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Die CD-ROM emanzipiert sich zusehends vom Buch. Es gibt immer mehr Produktionen, die nicht mehr von Büchern oder Filmen abgeleitet sind, sondern das Medium als solches nutzen.
Die Angst, daß Bücher von neuen Medien verdrängt werden, ist nicht ganz unbegründet. Die Produktion von CD-ROM´s nimmt sprunghaft zu. Wurden anfangs noch Buchtitel einfach auf CD umgelegt, was die Sinnhaftigkeit des neuen Mediums noch nicht plausibel machte, so emanzipierte sich die Produktion mittlerweile vom gedruckten Buch. Die Vorteile einer CD werden ausgenutzt, Bild, Ton und Schrift aussagekräftig gemixt.
Ein sehr schönes Beispiel für den optimalen Einsatz einer CD-ROM stellt das schon länger lieferbare Musikinstrumente-Lexikon von Microsoft dar. Ein Musikinstrument mit seinem Klang zu präsentieren, ist einfach die präziseste Art, das Wesentliche zu vermitteln. Hier wird Bild und Ton zu einer sinnvollen Einheit. Grafisch ist dieses Lexikon sehr ausgereift, d.h. es ist klar und übersichtlich für den Benutzer.
In vier große Bereiche gegliedert, findet man sich rasch in den Registern zurecht. Leider ist dieses Lexikon nur in englischer Sprache erhältlich, was zwar bei den Musikbeispielen nicht stört, bei den Texten aber vor allem Kindern Schwierigkeiten bereiten wird.
Auch aus Österreich gibt es eine Vorzeigeproduktion zu vermelden: Von einer jungen kreativen Gruppe, der Science Wonder Productions, wurde zu einer Ausstellung in der Kunsthalle Wien eine interaktive CD-ROM produziert. In diesem Fall wurde speziell der amerikanische Markt ins Auge gefaßt, der die Recherchen über "Visionäre & Vertriebene. Österreichische Spuren in der modernen amerikanischen Architektur" als elektronisches Museum vermittelt bekommen soll.
In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts wirkten bekannte österreichische Architekten wie Joseph Urban, Friedrich Kiesler, Richard Neutra, Bernhard Rudofsky und Victor Gruen freiwillig oder unfreiwillig in den USA.
Anläßlich der Milleniums-Feiern wurde Geld locker gemacht, damit das Wirken dieser Österreicher in der Welt bekannt wird. Aber leider nicht genug, da die Finanzierung der CD-ROM noch nicht gesichert ist. Zwar konnte man anläßlich der Ausstellung "Visionäre & Vertriebene" in der Kunsthalle schon in der CD blättern und den 10.000 möglichen Verzweigungen nachspüren.
Zehn Architektenbiografien mit ihrem historischen Umfeld wurden in Bildern, Filmen, Text- und Tondokumenten dargestellt. Im Handel gibt es diese CD, wenn alles gut geht, erst nach der Frankfurter Buchmesse im Herbst. Da heuer Österreich-Schwerpunkt angesagt ist, bekäme dieser mit der nicht nur inhaltlich anspruchsvollen und enzyklopädischen, sondern auch grafisch herausragenden CD-ROM einen Glanzpunkt aufgesetzt.
Christine Köttl
Fast heilige Symbole eines Gesellschaftssystems werden mit anderen verflochten: Staatsdirigismus versus Informationsfreiheit. Im postkommunistischen Wertevakuum spielt der junge St. Petersburger Künstler Sergej Bugaev Afrika mit allem, was dem gestandenen Kommunisten heilig war. Er zeigt aber auch keinen Respekt vor westlich-kapitalistischen Ideen, offenbart aber nur eine tiefe Orientierungslosigkeit.
Rußland ist jetzt auch für das globale Informationsnetz offen. Kommunikation weltweit ist jetzt möglich, aber wozu? Was bringt´s? Über Sinn und Ziel haben auch wir uns wohl noch zuwenig Gedanken gemacht. Im Wiener Museum für angewandte Kunst sind bis 20. August 1995 die Installationen und Collagen des zeitgeistigen Russen zu sehen.
ck
Die niederländische Regierung hat kürzlich die zweite GSM-Lizenz dem MT-2-Konsortium zugesprochen. Dieser Gruppierung gehört u. a. die Vodafone-Gruppe, die schon in mehreren Ländern am Aufbau eines GSM-Netzes beteiligt ist. Das MT-2-Konsortium will noch im heurigen Jahr den Regelbetrieb seines GSM-Netzes aufnehmen.
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Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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