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Artikel aus Mobile Times 17

Die 1900er

Die Entwicklung der digitalen Mobiltelephonie konnte natürlich auch an den USA nicht vorbeigehen. Aus verschiedenen Gründen entschied die Federal Communication Comission, daß das 1900 MHz-Band dafür frei gemacht werden sollte und die gewonnen Frequenzen zum Nutzen des Bundesbudgets versteigert werden sollten.

Bis zum 17. Jänner 1997 wurden so 2 × 51 Lizenzen für Major Trading Areas (MTA) mit einer Bandbreite von jeweils 30 MHz und 1.972 Lizenzen für Basic Trading Areas (BTA) versteigert.

Dazu wurde das Bundesgebiet, sowie die Besitzungen im Pazifik und in der Karibik in 51 wirtschaftlich etwa gleich starke Gebiete (MTA) aufgteilt. Für jedes dieser MTA wurden zwei 30 MHz-Lizenzen vergeben. Dann wurden die MTA in mehrere BTA aufgeteilt. Zuerst wurde in jedem BTA eine 30 MHz-Lizenz versteigert. Anschließend wurden dann noch pro BTA drei weitere Lizenzen, mit denen man Anspruch auf eine Bandbreite von 10 MHz hat, vergeben.

Techno-Fight

Von Anfang an war klar, daß sich im größten Mobiltelephonmarkt der Welt entscheiden würde, ob GSM tatsächlich zum weltweiten Standard aufsteigen kann. Daher wurden die Entscheidungen der einzelnen Gewinner mit Spannung erwartet.

Was GSM dann einen entscheidenden Kick verpaßte, war wohl die Tatsache, daß das erste digitale Mobilgespräch in den USA überhaupt über ein GSM-System erfolgte.

Von allen Lizenznehmern hat sich zwar eine Mehrheit von über fünfzig Prozent für das US-System CDMA entschieden, das zumindest theoretisch einige Vorteile gegenüber GSM hat, aber Pech für Qualcomm (die Promoter von CDMA) - gerade unter diesen Firmen waren realtiv viele, die nicht einmal die Lizenzgebühren FCC zahlen konnten, während in den anderen Gruppen bereits in die Infrastruktur investiert wurde.

Die Gruppen

Für uns am interessantesten ist natürlich die Gruppe der GSM-Anbieter. Auf diese kommen wir aber erst im nächsten Heft zurück. Sehen wir uns erst die anderen Gruppen an:

TDMA

(Time Division Multiple Access) Diese vor allem von AT&T favorisierte Technik wird auch als D-AMPS bezeichnet und erlaubt einen relativ fließenden Übergang zwischen bestehenden Analogsystemen und künftigen Digitalnetzen. Manche US-Analysten halten TDMA - schon wegen des Namens - für ein GSM-Derivat, was aber so nicht stimmt. TDMA wird vor allem auch von Ericsson beworben.

PACS

(Personal Access Communication System) ist die US-Version des japanischen Personal Handyphone Systems PHS, das vor allem für Ballungsräume einige Vorteile bietet und daher auch von kleineren Lizenzinhabern in städtischen Gebieten unterstützt wird.

CDMA

(Carrier Division Multiple Access), die eigentliche US-Technologie für digitalen Funk, die von Sprint Spectrum sehr stark unterstützt wird und theoretisch eine bessere Ausnützung des Spektrums und stabilere Verbindungen ergeben sollte. Praktische Erfahrungen im größeren Maßstab fehlen noch.

GSM

Über die vierte Gruppe mehr im nächsten Heft (>>).

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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