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Artikel aus Mobile Times 13

Mobil ins Netz

Zu den wichtigsten Dingen mobiler Kommunikation gehört es, daß man sich auch unterwegs in Internet oder Intranet einbinden kann. Und E-Mail beziehungsweise SMS stellen dafür nicht genug Funktionalität zur Verfügung.


Wer mit dem Notebook unterwegs war, konnte zwar bis dato E-Mails versenden und abrufen, doch ein direkter Zugriff zu einem Netzwerk war untersagt. Es gab zwar schon bisher Lösungen, die einem mobilen Benutzer den Datenzugriff gestatteten, und via GSM im WWW zu surfen ist auch bisher kein problem gewesen, aber Firmennetze hielten bisher ihre Pforten für Mobile User geschlossen. Und das hatte auch einen guten Grund, denn Netzwerkanbindungen, die für GSM-Einwählverkehr offen sind, wären für illegale Eindringlinge ein gefundenes Fressen.

Eine Möglichkeit, die wir hier (MT Nr.2/Seite 44) auch schon vorstellten, ist das Funkmodem für Datenfunk, doch leider gibt es in Österreich anders als in Deutschland noch immer keinen Datenfunk. Von IBM kam zur ifabo'95 ein Funk-LAN auf Basis des ETSI-Standards. Doch damit ist dem mobilen Menschen nicht wirklich geholfen, da - ähnlich dem Schnurlostelephon - so ein Funk-LAN nur eine begrenzte Reichweite hat.

Doch nun gibt es von Siemens eine neue Lösung namens "Remote LAN Access", die das Problem der Datensicherheit, das ja dem Zugang von GSM zu Firmennetzen immer entgegengestanden hatte, löst. Und diese regelung besteht darin, daß der User eine Karte erhält, die einerseits seine User-Identität eindeutig festlegt, andererseits aber einen zwölfstelligen Code beinhaltet, der sich jede Minute ändert. Ein Hacker, der eine Verbindung zwischen Netzwerk und mobilem Benutzer abhorcht, kann also mit einem Code, den er mitbekommt, nichts anfangen, da sich dieser laufend ändert. Erst wenn er viele solcher Code-Fragmente mitbekommen hat - und das ist schwierig, da GSM selber ja auch noch verschlüsselt ist und die frequenzen wechseln - kann er vielleicht auf den Algorithmus der Karte rückschließen.

Siemens selbst verwendet Remote LAN Access bereits in Verbindung mit dem weltweiten Siemens-Intranet für seine Vertriebsmitarbeiter, aber das Produkt ist natürlich für alle Firmen mit Netzwerk und Außendienstmitarbeitern interessant. Bleibt nur noch das Problem der Datenübertragungsrate bei GSM. Aber das ist eine andere Geschichte.

Michael Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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