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Auf dem Marsch in die Zukunft

Wir wissen nicht, wie wir irgend etwas anderes als Einzelteile und Komponenten verkaufen sollen ...
Michael Dell, Dell

Nach der IDC-Statistik führt in Österreich Compaq den Markt für Notebooks vor IBM und Texas Instruments an. Apple liegt erst am vierten Platz.


Während die Industriepropheten immer neue Prognosen der Hoffnung über den endlich einsetzenden Wirtschaftsaufschwung abgeben, ist die Computerbranche immer noch von einem gewissen Trübsinn befallen und kann sich mit der Tatsache noch immer nicht abfinden, daß ihre Wachstumsraten auch nicht mehr besser sein können als die jeder anderen erfolgreichen Industriesparte.
    Österreich ist dabei ohnehin eine Ausnahme, denn hier konnten von 1993 auf 1994 Zuwächse von 21% in Stückzahlen und wertmäßig sogar 28% erzielt werden, was nichts anderes heißt, als daß der durchschnittliche Computer hierzulande eigentlich teurer geworden ist.
    Dabei verdienen aber weniger die großen Hersteller, sondern immer mehr die Ketten, denn bei den klassischen Desktop-Computern belegen die Handelsketten Escom und Vobis mit ihren Eigenmarken bereits die Plätze drei und vier - IBM ist nach wie vor Nummer 1 vor Compaq.
    Ganz anders sieht die Situation für die Markenhersteller bei den Notebooks aus: Vobis liegt auf Platz 7 und Escom auf Platz 8. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß die Ketten natürlich auch Markenprodukte verkaufen. Wie groß der Anteil der Notebooks ist, die über diese Kanäle verkauft worden sind, ist der Statistik nicht zu entnehmen.
    Notebooks sind überhaupt eine auch preislich interessante Sache. Denn während ihr Zuwachs in den Stückzahlen mit 18% deutlich unter der des Gesamtmarktes lag, stieg der Wert der verkauften Notebooks um 44%!
    Die Zahlen stammen übrigens vom Herbstbriefing der IDC Österreich, das am 10. November in Wien stattfand, und basieren auf der Direktbefragung von mehr als 25 Herstellern. Diese Erhebung war nicht nur wegen der Notebook-Zahlen interessant, sondern auch deshalb, weil man, nachdem Diebold die Erstellung von Verkaufs- und Bestandstatistiken eingestellt hat, ziemlich wenig Informationen über den Markt in Österreich hatte.

Tendenzen

Torben Mersebach, Geschäftsführer der IDC Deutschland versuchte sich bei der Veranstaltung auch ein wenig als Prophet für das Jahr 1995, wobei er den PC des Jahres 1994 als digitales Chamäleon charakterisierte, der für alle diese Punkte geeignet ist:

Der PC ist zu einem elektronischen "Schweizer Messer" geworden, ...
Andy Grove, Intel

Die Aufzählung ist sicher nicht erschöpfend, denn fast jedem fiele noch ein Beispiel für eine PC-Anwendung ein, die nichts mit den klassischen Einsatzgebieten zu tun hat. Ein Indiz dafür ist das vorausgesagte Wachstum beim Verkauf von Audio-Boards (sogenannte "SoundBlaster") in Europa. Von etwa 100.000 im Jahre 1993 soll der Absatz auf drei Millionen im Jahr 1996 steigen. Noch dramatischer ist die prognostizierte Entwicklung bei CD-ROM-Laufwerken: waren es 1993 über 100.000 Laufwerke, die in Europa den Weg über den Ladentisch fanden, so werden es 1996 über sieben Millionen sein. Die Endbenutzer übernehmen den Markt!

Franz A. Köttl


Notebook Top-Seller in Österreich

HerstellerWert in Mio öSMarktanteil
Compaq19420,77%
IBM13414,35%
Texas Instruments838,89%
Apple646,85%
Toshiba/CHG636,75%
Siemens Nixdorf555,89%
Vobis515,46%
Escom495,25%
Actebis373,96%
NEC363,85%
Quelle: IDC Österreich



MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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