy eingeschaltet wird - Das geht wirklich. Ob es aber alle Netzbetreiber auch wirklich wissen?

Nun, jedenfalls soll das bei MMS auch möglich werden. Da aber MMS-Nachrichten viel größer sein können als SMS gibt es das Konzept eines Profiles, das im Mobilnetz gespeichert ist. Dieses Profil wird vom Anwender selbst gesteuert und legt fest, welche Nachrichten er sofort erhalten will und welche für einen späteren Abruf auf dem Server liegen bleiben sollen. Auch eine reine Benachrichtigung über das Eintreffen bestimmter Nachrichten soll möglich werden.

Die sogenannte dritte Generation zeichnet sich auch dadurch aus, daß viele der neuen Dienste eher durch Toolkits definiert werden und weniger durch geringe Bandbreiten eingeengt werden. Eines dieser Toolkits können bereits existierende WAP-Toolkits sein, wobei der Netzwerkbetreiber festlegen kann, wie die Profile mit einem WAP-Browser kontrolliert werden können.

Natürlich ist vieles an MMS noch nicht definiert. Es gibt noch keinerlei Festlegung wie der tasächliche Transfer der Meldungen erfolgt. Die Frage des Roaming - auch mit GSM-Netzen - ist noch ungeklärt. Aber die Arbeiten laufen und wir werden vom ETSI sicher bald wieder etwas über MMS hören.

Nach Kevin Holley
BT-Chairman 3GPP TSG T2
in ETSI-Mobile News, Cannes 2000.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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