MOBILE TIMES Archiv Startseite : Archiv : Heft 35 : Artikel

Artikel aus Mobile Times 35

Praktisches & Lustiges

Mit dem Handy alleine ist es meist nicht getan. Wenn man sein Gerät häufig einsetzt, kommt man kaum um Zusätzliches herum


Wer von Handy-Zubehör spricht, der meint meist Zusatzakkus, Freisprecheinrichtungen oder Autoeinbaueinsatz. Eher selten denkt jemand an Koala-Bären, Pinguine, Rosenquarz oder einen Tuningsatz. Aber auch das ist Handy-Zubehör. Wir wollen hier praktisches, interessantes, lustiges und vielleicht auch verrücktes Zubehör vorstellen mit denen Ihr Handy in der Leistung verbessert, im Bedienungskomfort angehoben oder auch nur unverwechselbarer wird.

Zwei SIM-Karten - Ein Handy

Dieses Accessoire haben sich viele Leser schon gewünscht. Die Funktionsweise ist einfach: dort wo bisher die SIM drinnen war, kommt jetzt ein Kontaktchip in gleicher Größe hinein und die SIM-Karten kommen in die entsprechenden Halter am Akku. Schon hat man zwei Anschlüsse auf einem Handy. Die Umschaltung zwischen den beiden SIM erfolgt bei diesem von Eurocellular angebotenen Dual-SIM-Akku durch wiederholtes Ein- und Ausschalten. Beim ersten Mal eben die erste SIM, beim zweiten Mal die zweite SIM, beim dritten Mal wieder die erste usw.

Zu beachten ist naürlich, daß dieser Akku ein eventuelles SIM-Lock des Handys nicht aufhebt. Wenn ein Handy z. B. nur mit max. funktioniert, bleibt das auch so. Zwei max.-Karten funktionieren dann natürlich schon. SIM-Karten der 1800er-Betreiber sind nur in Dualband-Handys einsetzbar.

SIM-Karten, die nur mit einem bestimmten Handy funktionieren, gibt es in Österreich derzeit nicht. Das heißt, wenn das Handy nicht gespeert ist, kann man praktisch jede gültige SIM-Karte in den Dual-SIM-Akku stecken.

Diesen Akku gibt es für Ericsson GH 688, I 888, SH 888, A1018s und T28s, Motorola L7089 und v.3688, Nokia 5110, 6110, 6150 und 3210, Panasonic GD90, Philips Savvy und Siemens C25. Für baugleiche Geräte gilt das natürlich auch.

Damit das 5110 etwas peppiger aussieht, haben wir es für den Test mit einer silbrigen Hülle von Megafon aus Linz versehen, die dem Gerät gleich ein völlig anderes Aussehen gibt (Sieht es nicht wie ein 6110 aus?) und außerdem die Tastatur durch einen Schieber schützt.

Halterungen

Es muß nicht immer eine komplette Freisprecheinrichtung sein. Oft tut es auch eine sehr einfache Halterung. Wir haben das 5110 in eine solche Halterung von Eurocellular gesteckt - mit dem serienmäßigen Akku, weil der Dual-SIM-Akku dafür wieder zu dick ist.

Die Halterung schnappt auf einen Sockel auf, der mit zwei Federklammern, die durch eine Rändelschraube gespannt werden, an jedem Lüftungsgitter einfach zu befestigen ist. Passende Ladekabel gibt es selbstverständlich im Handel.

Das schönste an dieser Halterung ist aber, daß es auch einen Sockel für eine Fahrradstange gibt. Das Handy bleibt also in der Halterung, die einmal im Auto, das andere Mal am Lenker des Fahrrades eingeschnappt wird.

Die Halterung gibt es für alle gängigen Handy-Modelle und alle diese Halterungen passen auf den gleichen Sockel. Das ist auch bei Fahrzeugen, die von verschiedenen Personen, die unterschiedliche Handys benutzen, verwendet werden, durchaus interessant.

Kopfhörer & Mikrophon

Wenn man eine Halterung am Fahrrad benutzt, ist ein Kopfhörer fast ein Muß - im Auto, wenn man keine Freisprecheinrichtung hat, sowieso. Einer der interessantesten Hersteller ist die britische Plantronics, deren Kopfhörerangebot auch durch die Bestimmungen des britischen Telekom-Gesetzes von 1996 geprägt sind. Dieses Gesetz schreibt nämlich vor, daß Hersteller und Dienstleistungsanbieter auch einen Zugang für gehörgeschädigte Benutzer gewährleisten müssen. Die Plantronics-Kopfsprechgarnituren weisen eine definierte Kompatibilität zu den verschiedenen Hörgerätetypen auf, die es auch Hörgerätbenutzern möglich machen, diese Garnituren zu verwenden. Dazu werden die Hörgeräte in drei Kategorien eingeteilt: BTE (Behind-The-Ear bzw. Hinter dem Ohr), ITE (In-The-Ear bzw. Im Ohr) und Kanalhörgeräte, die im Gehörkanal liegen. Praktischerweise hat uns der Österreich-Importeur Eltax auch gleich eine Kompatibilitätsliste mitgeschickt.

Kompatibiliätsliste:
Modell -->M110, M120M140M130, M170
BTEkompatibelmechanisch inkompatibelkompatibel
ITEkompatibelmechanisch inkompatibelkompatibel
Kanalhörgerätkompatibelmechanisch inkompatibelkompatibel

Natürlich gibt es auch eine Reihe anderer Angebote an Kopfsprechgarnituren und eines davon wird sicher in den nächsten Monaten Furore machen: Kopfhörer mit Bluetooth. Das sind dann Kopfsprechgarnituren, die ohne Kabel nur über Funk mit dem Handy verbunden sind. Die ersten Ansteckmodule und Kopfsprechgarnituren in dieser Technologie hat Ericsson bereits vorgestellt. Das eigentliche Bluetooth-Modul ist aber inzwischen so klein geworden, daß es in Zukunft in Handys direkt eingebaut wird, so daß das Anstecken des Bluetooth-Moduls ebenfalls entfällt.

Vibrierendes

Viele moderne Handys haben bereits einen Vibrator eingebaut, der dafür sorgt, daß der Besitzer dezent darüber informiert wird, daß ein Anruf hereinkommt. Diese Vibratoren haben aber bei immer kleiner werdenden Geräten immer weniger Masse und immer weniger Platz zum Vibrieren. Das Resultat ist, daß sehr oft das Vibrieren nicht gespürt wird.

Eine interessante Lösung bietet jetzt Alcatel mit dem Vibraclip an. Der Clip ist auf jeweils ein Handy abgestimmt und nur die von diesem Handy ausgesandten Signale werden interpretiert

Modebewußt ist auch die farbliche Abstimmung: Handy und Vibrator sind in der gleichen Farbe. Verkauft wird die Kombination auch noch in einer kleinen Handtasche in der gleiche Farbe, an der ein durchsichtiges Handy-Etui baumelt.

Eine andere Form des Vibrators macht derzeit auf vielen Schreibtischen Furore: der Vibra-Bär von Hama. Der kleine Koala hält das Handy sicher in einem Fäßchen feste und beginnt sich bei jedem Anruf zu bewegen: er tanzt. Dazu singt er auch noch (darum braucht er auch zwei Batterien für den Betrieb). Der Bär hat auch noch Verwandte (Elch, Ente, Krokodil, Löwe, Pinguin und Rabe), die aber schon in die nächste Kategorie von Zubehör, nämlich unter die

Handytaschen

fallen. Da gibt es natürlich einmal die "normalen" Handytaschen für den Gürtel mit und ohne Fenster in fast allen Farben, Formen und Materialien. Auffällig dabei ist, das im Gegensatz zu früher, wo für jeden Handy-Typ eine spezielle Tasche angeboten worden ist, Universalmodelle, die für mehrere verschiedene Typen passen, angeboten werden.

Getragen werden die Taschen mit Schlaufe oder Clip am Gürtel, mit Tragegurten in bunten Farben über der Schulter oder dezent als Schulterhalfter.

Die absolut verrückteste Art sein Handy zu tragen sind aber derzeit Telephontaschen aus Plüschmaterial in witzigem Design, die von Hama in einem Universaldesign, das für alle Handys bis zu einer Höhe von 135 mm, einer Breite von 45 mm und einer Dicke von 25 mm passen sollte.

Wenn wir schon bei verrückt sind - von "Gnoomy", einer Erfindung, die aus Österreich stammt, haben Sie wahrscheinlich schon gehört. Gnoomy ist ein Kunststoffteil, der einen Rosenquartz enthält. "Rosenquartz absorbiert negative Strahlen und wandelt sie in positive Energie um ... Er gibt durch Licht und Wärme aufgenommene Energie an seine Umgebung ab und wirkt sich so auf das menschliche Wohlbefinden aus". So steht es in der Presseaussendung der Firma Stadlbauer, die Gnoomy hierzulande vertreibt. Jedes Teil ist individuell (wenigstens der Stein im Gnoomy, aber auch die Gnoomys selbst haben unterschiedliche Farben) und Gnoomy hat sogar eine Internet-Adresse: www.gnoomy.com

Weniger kontrovers sind Outdoorbehälter, die Handys gegen Spritzwasser und Stöße schützen. Als Beispiel für mehrere Angebote am Markt das Model "Boxit" von Hama. Zu beachten ist, daß solche Kunststofftaschen nicht dem Salzwasser ausgesetzt werden sollen, denn Salzwasser frißt fast jeden Kunststoff auf. Also sollte man das Teil nicht zum Baden ins Meer mitnehmen, sondern allenfalls an den Strand. Denn ein paar Spritzer Seewasser machen ihm natürlich nichts.

Ideal aber für Wanderer: Am Arm befestigt, schützt der Kunststoffüberzug das Handy sehr zuverlässig vor Regenspritzern, aber auch gegen Luftfeuchtigkeit in dampfenden Wäldern. Ob es auch dschungeltauglich ist, haben wir mangels feuchter Regenwälder in der Redaktion nicht erprobt.

Chipkartenleser

Eine ganz andere Art von Zubehör ist der Chipkartenleser. Das ist die bequemste Art, seine SIM-Telephonbücher zu verwalten. Man steckt den SIM-Kartenleser an den PC an, installiert die auf CD-ROM oder Diskette mitgelieferte Software und schon kann man seine SIM-Karten bequem am großen Bildschirm des Computers und mit der großen Tatstatur seines Computers einlesen, bearbeiten und die Daten wieder zurückspeichern.

Neben dem von uns schon vorgestellten ChipX, gibt es jetzt auch von Hama einen solchen Chipkartenleser, dessen Software für alle GSM-Karten geeignet ist. Bei Geldkarten, Krankenversicherungskarten und Telephonwertkarten ist die Software aber nur für deutsche Karten gedacht.

Handy-Tuning

Ein ganz spezieller Fall ist der Handy-Tuner von SAD. Die CD-ROM für "Handy-Maniacs" ist für Nokia-Handys (3210, 51xx, 61xx, 7110, 8210, 88xx, 9110), Siemens c25 & S25 sowie Ericsson GH 688 geeignet und enthält mehr als 1.500 neue Töne, neue Display-Outfits, Software für SMS, Infrarot, Datenkabel usw. (keine Hardware!). Dazu gibt es ein Handylexikon, GSM-Codes usw. Einen Testbericht über die Scheibe haben wir in Vorbereitung.

Bei Koch Media gibt es unter dem Titel "Handy-Experte" eine CD-ROM die "alle geheimen Einstellungen, undokumentierten Funktionen, Tipps & Tricks" kennt. So wenigstens der Werbetext. Auch dieses CD wollen wir uns ansehen. Lassen Sie sich überraschen.

Sie haben kein Handy?

Macht fast gar nichts. Für das schöne Zubehör gibt es auch Dummys zu kaufen, die einem Nokia 8810 oder Motorola v.3688 zum Verwechseln ähnlich sehen.

Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
Text © 2000 by Mobile Times; HTML © 2002-2003 by Mobile Times
Valid HTML 4.01!