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Artikel aus Mobile Times 11

Telecom-Basis II

In den letzten Monaten ist das Angebot an Datenkarten für GSM-Handys sprunghaft angestiegen. Eine ganze Reihe davon haben, wir zum größten Teil gemeinsam mit der Mobilkom und den Herstellern in den letzten Monaten getestet. Unsere Ergebnisse finden Sie in Kurzform in dieser Story. Die genauen Testergebnisse finden Sie, zusammen mit weiteren Meßwerten über die Handys unter unserer Internet-Homepage.


Am 23.8.1996 wurde im Beisein von Vertretern der betroffenen Handy-Hersteller, der Mobilkom Austria und von MOBILE TIMES ein groß angelegter Test über das Verhalten bestimmter Handys im A1-Netz durchgeführt.

Folgende Hersteller stellten sich den von MOBILE TIMES und Mobilkom Austria vorgeschlagenen Tests: Alcatel, Ericsson, Nokia, Motorola, Siemens; eingeladen, aber entschuldigt waren auch AEG und Panasonic. Alle übrigen Hersteller und Anbieter wurden für die erste Serie nicht eingeladen.

Die Ergebnisse waren durchwegs positiv. Das heißt, die Ergebnisse stimmten mit den Angaben der Hersteller durchwegs überein. Hier wollen wir nur ganz kurz auf den Fax- und Datenteil der Tests, die teilweise unter erschwerten Bedingungen stattfanden (Mobilstation zu Mobilstation), eingehen.

Um gleiche Bedingungen herzustellen, durfte jeder Anbieter sein eigenes Notebook, seine eigene Software und seine eigene PCMCIA-Karte mitbringen. Vor Beginn des Tests wurde aber bei allen Geräten die eigene SIM-Karte durch eine neue der Mobilkom ersetzt, so daß keine vorcodierten Karten eingesetzt werden konnten.

Alcatel:

Die getesteten Handys HC 400, HC 600 und HC 800 beherrschen laut Herstellerangaben weder Fax- noch Datenübertragung. Ein Test dieses Bereiches entfiel daher. Datenübertragung und Fax ist mit dem neuen HC 1000 möglich, doch war dieses Handy zum Testzeitpunkt noch nicht lieferbar

Ericsson:

Das GA 318 erledigte seine Aufgaben Fax und Daten zu übertragen ebenso problemlos wie das GH 388. Beide mit Tri Comm Suite 5.01, Release 1. Als Datenkarte diente das Ericsson Mobile Phone Modem DC 12 4.0. Mehr Probleme hatte das GH 337, das im A1-Netz keine Daten und Faxe empfangen kann, weil seine 2.400 Bd im Netz nur aktiv unterstützt werden.

Motorola

Getestet wurde nur das 8400, das aber ebenfalls keinerlei Probleme hatte, seine Datenübertragungsleistung unter Beweis zu stellen. Da beim Test (ein Vertreter von Motorola kam erst gegen Ende der Veranstaltung) nur die Hardware, aber keine Motorola-eigene Software zur Verfügung stand, probierten wir die Delrina CommSuite für Windows 95, die auf unserem Referenzrechner, dem Toshiba Satellite Pro 410 CDT, installiert ist. Und siehe da, auch mit der fremden Software funktionierte die CELLect 2-Karte problemlos.

Nokia

Nokias 1610 beherrscht keine Datenübertragung, das 2110, das schon immer als Muster gegolten hat, erledigte Fax- und Datenübertragung mit der Nokia DataCard und der Dr. Materna-Software in Version 1.02 wie erwartet und das 8110 konnte im August noch nicht getestet werden, weil damals die dafür vorgesehene Karte noch nicht lieferbar war.

Siemens

Die Überraschung am Rande war Siemens. Nicht deshalb, weil man nicht erwartete, daß alles so problemlos ablief, wie es das dann tat, sondern weil beide getesteten Geräte (S 3 com und S 4) sämtliche Prüfungshürden in Rekordzeit absolvierten. Als Karte diente eine von Dr. Neuhaus, als Software kam Trio Data 4.1 zum Einsatz.

In den nächsten Wochen planen wir ein ähnliches Event zusammen mit den Herstellern, die beim ersten Mal noch nicht dabei waren. Außerdem möchten wir so bald wie möglich die bisherigen Tests auch im Netz der max.mobil. wiederholen.

SMS-Probleme

Eines der wenigen Probleme, die wir beim Test feststellten, betraf SMS. Nicht immer wurde das Handy über eine eingelaufene Nachricht informiert. Das Problem liegt am Netz, denn unter bestimmten Voraussetzungen kann die Software die Nachricht nicht mehr zustellen. Die Begründung wäre aber eine eigene Story.

Dritte Anbieter

Soweit ein kurzer Überblick über diesen Event. Daneben hat sich aber auch die Redaktion mit Datenübertragung beschäftigt und dabei festgestellt, daß man inzwischen auch mit Karten von Drittanbietern durchaus erfolgreich Daten übertragen kann.

Option

Einer der ersten erfolgreichen Tests - die erfolglosen wollen wir Ihnen hier ersparen - gelang mit dem GSM-Ready™ PC Card Modem der belgischen Firma Option. Zusammen mit einem Sony CM-DX1000 eingesetzt erledigte es alle Aufgaben ohne Murren. Als Fax-Software haben wir auch in diesem Fall die in der Delrina CommSuite für Windows 95 enthaltene verwendet, die uns später auch beim Motorola 8400 gute Dienste leisten sollte.

Der Trick bei der Option-Karte besteht darin, daß die Karte getrennt vom Adapter Kit für das jeweilige GSM-Handy verkauft wird. Den muß man extra erwerben. Über eine beim Kit mitgelieferte Software "flasht" man dann die Karte für das jeweilige Handy.

Neben dem von uns getesteten Satz sind laut Importeur ILV jetzt auch die Adapter-Kits für das Nokia 2110 und Panasonic G350 bzw. 400 erhältlich. Das Siemens- und das Sony-Kit sind identisch.

Das schönste an den Karten ist aber, daß man sie auch für das Festnetz, dort aber mit einer Datenrate von 28,8 kbps, benutzen kann, denn es sind echte Zweisystemkarten.

Hotline

Inzwischen ist auch ein schwedischer Hersteller namens "Hotline" auf den Plan getreten, der ähnliche Karten, die noch schneller sein sollen als die von Option, anbietet.

Die Hotline-Karten sollen im Festnetz 33,6 kbps erreichen. Im GSM-Bereich unterstützt es laut Herstellerangaben die gesamte Ericsson-Palette, Siemens S4 bzw. Sony CM-DX1000 und Panasonic G400.

Franz A. Köttl




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