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Windows on the move

Windows ist für mobile Rechner, soweit es sich nicht um Organizer handelt, kein Thema mehr - es ist selbstverständlich. Dennoch gilt es einiges zu beachten, damit aus dem "Mobilen" ein wirklich vollwertiger PC wird, der nicht "nebenbei", sondern gleich "anstatt" eingesetzt werden kann.


Wer schon einmal einen Laptop - pardon, heute heißt das ja Notebook - samt Windows eingesetzt hat, kommt sehr rasch zur Erkenntnis, daß gewisse Bedienungselemente noch immer nicht ganz so sind, wie man sich das wünschen darf.
    Das leidige Thema "Maus" ist nur eines der Probleme, denen man sich beim Windows-Einsatz unterwegs noch immer ausgeliefert fühlt. Es gibt zwar eine Reihe mehr oder weniger eleganter Ersatzlösungen - einen beinahe vollwertigen Mausersatz stellt stellt wahrscheinlich nur die "Pop-Up-Maus" des Omnibooks von Hewlett-Packard dar.
    Auf den Mausstummel, der von IBM erfunden wurde und inzwischen mehrere Nachahmer gefunden hat, schwören viele Notebook-Reisende, während Leute mit etwas kräftigeren Fingern ihre liebe Not mit dem winzigen Stiftchen haben.
    Eingebaute oder angesteckte Trackballs sind die dritte Variante, die sich größerer Verbreitung erfreut. Hier galt die inzwischen durch eine Art von Fingerdeutfeld ersetzte Variante, die bei den Apple PowerBooks zu finden war, als Optimum.
    Die Idee, ein Feld, auf dem man einfach mit dem Finger hin und her fährt, als Ersatz für die Maus zu verwenden, hatte man übrigens schon vor Jahren bei Olivetti. Damals war entweder die Technik noch nicht so weit, oder den Anwendern fehlte das rechte Verständnis ...

Energieprobleme

Hat man das Handling im Griff, dann stellt man bei aller freudiger Computerei bald fest, daß der lebensnotwendige Saft in den Akkus naturgemäß nur für eine stark begrenzte Zeitspanne ausreicht. Die meisten Anbieter von Notebooks haben dafür Hilfen anzubieten.
    Abgesehen von der Verwendung stromsparender Komponenten, steckt auch viel Software-Know-how in den kleinen Rechnern. Leider muß man aber immer wieder feststellen, daß die meist ständig im Arbeitsspeicher residierenden Programme, die Strom sparen helfen, auch ihren Einfluß auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Rechners haben.
    Ausschalten ist dann oft der erste Gedanke. Der erweist sich aber bald als Bumerang, weil der Rechner dann eben nicht so lange betriebsbereit bleibt, wie in der Beschreibung des Herstellers steht.
    Tests haben ergeben, daß die Unterschiede bis zu zwei Stunden ausmachen können. Und so viel schneller wird man wohl nicht arbeiten können, wenn man die Stromsparmeister auf Urlaub schickt.

Was man so braucht

Ein Computer ohne großen Massenspeicher ist heute ja wohl undenkbar. Sogar Haushaltsrechner werden mit wenigstens 240 Megabyte großen Festplatten und CD-Laufwerk ausgeliefert. Ein anständiger Notebook für Windows muß daher auch alle diese Möglichkeiten aufweisen.
    Die verschiedenen Hersteller haben für das Problem unterschiedliche Lösungen gefunden. Texas Instruments und andere Anbieter liefern eine Art portable Docking Station, die man einfach unten an den Notebook anklipst und schon hat man ein CD-Laufwerk und einige andere Zusatzfunktionen dabei.
    Es gibt inzwischen auch Geräte, wo das CD-Laufwerk integriert ist, ohne daß das Notebook besonders viel schwerer würde. Den Vogel schießt dabei Panasonic mit einem Gerät ab, das zwei CD-Laufwerke unter der Tastatur haben soll ...

Vom Traum ...

Vor einem Jahr stellten Olivetti und Philips auf der Ifabo in Wien eine Reihe von Designstudien für die Welt der Kommunikation und Datenverarbeitung vor, die auch Überlegungen in Richtung portables Computing mit Wechselmodulen enthielt.
    Kaum ein Jahr später ist das, was damals noch Design war, bereits auf dem Markt erhältlich. Das Diskettenlaufwerk kann durch einen zusätzlichen Akku ersetzt werden, Modems können - je nach Bedarf - in einem Einschub mitgeführt werden - oder auch nicht.
    Die schnelle Verbreitung der sogenannten PCMCIA-Technologie sorgt für eine geradezu unglaubliche Vielfalt an Zusatzmöglichkeiten. Mit der kürzlich zwischen den japanischen und den amerikanischen Herstellern abgeschlossenen Vereinbarung zur Einführung einer PC-Karte, die weltweit einheitlich sein soll, ist dem mobilen Computing bald überhaupt keine Grenze mehr gesetzt.
    Jede Art von Zusätzen ist dann denkbar. Ob es ein Videotuner ist, den man in sein Gerät einschiebt, eine zusätzliche Wechselfestplatte, ein Modem oder auch nur ein zusätzlicher Akku - alles wird möglich.

... zur Wirklichkeit

Einer der bekanntesten flexiblen Notebooks ist der Z-Noteflex von der Bull-Tochter Zenith. Der in den USA zum absoluten Renner gewordene Rechner zeichnet sich durch enorme Flexibilität aus. Nicht nur kann in den Laufwerkeinschub jedes passende Laufwerk eingesetzt werden, auch ein Zweitakku ist eine Option. Selbstverständlich kann ein Modem eingesetzt werden und - Clou der Geschichte - sogar der Prozessor kann durch Umstecken gewechselt werden. Was im ersten Moment widersinnig scheint, kann im Hinblick auf den geringeren Verbrauch langsamerer Chips durchaus Sinn machen.
    In gewisser Weise noch näher am Traum vom Notebook, dasman einfach hinstellt, sind die seit Jänner lieferbaren HiNotes von Digital. Bei diesen Geräten befindet sich das Laufwerk in einem keilförmigen Bauteil, der einfach unter das Notebook gelegt, selbständig die nötigen Kontakte herstellt.
    Die Batterie - in Lithium Ionen Technologie - ist mit einem Scharnier aufklappbar und dient dann gleich als Füßchen zum Schrägstellen.
    Die Lithium Ionen Akkus (auch Shuttle-Batterien genannt) sind deutlich leichter als herkömmliche Stromspeicher: sie sind halb so schwer wie ihr Nickel-Hybrid-Gegenstück.
    Die HiNotes haben ein Audiosystem mit Soundblaster und einem zu Windows Audio kompatiblen Soundsystem gleich eingebaut. Ein simultaner Videoausgang bei einigen Modellen ist für professionelle Präsentationen (z. B. über Video-Beam) geradezu ideal.
    Ein Infrarot-Interface, das dem von Hewlett Packard entwickelten Standard entspricht, vereinfacht den Datenaustausch zwischen Notebook und stationärem Desktop im Büro.

Anforderungen

Spitzengeräte, wie die oben beispielhaft angeführten, erfüllen zwar so ziemlich alle Wünsche, doch sollte man sich vor einem Kauf überlegen, wozu man sein Maschinchen überhaupt einsetzen will, bevor man eine Entscheidung für ein bestimmtes Modell trifft.
    Wir haben daher eine Checkliste zusammengestellt, die beispielhaft zeigt, worauf man beim Ankauf eines Notebooks achten soll. Persönliche Anforderungen und spezielle Aufgabenstellungen sind zusätzlich in Rechnung zu stellen. Schließlich gibt es auch explosionsgeschützte Notebooks, Meßgeräte oder Global Positioning Systeme, die in Notebooks eingebaut sind - kurz, alles was man sich vorstellen kann.

Franz A. Köttl


Keine Kompromisse!

Was Sie beim Kauf eines Notebooks berücksichtigen sollten.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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