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Drahtloses Notebook

Österreichs Mainframes müssen warten

Großrechner werden auch in Zukunft für die Datenhaltung unentbehrlich bleiben. Mit der steigenden Mobilität der Endanwender wird der Datenfunk immer wichtiger.


Auf der CeBIT zeigte Siemens Nixdorf (SNI) wie ein Notebook drahtlos über das öffentliche Datenfunknetz mit einem Mainframe kommuniziert. Verwendet wurde das deutsche Datenfunknetz Modacom.
    Nicht nur wir von MOBILE TIMES sondern auch unabhängige Marktforscher gehen davon aus, daß in den nächsten zwei bis drei Jahren gut die Hälfte aller neuen PC portable Geräte sein werden. Andererseits ist jedem EDV-Fachmann klar, daß die großen Datenbestände auch in Zukunft zentral verwaltet werden müssen.
    Die derzeit viel diskutierte und auch oft eingesetzte Client/Server-Architektur zeigt uns, daß auch in einer reinen Windows- oder OS/2-Umgebung bestimmte Rechner die Aufgabe erhalten, Daten von allgemeiner Bedeutung für alle Berechtigten vorrätig zu halten.
    So lange es sich um ein mit Kabeln vernetztes System handelt, wird das auch kein gravierendes Problem sein. Spannend wird es, wenn der Client, also der, der Zugang zu den Daten haben will, unterwegs ist.
    Bisher hat man das Problem meist mit einem Modem samt Kabel und einer Netzwerkanbindung gelöst. Das erforderte aber immer wieder den Zugang zu einem Telefon des Drahtnetzes, die Datenübertragung über analoge Netze funktioniert zwar, aber eben nur dem Medium entsprechend.

Notebook zu Mainframe

SNI zeigte nun in Hannover ein Notebook, das vereint mit einem von Siemens stammenden Funkmodem Infotac, mit einem Mainframe über das in Deutschland bestehende öffentlich zugängliche Datenfunknetz Modacom verbunden war. Das Erstaunliche für einen Österreicher war schon einmal die Tatsache eines funktionierenden öffentlichen Datenfunknetzes (siehe dazu auch den Leserbrief von IBM-Direktor Ing. Klein), auf das wir hierzulande wohl noch ein Weilchen warten müssen - die Datenübertragung über GSM wird ja hoffentlich zur Ifabo wenigstens im Probebetrieb laufen.
    Über Modacom war das Notebook also mit einem Mainframe verbunden, der unter dem Siemens-Betriebssystem BS2000/ OSD läuft. Auf dem tragbaren Computer wurde die grafische Benutzeroberfläche für BS2000/ OSD-Anwendungen eingesetzt, die auf Windows aufbaut. Diese FHS-Doors genannte Oberfläche wandelt die alphanumerischen Bildschirmmasken des Mainframes automatisch in grafische Oberflächen um, ohne daß die ursprüngliche Anwendung angetastet wird. Client/Server auf dem Funkweg ist technisch gelöst. Und was für Siemens-Mainframes geht, das geht mit anderen Großrechnern sicher auch.
    Was im Festnetz funktioniert, geht jetzt auch über öffentlichen Datenfunk - wenn man einen hat. Die heimischen Mainframes müssen auf ihre Notebook-Kontakte wohl noch ein Weilchen warten.

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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