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Eine Datenbank für unterwegs

Datamobil

Noch mehr als bei stationären Geräten ist man bei mobilen darauf angewiesen, daß die Software mit dem verfügbaren Speicherplatz sparsam umgeht. Ein Sonderproblem sind in diesem Zuammenhang Datenbanken.


Es war wie immer der Zufall, der mich über ein Datenbankprogramm namens DataMaker 2.0 aus der deutschen Softwareschmiede SoftMaker stolpern ließ - zu groß ist das Softwareangebot auf dem Markt, als daß jeder Griff ins Regal gleich das richtige Ergebnis bringt. Also halte ich mich - wie wohl die meisten Anwender auch - im Zweifelsfall an die großen Namen wie Lotus, Microsoft, Novell usw. und riskiere es nicht, das Produkt eines unbekannten Herstellers zu nutzen - außer, es kommt zum Test, dann muß ich.
    DataMaker ist eine Weiterentwicklung des vor Jahren bereits von der US-Firma Ace Software vorgestellten Acefile. Auf diese Basis nahmen in Deutschland sowohl Star Division als auch SoftMaker Mitte 1994 eine Lizenz. Während aber Star Divison Acefile nur eindeutschte und dann auslieferte, hat SoftMaker noch ein halbes Jahr Programmierarbeit investiert und - neben einer Überarbeitung der Dialogboxen - auch einige Verbesserungen an Acefile vorgenommen.

Positive überrascht

Bei der Prüfung eines kleinen und billigen Paketes - DataMaker kostet laut Empfehlung des Herstellers im Handel lediglich 99 Mark - erwartet man sich eigentlich meist das eine oder andere Problem. Bis jetzt war aber DataMaker eine Serie angenehmer Überraschungen.
    Die erste Überraschung gab es gleich nach der Installation: das Programm, das auf zwei Disketten kommt, belegte auf der Festplatte läppische 2,4 Megabyte, Hilfe-Dateien usw. eingeschlossen.
    Im Programm-Manager findet man nach erfolgreicher Installation eine Programmgruppe SoftMaker in die wohl auch das andere Programm des Anbieters, nämlich TextMaker für Windows integriert werden kann.
    Die zweite Überraschung folgte auf dem Fuß: die Erstellung von Eingabe- und Abfragemasken ging ganz genau so leicht vonstatten, wie der Hersteller in seinem Pressetext behauptete. Auch Listen zu erstellen ist keinerlei Problem mit dieser Software.
    Es war dann eigentlich keine Überraschung mehr, daß bei der Integration in Windows keine Probleme auftraten. Mit der bereits vorhandenen Software wie WinWord, Excel usw. gab es keinerlei Probleme.
    Das Format, das DataMaker für seine Datenbanken verwendet ist das gute alte DBF-Format, das seit dBASE II die Szene bei PC-Datenbanken dominiert hat.
    Neben den zu erwartenden Listen und Formularansichten kennt DataMaker auch Kreuztabellen, Diagramme, Berichte und Aufkleber. Verschiedene Ansichten einer Datenbank lassen sich als sogenannte Ansichtgruppe gemeinsam speichern.

Ideal für Notebooks

Diese Datenbank ist nach knapp einem Monat Einsatz - sie wurde von uns tatsächlich im Echteinsatz genutzt - als Tip für den Notebook anzusehen. Kaum ein Datenbankprogramm braucht so wenig vom knappen Platz auf der Festplatte und ist dennoch so flexibel einsetzbar.
    Theoretisch wäre eine Datenbank, die die Daten in komprimierter Form ablegt, noch idealer. Bisher ist mir aber kein derartiges Programm untergekommen, daß nicht eine ganze Menge der knappen Megabytes auf der Festplatte verbraucht.
    Ein kurzes Rechenbeispiel soll das verdeutlichen: Eine Datenbank mit rund 5.000 Datensätzen, von denen jeder rund 300 Zeichen lang ist, belegt etwa 1,46 Megabyte. Hat die komprimierende Datenbank selbst nur zehn Megabyte, dann brauchen wir insgesamt - unter der Annahme, daß die Datensätze auf die Hälfte komprimiert werden - immer noch mehr als zehn Megabyte. Mit DataMaker kostet die gleiche Verbindung unter vier Megabyte.

Das Handbuch

Mit 313 Seiten ist das Handbuch erstaunlich handlich geraten und erfüllt alle wichtigen Funktionen eines Handbuchs; gelegentlich muß man halt mehr blättern als in anderen Handbüchern, die die notwendigen Infos gerne redundant geben und schon daher mehr Umfang brauchen.
    Die bereits erwähnten Oberflächen lassen sich sehr leicht auch in selbst geschriebene Programme einbinden. Im Prinzip zeichnet man Makros auf, die man dann abspielt. Daher sieht man dann auch bei der Ausführung Listen auf- und zugehen usw., was natürlich nicht so aussieht, als ob das Ganze für eine Bank geschrieben wurde. Aber eleganter und einfacher als ein direktes Suchen in Datenbanken ist es auf jeden Fall.

Resumeé

Seine Fähigkeiten, die problemlose Einbindung in Windows, die einfache Programmierung und der geringe Massenspeicherbedarf lassen DataMaker für Notebooks optimal erscheinen.

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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