Artikel aus Mobile Times 1 | |
Startseite : Archiv : Heft 1 : Artikel |
Kein Kürzel ist in der mobilen Kommunikation in den letzten Monaten so oft verwendet worden - mit Ausnahme vielleicht von GSM. MOBILE TIMES erklärt hier, was hinter PCMCIA wirklich steckt.
Das Kürzel steht für vier unterschiedliche Dinge. Das ist zwar nicht kompliziert, aber wissen muß man es eben. Im folgenden wollen wir auf alle vier Erklärungen eingehen.
Mittlerweile gehören der "Personal Computer Memory Card International Association" rund 500 Firmen aus dem Hard- und Softwarebereich an, die sich gemeinsam zum Zeil gesetzt haben, eine Norm für Speichererweiterungskarten zu entwickeln. Die Karten sollten austauschbar, klein und leicht sein.
Daß inzwischen der Fortschritt über die Idee der Speichererweiterungskarte weit hinausgeführt hat, wurde durch weitere Arbeiten eben dieser Organisation, die sich PCMCIA nennt, ermöglicht.
Längst haben die PCMCIA genannten Karten, die sich in ihrem Format meist nur in der Stärke von Scheckkarten unterscheiden, den Bekanntheitsgrad ihrer Entwicklerorganisation hinter sich gelassen; dabei ist gerade vier Jahre her, daß die Spezifikationen für die Speicherkarte (Release 1.0) veröffentlicht worden sind. Die heute üblichen Bezeichnungen Type I, II und III, an denen man die Stärke der Karte erkennt. gab es damals noch nicht.
Die kamen erst 1991 mit der Release 2.0, der PCMCIA-Regeln, die schon mehr als reine Datenspeicherung erlaubten: SCSI-Schnittstellen waren nun ebenso möglich wie Faxmodems in Kartenform oder Festplatten im Miniaturformat. Die Release 2.0 legte auch die bis heute üblichen Type fest (siehe Tabelle 1).
Die Release 3.0, die als nächste fällig ist, wird unter anderem auch die Integration von Prozessoren auf PCMCIA-Karten möglich machen.
Um die Karten auch sinnvoll einsetzen zu können, brauchen Geräte mit denen sie zusammenarbeiten sollen, den entsprechenen Einschubplatz ("Slot" von amerikanisch bzw. englisch für Schlitz), in den sie eingesteckt werden können. Diese Slots müssen natürlich ebenso genormt sein wie die Karten.
Trickreich hat man sich jedoch eine Idee einfallen lassen, wie man mehrere dünne Karten in einen Slot für dickere Karten einsetzen kann. Dabei bezieht sich "dick" vor allem auf den Anschluß, denn die eigentliche Kartenstärke ist mit 3,3 mm immer gleich genormt - wie übrigens auch die Breite mit 54 mm immer gleich sein muß.
Damit die Karten mit dem Gerät auch kommunizieren können, ist auch definierte Datenleitung erforderlich. Eine derartige Verbindung aus mehreren Leitungen nennt man in der Elektronik meist Bus. Also tun wir es hier auch. In den Spezifikationen für PCMCIA ist exakt festgehalten, welcher der 68 meist mit Gold beschichteten Steckkontakte für welche Funktionen heranzuziehen ist.
Hauptziel der PCMCIA-Entwicklung ist heute, daß die Karten im Betrieb gewechselt werden können. Das wird gerne "Hot Plugable" oder auch "Hot Swap" genannt und heißt nichts anderes, als daß ein Kartenwechsel während des laufenden Betriebes dem System keinerlei Probleme bereiten soll.
Es gibt zwar immer noch Probleme mit manchen PCMCIA-Karten, doch die Mehrzahl der Anbieter halten sich mittlerweile ganz exakt an die von der Zentral der PCMCIA im kalifornischen Sunnyvale erhältlichen Regeln.
Fak
Typ | Länge | Breite | Anschluß |
alle Maße in mm | |||
I | 85,6 | 54,0 | 3,3 |
I extended | 135,6 | 54,0 | 3,3 |
II | 85,6 | 54,0 | 5,0 |
II extended | 135,6 | 54,0 | 5,0 |
III | 85,6 | 54,0 | 10,5 |
Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
Text © 1995 by Mobile Times; HTML © 2000-2007 by Mobile Times |