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Die CeBIT in ihrer Funktion als deutsche Messe brachte natürlich eine Menge Neuheiten auf dem Sektor der GSM-Handys.
Die neue Handygeneration, die in diesen Wochen der Öffentlichkeit präsentiert wurde, überrascht teilweise mit großen Innovationen, oft aber auch mit Liebe zum Detail. In die erste Kategorie fallen wohl die Zwillinge S 4 von Siemens und CM-DX 1000 von Sony.
Gemeinsam entwickelten die beiden Mobilfunkexperten einen Handytyp, der auf den leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien beruht. Die neuen Funktelefone halten bei einem Dauergespräch vier Stunden lang durch; fünfzig (!) Stunden können sie im Standbymodus ausharren. Trotzdem wiegen beide Handys nur 235 Gramm. Fax- und Datenübertragung beherrschen die deutsch-japanischen Mischlinge natürlich auch.
Auch Geschwister müssen nicht ident sein: So hat das Siemens-Handy eine übersichtlichere Bedienung, das Sonyphone statt dem Ein/Aus-Knopf eine neue Idee: Der ganze Lautsprecher wird hochgeflippt um einzuschalten. Unabsichtliche Standbys oder ein plötzlich totes Handy sollten dadurch der Vergangenheit angehören.
Wer oft mit seinem Gedächtnis zu kämpfen hat, dem kommen die neuen Mobilen von Alcatel gerade recht: Das neue HC 600 kann in insgesamt drei verschiedenen Telefonregistern geschäftliche und private Nummern abspeichern; außerdem ist es mit einem Terminrufer und einem integrierten Taschenrechner ausgestattet. Eine fünfzeiliges Anzeige rundet das HC 600 ab. Der Weg zum PDA.-Handy ist da nicht mehr weit!
Sein kleiner Bruder - bei den neuen Handys ist der Familiensinn stark ausgeprägt! - ist ebenfalls ein zuverlässiger Begleiter. Ein großes Display und eine originell designte Benutzerebene machen ihn überdies sehr bedienerfreundlich.
Auch für den fahrbaren Untersatz hat Alcatel etwas zu bieten: Das neue Autotelefon MB 3. Durch ein neues Design liegt es gut in der Hand. Der Power-Knopf ist oberhalb des Displays angeordnet, wodurch auch ein unabsichtliches Ein- und Ausschalten unmöglich ist. Einziger Wermutstropfen ist bei allen Neuen aus der Alcatel-Sippe die fehlende Faxübertragung.
Ebenfalls neu: Das Bosch M-Com 214. Auf der Technik des Motorola Micro Tac 8200 aufbauend, wiegt das neue Bosch-Kind rund 220 Gramm. Damit zählt es sicher zu den Kompakten in seiner Klasse. Ein ausreichendes Durchhaltevermögen - elf Stunden Standby, eine Stunde Gespräch - machen es zu einem durchaus passablen Begleiter.
Das neue PR 557 aus dem Hause Philips ist ganz für jene maßgeschneidert, die auch unter schwierigen Umständen immer erreichbar sein müssen. So kann das Philipshandy auch dreißig Stunden lang im Standby-Mode arbeiten. Mit seinen hundert Minuten maximaler Gesprächszeit ist auch ein längerer Plausch kein Problem mehr. Es hält auch einiges aus, wenn der Benutzer einmal die Fassung verlieren sollte ...
Trotz seiner Robustheit ist das PR 557 durchaus von schöner Formgebung. Der vorspringende Lautsprecher erhöht den Komfort während des Gesprächs. Die deutlich gekennzeichnete Tastatur verringert zudem im Praxistest die Fehlwahlen deutlich.
Die neuen Handys sind jedenfalls der Beweis dafür, daß Konkurrenz - ein echter "Wettlauf" - den Markt durchaus belebt. Und wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte - und dieser lachende Dritte sind eindeutig die Kunden, die sich auch heuer wieder auf viele Innovationen freuen konnten.
Die meisten der vorgestellten Geräte werden erst im Laufe der nächsten Monate lieferbar. Zu diesem Zeitpunkt werden Sie auch in unsere Marktübersicht (in diesem Heft auf den Seiten 28 bis 31) mit den wichtigsten technischen Daten aufgenommen.
Der Trend zum noch leichteren Handy geht jedenfalls weiter und die erst vor kurzem in einigen Notebooks aufgetauchten Lithium-Ionen-Akkus beginnen sich auch schon bei den Handys auszubreiten.
Ein weiterer Trend ist der Einbau von immer mehr Fähigkeiten in die kleinen Geräte: Terminkalender, Uhr, verschiedene Register usw. machen aus dem Handy fast schon eine Art Taschencomputer.
Bell South hat unter dem Namen Simon schon so etwas vorgestellt, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein ähnliches Gerät auch bei uns auftaucht. Ob man es allerdings tatsächlich braucht und verwendet, das ist schon wieder eine andere Frage.
Christian Köttl
Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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